Aus der Arbeit der GIZ: Krankenversicherung für mehr als hundert Millionen Menschen

16.03.2015 – Mit einer staatlichen Krankenversicherung möchte die indonesische Regierung all ihren Bürgern Schutz gewähren – ganz gleich, ob arm oder reich.

Vor etwa einem Jahr führte die indonesische Regierung eine Reform der staatlichen Krankenversicherung ein – die Anzahl der Menschen, die Anspruch auf medizinische Versorgung genießen, ist seitdem um zwanzig Millionen gestiegen. Bis 2019 soll die gesamte Bevölkerung des Inselstaats der einheitlichen gesetzlichen Krankenversicherung beitreten. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) die indonesische Regierung dabei, dieses Ziel zu verwirklichen.

Seit Ende der neunziger Jahre berät die GIZ Indonesien zu Fragen des Gesundheitssystems. So konnte sie bei der Entwicklung der staatlichen Krankenversicherung auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Julius Spatz, Programmverantwortlicher für den Bereich Soziale Sicherung in Indonesien, zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Gemeinsam mit der indonesischen Regierung haben wir das alte System reformiert und effizienter gestaltet. Von der staatlichen Krankenversicherung werden nun nicht mehr nur wohlhabende, sondern auch arme Indonesier/innen stärker profitieren“, erklärt Spatz. Wer ein Gehalt bezieht, muss davon monatlich fünf Prozent als Krankenversicherungsbeitrag abtreten. Arme Bürger erhalten einen staatlichen Zuschuss.

Die Nachfrage nach medizinischer Versorgung ist riesig. Da die Anzahl der Menschen, die Anspruch auf Versicherungsleistungen haben, rapide angestiegen ist, werden derzeit weitere Arztpraxen und Krankenhäuser eingerichtet. Zeitgleich arbeitet die indonesische Regierung an einer Dezentralisierungsstrategie, da medizinischen Einrichtungen bislang überwiegend in Ballungsräumen zu finden sind. „Auch die Bevölkerung ländlicher Regionen soll in Zukunft besseren Zugang zu einer umfassenden medizinischen Versorgung haben“, so Spatz. Ziel ist es diese Herausforderungen bis 2019 zu bewältigen. Der politische Wille, allen Indonesier/innen Krankenversicherungsschutz zu gewährleisten, sei groß, da man jetzt schon sehe, wie sehr die Menschen davon profitieren.

Die GIZ trägt auch in anderen Ländern dazu bei, soziale Sicherungssysteme im Gesundheitsbereich zu entwickeln und aufzubauen; unter anderem in Indien, Nepal, Pakistan, Kambodscha, Tansania und Kenia. Insgesamt haben durch die Unterstützung der GIZ in den letzten drei Jahren mehr als hundert Millionen Menschen einen besseren finanziellen Schutz bei der medizinischen Versorgung erhalten.