Ländliche Entwicklung: Erfolgreich vermarktet: Afrikanische Cashew-Nüsse

Die Competitive Cashew Initiative unterstützt Cashew-Bauern in Westafrika, ihre Erträge zu steigern.

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Erfolgreich vermarktet: Afrikanische Cashew-Nüsse

Ein Großteil der weltweit geernteten Cashewkerne stammt aus Afrika. Doch die Einkünfte der meisten Cashew-Bauern sind eher niedrig, die Anbaumethoden wenig produktiv. Die Competitive Cashew Initiative (vorher: African Cashew initiative –ACi) unterstützt seit 2009 Produzenten in Benin, Burkina Faso, Côte d‘Ivoire, Mosambik und Ghana dabei, ihre Erträge und die Qualität der Nüsse zu steigern.

Die Bevölkerung Afrikas südlich der Sahara wächst schnell. Ein großer Teil lebt unter der Armutsschwelle: Unterbeschäftigung, Hunger und Armut sind insbesondere im ländlichen Raum weit verbreitet. Dabei bietet die weltweit steigende Nachfrage nach Cashew-Nüssen die Möglichkeit, Arbeitsplätze zu schaffen und das Einkommen der Bauern zu steigern: Mehr als die Hälfte der weltweiten Rohproduktion stammt aus Afrika. Allerdings liegen die Ernteerträge unter den Möglichkeiten, die Nüsse sind für internationale Käufer oft qualitativ nicht hochwertig genug. Mehr als 90 Prozent der Jobs in der Weiterverarbeitung sind außerdem außerhalb Afrikas angesiedelt.

Seit 2009 unterstützt die Competitive Cashew Initiative die Produzenten in fünf Erzeugerländern – Benin, Burkina Faso, Côte d‘Ivoire, Mosambik und Ghana – und ermöglicht ihnen so ein geregeltes Einkommen. Hierin haben sich mehr als 100 öffentliche und private Partner zusammengeschlossen – darunter das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Bill & Melinda Gates Foundation, die United States Agency for International Development (USAID), nationale Regierungen sowie internationale Privatfirmen wie Kraft Heinz Foods, Intersnack oder Olam. Außerdem sind Forschungsinstitute Partner der Initiative: Sie tauschen über Landesgrenzen hinweg ihre Erfahrungen aus und arbeiten beispielsweise an der Entwicklung und Bereitstellung von hochwertigem Pflanzmaterial.

Bauer mit junger Cashew-Pflanze

Höhere Ernten, mehr Einkommen und neue Arbeitsplätze

Die von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH koordinierte Initiative arbeitet entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Produktion über die Verarbeitung und Vermarktung bis hin zum Export. Experten beraten die Produzenten in Fragen des Cashew-Anbaus und der Betriebsführung. Seit 2009 haben mehr als 430.000 Cashew-Bauern an Fortbildungen teilgenommen, die dadurch insgesamt über 100 Millionen Euro mehr verdienen konnten.

Auch haben sich die Bauern zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen, um ihre Ernten gemeinsam besser zu vermarkten und Kontakte zu Betrieben zu knüpfen, die Cashew-Nüsse vor Ort verarbeiten. Durch eine intensive Beratung und Unterstützung der lokalen Weiterverarbeitungsindustrie konnte die Verarbeitungskapazität in den fünf Erzeugerländern von knapp 9.000 Tonnen auf 250.000 Tonnen im Jahr 2016 gesteigert werden. Außerdem sind mehr als 440.000 neue Arbeitsplätze entstanden – davon 75 Prozent in der Produktion und 25 Prozent im Handel und der Verarbeitung.

Auszeichnung für innovativen Ansatz

Die Initiative setzt auch auf digitale Techniken: Im Westen Ghanas wird eine SAP-Software getestet, die die Wertschöpfungskette sowohl transparenter als auch effizienter machen soll. Lagerbestände können mithilfe einer App verwaltet und Warenladungen geplant werden. Außerdem wird jede Lieferung der Kleinbauern nun mit dem Smartphone eingescannt und das festgestellte Gewicht gespeichert – bisher war dies nur handschriftlich möglich.

Für ihr Konzept und die messbaren Erfolge ist die Competitive Cashew Initiative 2016 mit dem Innovationspreis des Entwicklungsausschusses der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte den problemlösenden und innovativen Ansatz der Initiative, der zu einem signifikanten Anstieg der Einkommen der Produzenten beigetragen hat – insgesamt hat ComCashew mit seinen Partnern in den Bereichen Produktion, Verarbeitung und Handel ein Zusatzeinkommen von insgesamt mehr als 480 Millionen Euro geschaffen.

 

Stand: Juni 2017

Weitere Informationen

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