Münchner Sicherheitskonferenz: Kofi Annan spricht zur Sicherheit in Afrika

10.02.2015 – Die großen sicherheitspolitischen Fragen standen am Wochenende auf der Agenda.

Der Konflikt in der Ukraine und die Kriege im Nahen Osten waren die bestimmenden Themen der 51. Münchner Sicherheitskonferenz. Alljährlich treffen sich hier die Akteure der internationalen Sicherheitspolitik. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH war eingeladen, ein Gespräch über die afrikanischen Ansätze zur Friedenssicherung zu gestalten.

Unter dem Titel „African and Global Perspectives on Peacekeeping and Peacebuilding“ präsentierten der ehemalige nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo und der ehemalige UN Generalsekretär Kofi Annan die Herausforderungen der internationalen Friedenseinsätze in Afrika. Christoph Beier, stellvertretender Vorstandssprecher der GIZ, eröffnete die Veranstaltung. „Die Afrikanische Union und andere regionale Organisationen haben eine beeindruckende Sicherheitsarchitektur entwickelt“, sagte Beier und wies darauf hin, dass in Afrika trotz der hohen Zahl bewaffneter Konflikte Institutionen zur Mediation und der Einsatz von Friedenstruppen etabliert sind. Als Vorsitzender des Tana High-Level Forum on Security in Africa konnte Obasanjo auch Parallelen zur Münchner Sicherheitskonferenz ziehen, die ein Modell und Partner für das Tana Forum ist.

Kofi Annan sprach über Fortschritte auf dem afrikanischen Kontinent: „In vielen Ländern sind Wahlen heute selbstverständlich und haben zur Legitimität der Regierungen beigetragen. Aber auch die Lösungen der sozialen Herausforderungen sind für die Stabilität Afrikas unerlässlich.“

Auf einer anderen Veranstaltung der Münchner Sicherheitskonferenz wurden Ansätze zur Unterstützung syrischer Flüchtlinge im Libanon diskutiert. Der Libanon hat mit mehr als einer Million die höchste Anzahl syrischer Flüchtlinge aufgenommen. Fast jeder zweite Einwohner des Landes ist ein Flüchtling. Für das fragile Land bedeutet dies eine enorme Belastung. Das Forum Ziviler Friedensdienst zeigt, wie die libanesische Zivilgesellschaft mit diesen Spannungen umgehen kann. Christoph Beier betonte hier die Bedeutung der psychosozialen Betreuung der Flüchtlinge.

Fotos: Hildenbrand/MSC