Kambodschas Vergangenheit aufarbeiten

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Ziviler Friedensdienst: Gerechtigkeit und Versöhnung im Nachgang zum KHMER ROUGE Tribunal
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kambodscha
Gesamtlaufzeit: 2021 bis 2023

Self Help Group with Transcultural Psychological Organization (TPO) ©GIZ/ZFD Kambodscha

Ausgangssituation

Mehr als 40 Jahre nach dem Roten Khmer Regime in Kambodscha bleibt es herausfordernd, die Verbrechen aufzuarbeiten: Zwischen 1975 und 1979 ist etwa ein Viertel der Bevölkerung durch Zwangsarbeit, Hunger, Folter und Mord gestorben.. Der Prozess zur Vergangenheitsarbeit (Transitional Justice) der Außerordentlichen Kammern an den Gerichten Kambodschas (ECCC) führte zur Verurteilung von drei führenden Angeklagten. Täter in niedrigeren Positionen wurden in der Gerichtsbarkeit des ECCC  nicht zur Verantwortung gezogen.

Überlebende des Regimes erfahren so nur eingeschränkt Genugtuung und Gerechtigkeit. Nachkommende Generationen können sich kaum ein Bild von der Vergangenheit ihres Landes machen. 

Dennoch ist das Gerichtsverfahren im internationalen Strafprozessrecht beispiellos mit Blick auf das einzigartige System der Opferbeteiligung, -vertretung und -entschädigung.

Der Zivile Friedensdienst (ZFD) greift die Ergebnisse des ECCC auf und vertieft die daraus resultierenden Ansätze zur Vergangenheitsaufarbeitung und Förderung der mentalen Gesundheit in Kambodscha.

Students and survivors of the Khmer Rouge at a dialogue event of Kdei Karuna (KdK) ©GIZ/ZFD Kambodscha

Ziel

Kambodschaner*innen übernehmen langfristig gesellschaftliche Verantwortung für Gerechtigkeit – im Kontext der Vergangenheitsbewältigung und der Versöhnung.

The Tuol Sleng Genocide Museum in Phnom Penh has been an important memorial to Cambodian society since 1979 ©GIZ/ZFD Kambodscha

Vorgehensweise

Der Zivile Friedensdienst unterstützt staatliche und nichtstaatliche Partnerorganisationen dabei, nachgeborene Generationen eine tiefgreifende Vergangenheitsaufarbeitung ihrer Familien und ihres Landes zu ermöglichen. Dafür sollen sie Methoden und Strukturen einer gewaltfreien Konflikttransformation kennenlernen. Der ZFD fördert die Erinnerungskultur und unterstützt die Integration der Roten Khmer Vergangenheit in formelle und informelle Bildungsangebote. Zudem stellt er psychosoziale Unterstützung für Überlebende und deren Familien bereit.

Darüber hinaus fördert und unterstützt der ZFD die Ausbildung von Psycholog*innen, Youth Radio Shows, die die Rote Khmer Vergangenheit adressieren, Theaterprojekte in Khmer-Vietnamesischen Gemeinden, sowie die Reduzierung von Gewalt und Diskriminierung an Schulen.

Die Beschäftigung mit dem Vermächtnis des ECCC und dessen Ausgestaltung fokussiert sich auf die Dokumentation von Erinnerungen und Beiträgen der Nebenkläger*innen sowie der Zivilgesellschaft.

Stand: Dezember 2021

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