Anpassung an den Klimawandel im Nordosten Indiens (CCA-NER)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Anpassung an den Klimawandel im Nordosten Indiens (CCA-NER)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indien
Politischer Träger: Ministry of Development of North Eastern Region (MoDoNER), Government of India
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2019

Indien. Der Umiam-Stausee nördlich von Shillong versorgt die Stadt mit Strom © GIZ

Ausgangssituation

Der Klimawandel kann sich auf natürliche Ressourcen, Wirtschaft, Ernährungssicherung, Gesundheit und Infrastruktur dramatisch auswirken. Indien ist eines der am stärksten betroffenen Länder. Die Bedrohung ist überall dort besonders groß, wo das Leben der Menschen stark von natürlichen Ressourcen abhängt. In den gefährdeten Gebieten sind Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel von zentraler Bedeutung, um ländliche Existenzgrundlagen zu schützen und eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen.

Die Nordostregion Indiens, eingebettet in den Himalaya, umfasst die „Sieben Schwesterstaaten“ Arunachal Pradesh, Assam, Manipur, Meghalaya, Mizoram, Nagaland und Tripura sowie den „Bruder“-Staat Sikkim. Die Region ist ein Biodiversitäts-Hotspot. Sie beherbergt viele verschiedene ethnische Gruppen, die über ein reiches Kulturerbe und traditionelles Wissen über die Umwelt verfügen.

Ziel

Staatliche und private Dienstleister sowie ländliche Gemeinden in den nordöstlichen Bundesstaaten Meghalaya, Nagaland und Sikkim setzen aktuelle Strategien zur Anpassung an den Klimawandel um.

Vorgehensweise

Das Vorhaben ist ein bilaterales Projekt zwischen der indischen Regierung und der Bundesregierung Deutschlands. In Zusammenarbeit mit dem nationalen Ministerium für Entwicklung der Nordostregion unterstützt es drei nordöstliche Bundesstaaten bei der Stärkung der Klimaresistenz der ländlichen Bevölkerung.

Regionale Projektpartner sind State Planning Department in Meghalaya, Nagaland Empowerment of People through Economic Development in Nagaland und Department of Science, Technology and Climate Change in Sikkim.

Die Aktivitäten des Vorhabens umfassen Politikberatung auf bundesstaatlicher Ebene, Unterstützung auf Gemeindeebene sowie den Aufbau von Partnerschaften und Netzwerken in der Region und darüber hinaus. Zusätzlich setzt das Vorhaben eine Auswahl an Maßnahmen ein, um Kompetenzen auf individueller, organisatorischer und gesellschaftlicher Ebene zu entwickeln:

  • Vorbereitung und Unterstützung bei der Umsetzung der bundesstaatlichen Klimaaktionspläne in Meghalaya, Nagaland und Sikkim
  • Entwurf einer Wasserpolitik in Meghalaya
  • Entwicklung der Quelleneinzugsgebiete und Dorfwassersicherheitspläne in Sikkim
  • Unterstützung zum Anbau indigener Reissorten in Meghalaya und Nagaland
  • Verbesserung der Eri-Seidenproduktion in Meghalaya
  • Studie zur Regeneration, Schutz und nachhaltiger Bewirtschaftung der Eichenwälder in Sikkim
  • Beratung zur integrierten Bewirtschaftung von Land- und Wasserressourcen im oberen Flussbecken des Umiam in Meghalaya
  • Zucht indigener Fischarten in Meghalaya
  • Unterstützung bei der Erfassung klimarelevanter Daten in Meghalaya
  • Trainings und Sensibilisierungsmaßnahmen zu klimarelevanten Themen auf Regierungs- und Gemeindeebene
Indien. Seidenarbeiterin aus Meghalaya trocknet natürlich gefärbte Eri-Seidenfasern © GIZ

Wirkung

Das Vorhaben hat bei der Anpassung an den Klimawandel im Nordosten mit unterschiedlichen Instrumenten und auf mehreren Ebenen Unterstützung geleistet, insbesondere mit Politikberatung sowie Beratung zu Nutzung und Schutz öffentlicher Güter wie Wasser und Forst sowie landwirtschaftliche Produktion wie Reis. Es wird ab April 2015 im Rahmen des „Deutsch-indischen Programms Umweltpolitik im ländlichen Raum“ fortgesetzt und seine Zielregion im Nordosten um zwei weitere Staaten erweitern.