Auf den zweiten Blick: Neue Studie der GIZ untersucht das Bild Deutschlands in der Welt

15.09.2015 – Größere Schuhe als noch vor drei Jahren: das Ausland beäugt Deutschland immer genauer, so die Eindrücke einer weltweiten Befragung der GIZ.

Welche Erwartungen und Wünsche hat man im Ausland an Deutschland? Woran reibt man sich, was wird geschätzt, was wird als nicht so gut empfunden? Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH befragte 179 Gesprächspartner in 26 Ländern die einen Bezug zu Deutschland haben, – vom Studenten bis zum Ministerpräsidenten - wie sie unser Land sehen. Diese Interviews gaben Raum für individuelle, qualifizierte Einschätzungen. Die Antworten gleichen einem Kaleidoskop an Eindrücken, das uns einen Blick von außen auf unser Land ermöglichen soll. So können wir unsere Standpunkte in der Begegnung mit anderen überprüfen und sie anpassen oder verwerfen.

Die Studie versteht sich als Spurensuche nach dem aktuellen Deutschlandbild in der Welt – und will so die laufende Diskussion über die Rolle Deutschlands um ein weiteres Element bereichern. Das Bild, das sich so entfaltet, ist vielfältig und bunt –und seine Einzelteile auch immer mal wieder befremdlich. Es geht bei den Antworten aber nicht um wahr oder falsch, sondern darum, aus ihnen Muster zu erkennen und daraus Ergebnisse abzuleiten. Viele Befragte wünschen sich, dass das Land eine stärkere internationale Führungsrolle einnehmen solle. Das Auftreten angesichts von Wirtschaftskraft und politischem Gewicht gehe mit zu bescheidenem Auftreten einher. Daraus leiten die Gesprächspartner erhöhte Ansprüche an Deutschland ab und fordern zum Beispiel mehr Visionen für Europa, Außenpolitik oder auch Wirtschaft.

„Die Studie zeigt, dass die Erwartungen an Deutschland mit dem zunehmenden Engagement noch weiter gestiegen sind“, interpretiert dies der stellvertretende Vorstandssprecher der GIZ, Christoph Beier.

Im Unterschied zur Vorgängerstudie vor drei Jahren ist auffällig, dass die Befragten öfter und genauer auf Deutschland blicken. Worin sehen Menschen im Ausland deutsche Stärken und Chancen oder aber Schwächen und Risiken? Und welche Rolle soll Deutschland in einer sich wandelnden Welt künftig spielen? Die Studie steht vor dem Hintergrund zahlreicher Ereignisse zwischen 2012 und 2015, die eine Verbindung zu Deutschland haben – wenn auch nur indirekt: die Finanz- und Wirtschaftskrise im Euroraum, das europäische Flüchtlingsproblem, der Ukrainekonflikt, der Vormarsch des „Islamischen Staates“, die Nahost-Krise, der Bürgerkrieg in Syrien und die Ebola-Epidemie in Westafrika.

Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe unseres Kundenmagazins Akzente, welches Bild die vielen Antworten unserer Gesprächspartner von Deutschland entstehen lassen.