Aus der Praxis der GIZ: Sri Lankas langer Weg zu Frieden und Versöhnung

13.10.2015 – Wie kann wirtschaftliche Entwicklung beitragen, den jungen Frieden in Sri Lanka zu stärken? Randa Kourieh-Ranarivelo im Gespräch mit dem rbb-Inforadio

Der zwischen 1983 und 2009 im Land tobende Bürgerkrieg hat tiefe Wunden in der sri-lankischen Gesellschaft hinterlassen. Ethnische und religiöse Trennlinien, die den Inselstaat bis heute spalten, eine weiterhin stark von regionalen Unterschieden geprägte Wirtschaftsentwicklung und gewaltbedingte psycho-soziale Traumata in allen Bevölkerungsgruppen sind Themen, um die sich die neue Regierung kümmern muss.

Frieden durch Perspektiven schaffen

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die GIZ Sri Lanka seit vielen Jahren bei der langfristigen Friedenssicherung. Randa Kourieh-Ranarivelo, GIZ-Landesdirektorin für Sri Lanka und die Malediven, erläuterte im Gespräch mit Gabriele Heuser vom rbb den Zusammenhang von wirtschaftlichen Perspektiven und Frieden.

Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie Berufschancen für junge Menschen könnten dabei helfen, strukturelle Ursachen des Bürgerkriegs abzubauen und damit eine bessere Ausgangssituation zur Aussöhnung der ehemals verfeindeten Gruppen zu schaffen, sagte Kourieh-Ranarivelo.

Eine dieser Chancen sind Finanzprodukte, die auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnitten und landesweit verfügbar sind – auch im Norden und Osten Sri Lankas, den Provinzen, die besonders unter dem Krieg gelitten haben. Damit lokale Banken diese Option tatsächlich anbieten, hat die GIZ über 300 Bankmitarbeiter fortgebildet. Um die letzte Hürde, die Formulierung von Kreditanträgen zu nehmen, wurden bisher 600 kleine und mittlere Unternehmen zur Form und zu buchhalterischen Standards beraten und über alternative Finanzierungsmöglichkeiten informiert.

Medienkooperation GIZ und rbb

„Aus der Praxis der GIZ“ ist eine Medienkooperation der GIZ mit dem Inforadio des rbb. Sechsmal pro Jahr berichten Mitarbeiter der GIZ von ihrer Arbeit in Entwicklungs- und Transformationsländern. Das Gespräch vom 6. Oktober wurde aufgezeichnet und in Ausschnitten im Rahmen der Sendereihe „Weltsichten“ ausgestrahlt.