Clean Development Mechanism / Programmes of Activities & Neue Marktbasierte Mechanismen, Brasilien

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Clean Development Mechanism / Programmes of Activities & Neue Marktbasierte Mechanismen, Brasilien
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) 
Land: Brasilien (Deutschland, Indien, MENA, Uganda)
Politischer Träger: Brasilianisches Umweltministerium (MMA) 
Gesamtlaufzeit: 2008 bis 2013

Ausgangssituation

Zu Beginn des Vorhabens (2008) verfügte Brasilien über ein großes Potenzial für Projekte im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM). CDM ist ein im Kyoto-Protokoll vorgesehener Mechanismus, der es Industrieländern ermöglicht, ihre vertraglich festgelegten Reduktionsziele zu erreichen, indem sie Emissionszertifikate einkaufen oder direkt in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren. Brasilien ist mittlerweile der weltweit drittgrößte CDM-Markt, nach China und Indien.

Als das Projekt begann, war das in Brasilien vorhandene CDM-Potenzial nur wenig ausgeschöpft. Der brasilianische Industriedachverband Confederação Nacional da Indústria (CNI) wirkte dem durch Sensibilisierungs- und Informationsmaßnahmen, gemeinsam mit der GIZ, entgegen. In diesem Kontext vermittelte die GIZ erfolgreich Partnerschaften zwischen deutschen und brasilianischen Unternehmen (Matchmaking zwischen Projektträgern und Zertifikatkäufern).

Die weltweite Tendenz einer nachlassenden CDM-Nachfrage war auch in Brasilien zu beobachten. Seit Mitte 2010 unterstützt die GIZ daher verstärkt den Fundo Clima (Nationaler Klimafonds) des brasilianischen Umweltministeriums und berät das brasilianische Finanzministerium bei der Analyse ökonomischer Instrumente zur Preisfindung im Kohlenstoffbereich.

Ziel

Der Clean Development Mechanism (CDM) wird in Brasilien stärker genutzt. Der politische Dialog zu klimarelevanten Themen ist intensiviert.

Vorgehensweise

Im Auftrag des Umweltministeriums (BMUB) setzt die GIZ sogenannte CDM-Units um, außer in Brasilien auch in Indien, der MENA-Region und in Uganda.

Das Projekt bietet

  • deutschen Unternehmen Orientierung für den CDM-Markt in Brasilien;
  • den Aufbau eines Pools für Projektvorschläge, auf den deutsche Unternehmen und der vom BMUB beauftragte KfW-Klimaschutzfonds zugreifen können;
  • Matchmaking-Veranstaltungen zwischen deutschen und brasilianischen Unternehmen;
  • Unterstützung des Technologietransfers, unter anderem durch Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft;
  • Fortbildungen für Schlüsselakteure im brasilianischen CDM-Markt, in Zusammenarbeit mit dem Unternehmerdachverband CNI;
  • Beratung des nationalen Klimafonds (Fundo Clima);
  • Beratung der Analyse ökonomischer Instrumente zur Preisfindung im Kohlenstoffbereich.

Ein wichtiger Partner ist die weltweit zweitgrößte Auslandshandelskammer in São Paulo (AHK SP). Gemeinsam mit der AHK SP gibt das Vorhaben den Newsletter „CDM-Clipping“ heraus, der regelmäßig über den Clean Development Mechanism und die nationale Klimapolitik Brasiliens informiert.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Deutsche Unternehmen, die Reduktionspflichten unterliegen, können die Geschäftspotenziale im brasilianischen CDM-Markt besser einschätzen.

Die Initiative erreicht durch die Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Industriedachverband CNI Entscheidungsträger in wichtigen Industriesektoren: Unternehmen der brasilianischen Industrie lassen sich zum Thema CDM beraten.

Brasilien. Gemeinsam mit der Auslandshandelskammer São Paulo herausgebrachter Newsletter „CDM-Clipping“

Der Fundo Clima entwickelt ein Instrumentarium zur verbesserten Auswahl und Bewertung eingereichter Projektvorschläge.