Nachhaltiges Ressourcenmanagement und Förderung unternehmerischer Kompetenzen

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Nachhaltiges Ressourcenmanagement und Förderung unternehmerischer Kompetenzen (MASRENACE)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Nicaragua
Politischer Träger: Ministerio de Relaciones Exteriores (MINREX)
Gesamtlaufzeit: 2005 bis 2013

Nicaragua. Wiederaufforstung im Wassereinzugsgebiet Gil Gonzales in der Gemeinde Belén. © GIZ

Ausgangssituation

Natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden, Wald und die Biodiversität sind die Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen der ländlichen Bevölkerung Nicaraguas. Das derzeitige Voranschreiten der Agrarfront durch land- und viehwirtschaftliche Nutzung, durch illegalen Holzeinschlag und Waldbrände führt zu einer massiven Umwandlung und Zerstörung des Waldes. Jährlich gehen in Nicaragua etwa 70.000 Hektar Waldflächen verloren. Im Jahr 2007 wurden durch Naturkatastrophen wie den Hurrikan Felix zusätzlich rund 500.000 Hektar Wald zerstört. Die waldreichsten Gebiete des Landes befinden sich im Nordosten. Dort leben die ärmsten Teile der Bevölkerung, unter ihnen auch die meisten indigenen Gemeinschaften.

Die Ursachen für die wachsende Armut und den Verlust an Biodiversität und Wald im ländlichen Raum liegen im ungeregelten und ungesicherten Zugang der Bevölkerung zu Land und zu den Wald- und Wasserressourcen. Die Produktivität der Land- und Forstwirtschaft ist häufig niedrig, dazu kommen die mangelhafte Verarbeitung der Produkte und der fehlende Marktzugang. Die zentralistischen Verwaltungen und ihre dezentralen Strukturen arbeiten meist ineffizient, die Gemeindeverwaltungen sind mit der Wahrnehmung ihrer Aufgaben überfordert. Die ländliche Bevölkerung orientiert sich weitestgehend an traditionellen, kurzfristigen Bewirtschaftungsformen, die letztlich zur Zerstörung der natürlichen Ressourcen und der Biodiversität führen. Auch zukünftige Entwicklungspotenziale in der Region werden so eingeschränkt oder gar verhindert.

Ziel

Die ländliche Bevölkerung, kommunale Verwaltungen und staatlichen Einrichtungen in ausgewählten Gemeinden und indigenen Territorien Nicaraguas bewirtschaften die natürlichen Ressourcen nachhaltig.

Vorgehensweise

Das Programm arbeitet mit folgenden Komponenten:

  • Verbesserung der politischen und institutionellen Rahmenbedingungen im Forst- und Umweltsektor
  • Stärkung departamentaler, munizipaler und indigener Akteure sowie Institutionen bei der Erarbeitung von Raumordnungs- und Entwicklungsplänen
  • Förderung der Wettbewerbsfähigkeit lokaler Akteure bei der nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Forstwirtschaft wurden verbessert, die partizipativ entwickelte Forstpolitik (Gobernanza Forestal) ist heute eine nationale Priorität. Ein „Nationales Waldprogramm“ wurde abgestimmt und ein Finanzierungsmechanismus für nachhaltige Waldwirtschaft (FONADEFO) wurden geschaffen. Nicaragua ist Pilotland im REDD-Prozess (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation) zur Reduktion von Emissionen aus der Entwaldung und Schädigung von Wäldern.

Die Raumplanung ist als festes Element der strategischen Planung in Gemeinden und indigenen Territorien im Nationalen Raumordnungsgesetz verankert. Erste erfolgreiche Piloterfahrungen bei der nachhaltigen Raum- und Entwicklungsplanung und der Integration von umweltschonenden Ressourcenmanagementaktivitäten wurden gemacht.

Nicaragua. Vor allem in der Tourismusbranche nehmen Frauen immer mehr die Geschäfte in ihre eigenen Hände. © GIZ

Wirtschaftliche Produktivmaßnahmen und Wertschöpfungsketten wurden entwickelt und erfolgreich eingeführt. Es gibt in Nicaragua heute 300 Hektar nachhaltig bewirtschaftete Kakaoanbaufläche und 4.700 Hektar zertifizierte Waldfläche. 24.000 Hektar Waldfläche befinden sich im Prozess der Zertifizierung durch FSC, Ökotourismus (Fincas Verdes) auf der Insel Ometepe.

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