Stärkung der Regionalorganisation des Amazonaspaktes OTCA

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Stärkung der Regionalorganisation des Amazonaspakts OTCA
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ); Generaldirektorat für Internationale Zusammenarbeit (DGIS) im niederländischen Außenministerium
Land: Mitgliedsländer der Organisation des Amazonaspaktes: Bolivien, Brasilien, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Suriname, Venezuela
Politischer Träger: Organisation des Amazonaspakts (Organização do Tratado de Cooperação Amazônica, OTCA) mit Sitz in Brasilia
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2017

Brasilien. Logo Organización de Tratado de Cooperación Amazónica

Ausgangssituation

In der Amazonasregion befindet sich das weltweit größte zusammenhängende Regenwaldgebiet. Das einzigartige Ökosystem beherbergt einen großen Teil der weltweiten Biodiversität sowie ein Fünftel des Süßwassers der Erde und beeinflusst wesentlich das Klima in Südamerika. Gleichzeitig ist Amazonien Lebens- und Wirtschaftsraum einer kulturell vielfältigen lokalen Bevölkerung. Mit der Erschließung Amazoniens ist die Region zunehmend der Holzgewinnung und der Förderung von Bodenschätzen sowie einer Umwandlung von Wald in Agrar- und Weideland ausgesetzt.

Für eine wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltige Naturressourcenpolitik im Amazonasraum müssen sich die relevanten Akteure auf gemeinsame Ziele und neue Regeln einigen. Die acht Mitgliedsländer des Amazonaspaktes (Organización del Tratado de Cooperación Amazonica, OTCA), Bolivien, Brasilien, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Suriname und Venezuela, verfügen seit 2002 über ein ständiges technisches Sekretariat, Es organisiert im Auftrag der Außenministerien regionale entwicklungspolitische Maßnahmen und die Kooperation zwischen den Ländern.

Brasilien. Workshop zur Auswertung von Satellitenbildern. © GIZ

Ziel

OTCA ist in der Lage, eine regional abgestimmte, länderübergreifende Politik für nachhaltige Entwicklung in Amazonien zu erarbeiten und umzusetzen, die die Anforderungen der Mitgliedsländer erfüllt.

Vorgehensweise

Die GIZ arbeitet mit der Organisation des Amazonaspaktes, ihren regionalen und nationalen Organisationseinheiten und den maßgeblichen Ministerien der acht Mitgliedsländer zusammen. Sie unterstützt die Partner bei der effektiven Erfüllung der Aufgaben der OTCA und bei der Umsetzung einer strategischen Agenda für die Zusammenarbeit im Amazonasgebiet 2010-2018.

Auftraggeber des Vorhabens sind das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Generaldirektorat für Internationale Zusammenarbeit (DGIS) im niederländischen Außenministerium.Arbeitsbereiche sind:

  • Unterstützung regionaler und thematischer Dialogforen
  • Durchführung regionaler Projekte für nachhaltige Entwicklung
  • Aufbau eines Systems für Umweltinformationen sowie für Fort- und Weiterbildung
  • Institutionelle Stärkung von OTCA und ihrer Vernetzungsfähigkeiten auf internationaler Ebene

Wirkungen

  • Alle Amazonas-Anrainerländer verfügen über Kontrollstationen zur Überwachung der Entwaldung. Auf der Grundlage von Satellitenbildern liefern sie zeitnahe und verlässliche Informationen über den Waldbestand und erlauben gezielte Kontrollen gegen illegalen Holzabschlag.
  • Die erste offizielle Entwaldungskarte der gesamten Amazonasregion mit Erhebungen der Jahre 2010-2013 liegt vor und wird laufend aktualisiert. Die Karte wurde auf internationalen Konferenzen (Rio+20, UN-Waldkonferenzund anderen) der Fachöffentlichkeit vorgestellt.
  • Die Amazonasländer haben sich auf die Einführung eines elektronisch gestützten Genehmigungsverfahrens (e-permits) für den Handel mit gefährdeten Wildtieren und Pflanzen im Rahmen der Artenschutzkonvention geeinigt. 2016 beginnt die Umsetzung in der Region.
  • Für die 17 meist gehandelten Baumarten der Region wurden ADN-Strukturen identifiziert. Sie werden den Forst- und Zollbehörden eine schnelle, einfache Kontrolle gegen illegalen Holzhandel ermöglichen.
  • Das regionale Projektportfolio der OTCA ist von 2 Millionen US-Dollar (2010) auf 36 Millionen US-Dollar (2015) gestiegen.

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