Weibliche Genitalverstümmelung am Horn von Afrika überwinden
Regionalvorhaben zur Verbesserung der Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung am Horn von Afrika
Ausgangssituation
In Äthiopien, Somalia, und Sudan ist weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) weit verbreitet. FGM umfasst alle Verfahren, bei denen die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane ohne medizinische Notwendigkeit teilweise oder vollständig entfernt werden. Dies verletzt die Menschenrechte auf Gesundheit und körperliche Unversehrtheit schwer. Der Eingriff führt zudem häufig zu schweren physischen und psychischen Folgen – beispielweise chronische Schmerzen, Infektionen, Geburtskomplikationen und Traumata.
FGM steht in enger Wechselwirkung mit vorherrschenden sozialen Normen, Geschlechterrollen sowie anderer geschlechtsbasierter Gewalt und ist gesellschaftlich tief verankert. Um FGM langfristig zu reduzieren, bedarf es daher eines gesellschaftlichen Wandels.
Gesetze gegen FGM gibt es in Äthiopien seit 2005 und im Sudan seit 2020. Somalia arbeitet das Verbot derzeit aus. Jedoch sind die Anstrengungen von staatlichen und nichtstaatlichen Verantwortlichen zu FGM unsystematisch und unzureichend.
Ziel
Nationale, regionale und lokale Verantwortliche in Äthiopien, Somalia, und Sudan tragen besser dazu bei, dass sich soziale Normen zu weiblicher Genitalverstümmelung und geschlechtsbasierter Gewalt verändern.
Vorgehensweise
Das Vorhaben unterstützt Mitarbeitende staatlicher und nichtstaatlicher Institutionen in ihren Kompetenzen, im gemeinsamen Lernen sowie in der Vernetzung mit anderen Handlungsträger*innen. So können sie gemeinsam Strategien und Ansätze für einen gesellschaftlichen Wandel entwickeln.
Gleichzeitig berät das Vorhaben die verantwortlichen nationalen Ministerien dazu, soziale Normen systematisch und effektiv zu verändern und somit FGM besser vorzubeugen. Diese entwickeln so etwa Informations- und Aufklärungsaktionen.
Das Vorhaben wirkt außerdem darauf hin, FGM langfristig in den politischen Agenden zu verankern. Dafür fördert es nationale Koordinierungsmechanismen.
Darüber hinaus wird eng mit gemeindebasierten Organisationen gearbeitet. Diese tragen durch lokale Sensibilisierungsmaßnahmen dazu bei, männerdominierte Strukturen aufzubrechen, in denen FGM verwurzelt ist.
Stand: März 2024