Transatlantischer Fachkräfteaustausch für Sozialarbeiter

12.03.2015 – Jährlich können zehn Sozialpädagogen in Einrichtungen in den USA hospitieren. Dadurch bekommen sie Einblicke in neue Arbeitsweisen. Die GIZ organisiert den Austausch seit 2013.

Praktikum in einem neuen Land und Aufenthalt bei einer Gastfamilie - was an einen Schüleraustausch erinnert, ist auch für Sozialarbeiter möglich. Jährlich haben zehn ausgebildete Sozialpädagogen die Möglichkeit, drei Monate in den USA zu verbringen, um neue Perspektiven auf Ihre Arbeit zu erhalten. Das Programm richtet sich gezielt an Berufserfahrene und Führungskräfte, denn auch Fachleute, die schon lange im Berufsleben stehen, sammeln durch einen Austausch neue Erfahrungen.

Gemeinsam mit einer amerikanischen Partnerorganisation organisiert die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit 2013 den Austausch für Fachkräfte aus dem Sozialbereich für Kinder- und Jugendhilfe. Die GIZ hilft nicht nur bei der Vermittlung der Praktikumsstellen, sondern gibt im Vorbereitungsseminar Einblicke über Erfolge und Hindernisse in der zukünftigen Arbeit.

Eine der Sozialarbeiterinnen, die für drei Monate Erfahrungen in den USA sammelt, ist Ingrid Bethges. Um die Routine in ihrem Arbeitsalltag als Mitglied der Geschäftsführung hinter sich zu lassen und neue Einblicke in ihren Arbeitsbereich zu bekommen, bewarb sie sich bei dem transatlantischen Fachkräfteaustausch. Gelandet ist sie in Kalamazoo, Michigan, dort hospitiert sie in einer gemeinnützigen Organisation für Familienhilfe. Nicht nur sie profitiert von dem Fachkräfteaustausch, auch die Ansprechpartner vor Ort gewinnen an Erfahrungen. „Wir reden viel über die Unterschiede zwischen dem amerikanischen und dem deutschen System. Das hilft nicht nur ihr, sondern auch uns“, erklärt Ingrid Bethges Betreuerin.

Auch wenn es für eine Führungsperson viel Energie kostet, wieder zurück in die Rolle eines Lernenden zu schlüpfen - alle Beteiligten gewinnen durch den Auslandsaufenthalt. Nicht nur der persönliche Horizont der Teilnehmer wird erweitert, der Austausch fördert auch neue Herangehensweisen und Impulse in der Sozialarbeit.