Raumordnung und nachhaltige Entwicklung in Zentralamerika

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Raumordnung und nachhaltige Entwicklung in Zentralamerika
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Regionale Zusammenarbeit Nord- und Mittelamerika
Politischer Träger: Secretaría General del Sistema de Integración Centroamericano (SG-SICA)
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2015

El Salvador. Siedlungen am Hang des Vulkan Chichontepec © GIZ

Ausgangssituation

Die Mitgliedsländer des SICA (Sistema de Integración Centroamericana) streben eine nachhaltige wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung Zentralamerikas an. Von zentraler Bedeutung sind dabei die Themen Raumordnung und Regionalentwicklung. Dazu wurde 2010 die zentralamerikanische Agenda für Raumordnung verabschiedet. Sie zielt darauf ab, die räumliche Planung und das Management in der Region sowie die Kooperation im Thema räumliche Entwicklung unter den Mitgliedsländern zu verbessern. Um in der Region langfristig ausgeglichene Lebensbedingungen herzustellen, bedarf es unter anderem einer gemeinsamen Entwicklungsstrategie, ähnlich dem Vorbild der europäischen Raumordnungs- und Regionalpolitik. Die dafür notwendige Einführung von gemeinsamen Planungsverfahren und Koordinationsformen kommt bislang jedoch nur schleppend voran. Es fehlt den zuständigen nationalen Institutionen an den notwendigen Strategien und Instrumenten, nachhaltige Raumentwicklung basierend auf der Zentralamerikanischen Agenda für Raumordnung umzusetzen.

Ziel

Strategien und Instrumente nachhaltiger Raumentwicklung werden in ausgewählten Ländern Zentralamerikas beispielhaft umgesetzt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben berät in drei Aufgabenschwerpunkten:

  1. Verbreitung von Best Practices und systematisierten Erfahrungen zum Thema Raumordnung in Zentralamerika
  2. Integration von Ansätzen für die Anpassung an den Klimawandel, wirtschaftliche Entwicklung, Katastrophenvorsorge und Geschlechtergerechtigkeit in die Raumentwicklungsstrategien und -instrumente ausgewählter Mitgliedsländer
  3. Regionales Dienstleistungsangebot zum Thema Raumordnung inklusive Fortbildungsmodulen

Auf zentralamerikanischer Ebene werden der Dialog und der Erfahrungsaustausch zwischen den Ländern gefördert, unter anderem durch regionale Diskussionsforen, Studienreisen und elektronische Lernplattformen. Das Sekretariat zur sozialen Integration (Secretaría de Integración Social Centroamericana, SISCA) wird dabei beraten, Strategien zur regionalen Zusammenarbeit beim Thema Raumordnung zu entwickeln.

In den SICA-Mitgliedsländern werden die für Raumordnung zuständigen nationalen Institutionen unter Beteiligung der Consultingfirma Ambero beraten. Ziel ist es, ihre Managementkompetenzen zu verbessern und spezifische Fachkenntnisse aufzubauen. Damit sollen Verfahren der räumlichen Entwicklung besser ausgerichtet und reguliert sowie die Raumordnungsinstrumente optimiert werden.

Wichtige Partner sind, neben dem Sekretariat zur sozialen Integration (SISCA), der Zentralamerikanische Ministerrat für Siedlungs- und Wohnungswesen sowie die nationalen Institutionen, die zentrale Aufgaben und Kompetenzen der Raumordnung und Regionalentwicklung innehaben.

Wirkungen

Der politische Dialog und der Erfahrungsaustausch zwischen den Ländern sowie zwischen den Unterorganisationen des SICA wurde gefördert. Die Mitglieder des Zentralamerikanischen Ministerrates für Siedlungs- und Wohnungswesen erkannten den Mehrwert des gegenseitigen Lernens und der Beratung durch ihre regionalen Kollegen an, vor allem den Austausch über gute Beispiele räumlicher Planung in Zentralamerika.

Auf nationaler Ebene entwickelten die Institutionen Politiken, Strategien sowie Raumordnungsverfahren und -instrumente weiter. So wurde beispielsweise in Costa Rica das zuständige Ministerium dabei beraten, den Umsetzungsplan für die nationale Raumordnungspolitik zu entwerfen und in einem Konsultationsprozess mit allen relevanten Instanzen abzustimmen. Kooperation und Koordination zwischen den Fachressorts wurden aufgebaut. Mitarbeiter der nationalen Raumordnungsinstitutionen sind in Genderfragen sensibilisiert. Sie entwickelten gendergerechte Raumordnungsverfahren, die die unterschiedlichen Bedürfnisse und Prioritäten von Männern und Frauen bei der räumlichen Entwicklung berücksichtigen.

Costa Rica. Informelle Siedlung © GIZ

In ausgewählten subnationalen Regionen verbesserten die Schlüsselakteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ihre Abstimmungen und beginnen zusammenzuarbeiten.
Lernerfahrungen und gute Beispiele aus Zentralamerika zu Raumordnung und Regionalentwicklung wurden systematisiert und verbreitet, um die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger für die Bedeutung der Themen zu sensibilisieren. Diese Systematisierungen flossen auch in die Erarbeitung von Materialien zur Weiterbildung zum Thema Raumordnung ein.

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