Förderung nachhaltiger Ressourcennutzung und lokale wirtschaftliche Entwicklung

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm Förderung nachhaltiger Ressourcennutzung und lokale wirtschaftliche Entwicklung (PRORENA)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Honduras
Politischer Träger: Secretaría Técnica de Planificación y Cooperación Externa (SEPLAN)
Gesamtlaufzeit: 2005 bis 2013

Honduras. Pinienharz-Gewinnung in Olancho. GIZ

Ausgangssituation

Honduras hat mit dem Forstgesetz und dem nationalen Waldprogramm die Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Management von Ökosystemen geschaffen. Die lokalen Akteure bemühen sich, die natürlichen Ressourcen zu schützen, doch ihre Durchsetzungskraft und Managementfähigkeiten sind begrenzt. Die nationalen Institutionen sind zu schwach, um die lokalen Akteure zu unterstützen. Die Folgen: Jährlich verliert das Land zwei Prozent des Waldes. Die Bodenfruchtbarkeit, die Biodiversität und die Leistungen der Ökosysteme, zum Beispiel Wasserregulierung und Speicherung von Kohlenstoff, nehmen ab. Die Bevölkerung ist bei Naturkatastrophen verwundbarer, die Anpassung an den Klimawandel wird schwieriger, Treibhausgasemissionen aus Waldverlust steigen.

Ziel

Ländliche Gemeinden und lokale Akteure erhalten die Ökosysteme und nutzen die natürlichen Ressourcen nachhaltig.

Honduras. Sozialisierungsplan zu kommunaler Waldwirtschaft, Jutiapa, Olancho. GIZ

Vorgehensweise

Das Programm fördert das nationale Wald- und Naturschutzinstitut, das Ministerium für Umwelt, deren dezentralen Dienste, Gemeinden und Kommunalverbände sowie ihre technischen Einheiten und Umweltämter. Die Gemeinden werden beim Umweltmanagement, der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen und bei der lokalen wirtschaftlichen Entwicklung unterstützt. Besonderen Wert legt das Programm auf die Beteiligung von Frauen an lokalen Entscheidungen.

Das Programm umfasst drei Komponenten:

  1. Politikberatung
    Das Nationale Wald- und Naturschutzinstitut wird in Abstimmung mit anderen Gebern bei der Umstrukturierung und der Verbreitung der kommunalen Waldwirtschaft unterstützt.
  2. Förderung des nachhaltigen Ressourcenmanagements und der lokalen Wirtschaft im Departement Olancho und im Biosphärenreservat Río Plátano
    Die lokalen Akteure verbessern ihre Fähigkeiten zum nachhaltigen Management der natürlichen Ressourcen, besonders des Wassers und in den Pufferzonen von Schutzgebieten, und lernen, sie für die lokale wirtschaftliche Entwicklung zu nutzen.
  3. Beratung von Klimaschutzmaßnahmen
    Strategien zu Klimawandel und Biodiversität werden weiterentwickelt und bilden die Basis für Konzepte zur Nutzung der Ökosystemleistungen. Das Programm unterstützt die Zusammenarbeit des Wald- und Naturschutzinstituts und des Ministeriums für Umwelt sowie ihre Vernetzung mit anderen Akteuren.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

  • 2010/2011 wurden die Ausführungsbestimmungen für das Forst- und Naturschutzgesetz veröffentlicht.
  • 2.100 Familien in der Region Olancho und in der Biosphäre Río Plátano praktizieren kommunale Waldbewirtschaftung auf 158.000 Hektar. 25 Gemeinschaften mit 1.800 Familien in verschiedenen Landesteilen haben beantragt, 310.000 Hektar nachhaltig zu bewirtschaften.
  • Die Welternährungsorganisation FAO hat 2009 die kommunale Forstwirtschaft in Gualaco als „Best-Practice“ ausgezeichnet.
  • Der institutionelle Rahmen für das Ko-Management des Schutzgebiets Celaque wurde per Gesetz abgesichert und dient als Modell für andere Schutzgebiete.
  • Die nationale Strategie zur Anpassung an den Klimawandel wurde überarbeitet und 2010 auf der Klimakonferenz in Mexiko vorgestellt.
  • Die Partnerinstitutionen haben den Dialog zur Politik- und Strategieentwicklung und der Geberkoordination institutionalisiert.
  • 2011 hat der Staat eine illegale Besiedlung in der südlichen Kernzone der Biosphäre Rio Plátano aufgelöst, durch die 2.000 Hektar Wald zerstört worden waren.
  • Im Biosphärenreservat Río Plátano ist die jährliche Entwaldungsrate zwischen 2000 und 2011 um mehr als die Hälfte auf 0,25 Prozent gesunken.
  • Auf 121.000 Hektar werden über 600 Wassereinzugsgebiete von lokalen Nutzergruppen nachhaltig geschützt. Mehr als 350.000 Menschen erhalten besseres Trinkwasser.
  • Die Wirtschaft in den Pufferzonen von Naturschutzgebieten entwickelt sich: Qualitätsstandards und Zertifizierungssysteme für Kaffee, Kakao und nicht-Holzprodukte sind eingeführt und die Produktivität erhöht. Kleine Erzeuger erzielen ein höheres Einkommen, weil sie sich Produzentenorganisationen zusammenschließen und größere Mengen verkaufen.
  • Die Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen hat sich verbessert. Ein Drittel der Vorstandsposten bei den kommunale Entwicklungsbeiräten und fast 40 Prozent bei den Bauernorganisationen in der Projektregion werden von Frauen besetzt.