Management natürlicher Ressourcen

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Management natürlicher Ressourcen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Mauretanien
Politischer Träger: Ministère de l’Environnement et du Développement Durablent (MEDD)
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2017

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Ausgangssituation

Hoher Bevölkerungsdruck und unzureichendes Management führen vor allem im Süden Mauretaniens zu einer teils massiven Übernutzung und Degradierung von Wald- und Weideökosystemen und ihrer natürlichen Ressourcen. Die Meeres- und Küstenbiodiversität wird durch eine sich intensivierende Fischerei und die industrielle Offshore-Ausbeutung der Rohstoffe Erdöl und Erdgas bedroht. Die Übernutzung führt, verstärkt durch die Risiken des Klimawandels, zu einer Verknappung der benötigten Ressourcen und wirkt sich negativ auf Ernährungssicherung und Ökosystemleistungen aus.

Die mauretanische Regierung hat die Wichtigkeit einer nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen erkannt. Doch trotz guter Ansätze ist die Leistungsfähigkeit des Umweltministeriums und wichtiger Akteure in Nationalparks und Kommunen noch nicht ausreichend entwickelt, um eine schonende Nutzung sicherzustellen.

Ziel

Das nachhaltige Management der Ökosysteme und ihrer natürlichen Ressourcen ist verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben ist landesweit tätig. In den Regionen Guidimakha, Hodh El Garbi und Gorgol im Süden sowie in den beiden Nationalparks Banc d’Arguin und Diawling an der Küste werden Pilotaktivitäten umgesetzt.

Das Vorhaben umfasst drei Handlungsfelder:

  1. Die Leistungsfähigkeit des Umweltministeriums wird durch Politik-, Fach- und Organisationsberatung gestärkt. Das Ministerium wird beispielsweise bei der Entwicklung formalisierter Verfahren, der Weiterentwicklung des Rechtsrahmens und der Umsetzung der internationalen Umweltkonventionen unterstützt.
  2. Der Erhalt der Meeres- und Küstenbiodiversität wird durch eine Professionalisierung des Managements und die finanzielle Absicherung ausgewählter Meeres- und Küstenschutzgebieten gefördert. In Kooperation mit internationalen Naturschutzorganisationen wird ein Programm zum Biodiversitätserhalt im Erdöl- und Erdgassektor unterstützt. Darüber hinaus beteiligt sich das Vorhaben an der Einrichtung einer intersektoralen Kommission zum Erhalt der Meeres- und Küstenbiodiversität.
  3. Das dezentrale Management der natürlichen Ressourcen in den Agrar-, Wald- und Weidegebieten im Süden des Landes wird ausgebaut. Die direkte Unterstützung der Nutzervereinigungen wird dabei reduziert und der Kompetenztransfer an die Ministerien und Kommunen ausgebaut. Der Ansatz des nachhaltigen, dezentralen Ressourcenmanagements wird in die Ausbildungsmodule einer Bildungseinrichtung sowie in die Programme anderer Geber zur Weiterverbreitung integriert.

Die Umsetzung des Vorhabens wird vom Consultingfirmenkonsortium GOPA / Eco Consult unterstützt.

Wirkungen

Das Vorhaben konnte bereits zu einer Verbesserung der Rechtsgrundlagen für Umweltschutz und nachhaltiges Ressourcenmanagement beitragen.

In den Nationalparks Banc d’Arguin und Diawling wurden professionelle Managementinstrumente und -verfahren eingerichtet.

Das in Zusammenarbeit mit anderen internationalen Organisationen unterstützte Programm zum Biodiversitätserhalt im Erdöl- und Erdgassektor hat ein Monitoring- und Frühwarnsystem für die Meeresumwelt eingerichtet und wissenschaftliche Erkenntnisse über Meeresbiodiversität zusammengestellt und verbreitet. Eine nationale Strategie für die Einrichtung und das Management eines nationalen Netzwerks von Meeres- und Küstenschutzgebieten liegt im Entwurf vor. Der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Ministerien, den Erdöl- und Erdgasunternehmen, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft wurde gestärkt.

Der Ansatz des dezentralen Managements wurde in den beiden Schwerpunktregionen Guidimakha und Hodh El Gharbi erfolgreich eingeführt. Bisher haben sich Bauern und Viehhalter zu 37 Nutzergemeinschaften zusammengeschlossen. Auf der Grundlage rechtsverbindlich formalisierter Nutzungsvereinbarungen bewirtschaften sie heute nachweislich nachhaltig eine Fläche von über 10.000 Quadratkilometern. Insbesondere Frauen wurden gefördert, um ihnen den Zugang und die Vertretung in wichtigen Gremien der Nutzergemeinschaften zu sichern. Der Frauenanteil in den Schlüsselpositionen der Nutzervereinigungen konnte von 6 Prozent auf 36 Prozent gesteigert werden.

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