Nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen und Verbesserung der Lebensgrundlagen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Anpassung landwirtschaftlicher Anbaumethoden an den Klimawandel und Stabilisierung der Lebensgrundlagen in West Bahr el Ghazal im Südsudan
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Südsudan
Politischer Träger: Ministry of Agriculture, Forestry, Cooperatives and Rural Development
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2018

Ausgangssituation

Der Südsudan steht, unter anderem aufgrund seiner langen Konflikthistorie und der gegenwärtigen Krise, vor der großen Herausforderung, die Ernährung für seine Bevölkerung zu sichern. Die landwirtschaftlichen Anbaumethoden sind ertragsarm, es fehlen Bewältigungsmechanismen wie Kompetenzen, Strategien und Einrichtungen, nicht nur angesichts der negativen Auswirkungen des Klimawandels. Die Resilienz innerhalb der Gemeinden – das heißt die Widerstandsfähigkeit von Menschen und Institutionen, mit akuten Belastungen aufgrund von Krisen, Gewaltkonflikten oder extremer Naturereignisse umzugehen und sich zu regenerieren – ist insgesamt geschwächt.

Die Situation verschärft sich durch die unkontrollierte Abholzung der Wälder, die eine Erosion der Böden beschleunigt. Viele Kleinbauern in der Projektregion Western Bahr el Ghazal haben Schwierigkeiten, sich und ihre Familien zu ernähren und ihre landwirtschaftlichen Anbaumethoden den sich verändernden klimatischen Bedingungen anzupassen.

Ziel

Durch die effiziente Nutzung der vorhandenen natürlichen Ressourcen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ist die Resilienz ausgewählter Haushalte in Western Bahr el Ghazal verbessert, die Lebensgrundlagen sind stabilisiert.

Vorgehensweise

Die Resilienz ausgewählter Haushalte in den Gemeinden der Projektregion verbessert sich, indem die vorhandenen natürlichen Ressourcen effizienter genutzt werden, durch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sowie durch eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion. In Bauernfeldschulen („Farmer Field Schools“-Ansatz) werden Kenntnisse über nachhaltige Landbewirtschaftung, vor allem zur Erzeugung von Grundnahrungsmittel und Gemüse, vermittelt. Die Lebensgrundlagen der Bevölkerung werden dadurch stabilisiert.

Darüber hinaus stärkt das Vorhaben die Strukturen und Leistungsfähigkeit des südsudanesischen Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft auf Gliedstaatenebene, insbesondere durch die Beteiligung des landwirtschaftlichen Beratungsdienstes. So können in den ausgewählten Orten Maßnahmen zum nachhaltigen Management natürlicher Ressourcen umgesetzt werden.

Seit Anfang 2016 werden Aktivitäten des Regionalprogramms „Ernährungssicherung durch Übergangshilfemaßnahmen in Subsahara-Afrika“ zusammen mit dem Vorhaben durchgeführt. Das Regionalprogramm ist Teil der Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Ziel ist es, die Ernährungssituation der ländlichen Bevölkerung, vor allem von Frauen, in den fragilen Ländern Burundi, Demokratische Republik Kongo und Südsudan zu verbessern. Ein Schwerpunkt in beiden Vorhaben ist die Ernährungsberatung für kleinbäuerliche Haushalte, die von einer verbesserten landwirtschaftlichen Produktion durch Bauernfeldschulen profitieren.

Alle Maßnahmen werden mit dem regionalen Landwirtschaftsministerium abgestimmt und zusammen mit dem landwirtschaftlichen Beratungsdienst umgesetzt. Die Mitarbeiter des Beratungsdienstes werden zeitgleich im Bauernfeldschulen-Ansatz ausgebildet, um die Bauern anschließend weiter beraten zu können.

Aufgrund der krisenbedingten Evakuierung der entsandten Fachkräfte im Juli 2016 werden die Aktivitäten seit November 2016 im Rahmen von Finanzierungsverträgen von Johanniter International Assistance und Tierärzte ohne Grenzen, Deutschland, fortgesetzt.

Wirkungen

Die kleinbäuerlichen Haushalte in der Projektregion können durch optimierte, an den Klimawandel angepasste und diversifizierte landwirtschaftliche Produktion externe Schocks besser abzufangen. Auf dieser Grundlage führen Ernährungsberatungen zur verbesserten Nutzung der Nahrungsmittel und tragen zur Prävention von Mangelernährung bei.