Erhalt der Biodiversität in der Kailash-Region

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Erhalt der Biodiversität in der Kailash-Landschaft (Kailash Sacred Landscape Conservation and Development Initiative, KSLCDI)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Nepal
Politischer Träger: Internationales Zentrum für integrierte Entwicklung von Bergregionen (ICIMOD)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2017

Ausgangssituation

Die Kailash-Landschaft ist eine grenzübergreifende Hochgebirgsregion im Himalaja zwischen China, Indien und Nepal. Das Zentrum bildet der Berg Kailash (6638 Meter), der als spiritueller Ort von Buddhisten und Hindus verehrt wird und zahlreiche Pilger und Touristen anzieht.

Die lebenswichtigen Ökosysteme der Kailash-Landschaft und deren Artenvielfalt sind durch Klimawandel und Übernutzung bedroht. Als Quellgebiet bedeutender asiatischer Flüsse und Lebensraum zahlreicher endemischer und bedrohter Arten benötigt die Kailash-Region grenzübergreifenden Schutz, um weiterhin wichtige Ökosystemdienstleistungen für die Region gewährleisten zu können. Im Rahmen des Regionalprogramms Transboundary Landscapes des Internationalen Zentrums für integrierte Entwicklung von Bergregionen (ICIMOD) mit insgesamt sieben Regionen im Himalaja-Bogen nimmt die Kailash-Initiative eine Vorreiterrolle ein.

Ziel

Das Vorhaben konzentriert sich auf drei Modulziele: 

  1. Die Bevölkerung nutzt die identifizierten Wertschöpfungsketten zur nachhaltigen Einkommenserhöhung. 
  2. Partizipativ erstellte Ökosystemmanagement-Ansätze werden auf lokaler, nationaler und grenzüberschreitender Ebene durch Aktionspläne umgesetzt. 
  3. Die regionale Kooperation zur Förderung des Schutzes und der Entwicklung der Kailash-Region ist durch die Anwendung der etablierten Instrumente gestärkt.

Vorgehensweise

Die Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Region und zur Verbesserung des Managements von Ökosystemen werden exemplarisch in sechs Pilotgebieten – je zwei in China, Indien und Nepal – durchgeführt. Die Pilotgebiete weisen alle eine hohe Biodiversität, hohe Vulnerabilität insbesondere der Frauen bei starker Arbeitsmigration der Männer, deutliche Auswirkungen des Klimawandels und Übernutzungen auf. Dies ist beispielsweise in den Übergangszonen von Wald zu alpinen Hochweiden und von Feuchtgebieten zu Wald oder kultivierten Flächen der Fall. Mit allen Maßnahmen wirkt das Vorhaben direkt der Armut entgegen und fördert Frieden und Sicherheit in der Region.

Das Vorhaben unterstützt ICIMOD bei der strategischen Neuausrichtung auf Regionalschwerpunkte. Ein Finanzierungsvertrag als Hauptförderkomponente sichert die Handlungsfähigkeit von ICIMOD. Die finanzielle Förderung kommt Trainings, regionalen Workshops, fachlicher Beratung und anderen Aktivitäten zugute, die teils von ICIMOD selbst und teils von den Partnern des Zentrums in den Ländern durchgeführt werden. Weitere Mittel außerhalb des Finanzierungsvertrags werden dazu verwendet, Kompetenzen und Fähigkeiten von ICIMOD-Mitarbeitern und den Partnern zu stärken.

Auf regionaler Ebene ist das Vorhaben fachlich auf die Stärkung von Managementkompetenzen zur Umsetzung komplexer grenzübergreifender Programme zum Erhalt von Biodiversität und zur Anpassung an den Klimawandel ausgerichtet.

Auf lokaler, staatlicher und grenzüberschreitender Ebene wirkt das Vorhaben in Arbeitsteilung mit ICIMOD durch technische Beratungsleistungen, Gutachtereinsätze, Studien und Sachgüter. Es finanziert regelmäßige Treffen, die dem Austausch, der Planung und der Abstimmung laufender Aktivitäten dienen. So erhöht das Vorhaben die Dialogfähigkeit der beteiligten Länder und unterstützt die Etablierung der Kailash-Initiative als Plattform für Vertrauensbildung, besonders auch in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen China und Indien.

Wirkungen

ICIMOD wird von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit seit über 25 Jahren unterstützt. Dabei stand zunächst die Schaffung von grenzübergreifenden Schutzlandschaften im Mittelpunkt. Die langfristige deutsche Unterstützung befähigte ICIMOD dazu, China, Indien und Nepal in einer gemeinsamen Initiative zusammenzubringen. Die drei Länder und ICIMOD einigten sich dabei auf einen regionalen Aktionsplan (regionaler Implementierungsplan 2012–2017), der seit 2012 umgesetzt wird. Zentrales Element des Rahmenwerks ist die Erarbeitung und Umsetzung von integrierten Managementplänen für Wassereinzugsgebiete. Darüber hinaus vereinbarten die Parteien im Aktionsplan ein gemeinsames Umweltmonitoring, die regionale Kooperation mit Abstimmungsgremien, einen umfassenden Informations- und Wissensaustausch und die Umsetzung des Nagoya-Protokolls über den Zugang zu genetischen Ressourcen und die gerechte Aufteilung der Vorteile aus ihrer Nutzung (The Nagoya Protocol on Access to Genetic Resources and the Fair and Equitable Sharing of Benefits Arising from their Utilization).

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