Dreieckskooperation Brasilien, Mosambik, Deutschland: Katastrophenvorsorge in Mosambik

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Regionaler Fonds zur Förderung der Dreieckskooperation in Lateinamerika und der Karibik – Einzelmaßnahme: Katastrophen- und Risikomanagement (INGC) in Mosambik
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Brasilien (Partnerland), Mosambik (Empfängerland)
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2015

Ausgangssituation

Mosambik ist aufgrund seiner geografischen Lage immer wieder Naturkatastrophen ausgesetzt. Unregelmäßig über das Jahr verteilte Niederschläge und schwankende Niederschlagsmengen lösen oft Überschwemmungen und Dürren aus. Häufig auftretende tropische Wirbelstürme (Zyklone) verstärken zusätzlich die Anfälligkeit Mosambiks für Flutkatastrophen. Das 1999 gegründete Nationale Institut für Katastrophenmanagement (INGC) treibt in Mosambik die Modernisierung bestehender Systeme und die Einführung neuer Konzepte zum Schutz der Bevölkerung vor Katastrophen voran.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH arbeitet bereits seit 2002 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit dem Nationalen Institut für Katastrophenmanagement zusammen. Wegen der weitreichenden Erfahrungen Brasiliens – speziell des brasilianischen Direktorates für Hydrographie und Navigation (DHN) und des Nationalen Instituts für Meteorologie (INMET) – bei der Vorhersage von Wetter, Überschwemmungen und Sturmfluten zeigten die mosambikanischen und deutschen Partner großes Interesse an der Zusammenarbeit mit Brasilien. 2010 fanden die ersten Gespräche statt, im Jahr darauf wurden entsprechende Vorbereitungen getroffen. Im März 2012 unterzeichneten die Partner schließlich ein trilaterales Projektabkommen. Die Finanzierung aus dem Fonds ermöglicht die Fortführung und Intensivierung des Projektes ab 2013.

Ziel

Im Rahmen der Dreieckskooperation ist Infrastruktur zur Überwachung der Risiken sowie zur Vorhersage und zum Management von Notsituationen bereitgestellt worden. An den Flüssen Buzi und Save sind funktionierende Frühwarnsysteme und ein effektives Katastrophenmanagement etabliert, um Opfer unter der Bevölkerung zu verhindern und den wirtschaftlichen Schaden bei Überschwemmungen zu begrenzen.

Vorgehensweise

Das Nationale Institut für Katastrophenmanagement (INGC) und das Nationale Institut für Meteorologie (INAM) werden institutionell gestärkt. Beide Institute sind für die Projektkoordination, die Infrastruktur, den Einsatz von Personal und die Verbesserung von Katastrophenvorsorge und -schutz an den Flüssen Buzi und Save verantwortlich. INAM ist dabei auf Frühwarnsysteme spezialisiert, während das INGC für Evakuierung und Nothilfe zuständig ist.

Die Koordination des brasilianischen Beitrags übernimmt die Brasilianische Agentur für internationale Zusammenarbeit (ABC), die auch die finanzielle Unterstützung beim Bau von Katastrophenschutz-Koordinationszentren bereitstellt. Brasilianische Fachinstitutionen, wie DHN, INMET, Nationale Wasserbehörde, Agrarwissenschaftliches Institut von Campinas, Universität São Paulo und Föderale Universität Alagoas, stellen Fachwissen für Wettervorhersage, Prävention von Überschwemmungen und Flutkatastrophen zur Verfügung. Die GIZ, das Institut für Technologie und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen (ITT) der Technischen Hochschule Köln und der Deutsche Wetterdienst (DWD) arbeiten mit den Partnern auf dem Gebiet Katastrophenvorsorge und -management zusammen, wobei ein Schwerpunkt auf ländlichen Regionen liegt. Ab 2013 soll der deutsche Beitrag verstärkt Kommunen bei der Konsolidierung von Frühwarnsystemen und der Nutzung der Informationen unterstützen.

Wirkung

Um zukünftig Opfer unter der Bevölkerung zu verhindern und den wirtschaftlichen Schaden bei Überschwemmungen zu begrenzen, werden an den Flüssen Buzi und Save mit Unterstützung des Vorhabens effektive, zuverlässige Frühwarnsysteme und ein modernes Katastrophenmanagement aufgebaut.

Bisher wurden automatische Stationen für klimatologische und hydrologische Messung eingerichtet und ein System zur Erhebung hydrometeorologischer Daten aufgebaut. Zahlreiche Techniker des Nationalen Instituts für Katastrophenmanagement (INGC) und des Nationalen Meteorologischen Instituts (INAM) wurden zum Katastrophenmanagement, zur Wetterbeobachtung und zur Handhabung der maritimen Frühwarnsysteme fortgebildet.

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