Verringerung von Emissionen aus der Entwaldung und Schädigung der Wälder (REDD)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Klimarelevante Modernisierung der nationalen Forstpolitik und Pilotierung von REDD-Maßnahmen
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Land: Philippinen
Politischer Träger: Department of Environment and Natural Resources (DENR)
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2013

Philippinen. Eine Reihe Setzlinge - fertig zum Auspflanzen. © GIZ

Ausgangssituation

Vor 74 Jahren waren 60 Prozent (17,8 Millionen Hektar) der Philippinen von Wald bedeckt. 2003 waren es nur noch 24 Prozent (7,17 Millionen Hektar). Zwischen 2003 und 2005 gingen jedes Jahr weitere 157.000 Hektar Wald verloren – dies entspricht einer Fläche von 314.000 Fußballfeldern.

Die Anstrengungen zur Wiederherstellung der Waldökosysteme hatten bis jetzt nur begrenzten Erfolg. Dies ist auf miteinander konkurrierende Formen der Landnutzung, unklare Nutzungsrechte, einen nicht geregelten Zugang zu den Wäldern sowie die unzureichende Einbeziehung von Gemeindeverwaltungen und örtlicher Bevölkerung in eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zurückzuführen.

Die Philippinen wollen ihre Forstpolitik an die Erfordernisse des Klimaschutzes anpassen. Momentan gibt es jedoch keine in sich stimmigen Strategien und Anreize, um die Entwaldung auf den Philippinen zu bekämpfen. Gleichzeitig fehlen Behörden und Gemeindeverwaltungen die Kapazitäten, um die Potenziale international diskutierter Konzepte wie REDD (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation) für den Wald- und Klimaschutz zu nutzen.

Ziel

Das philippinische Umweltministerium, Gebietskörperschaften und die Bevölkerung nutzen eine verbesserte klimarelevante Forstpolitik zur Reduktion von Treibhausgasen und zur Erhaltung der Wälder und ihrer Artenvielfalt.

Vorgehensweise

Das REDD-Projekt verfolgt einen neuen Ansatz zur Förderung von Wald- und Klimaschutz. Es berät die philippinische Regierung bei der Neugestaltung ihrer Forstpolitik zur Unterstützung der philippinischen REDD+-Strategie. Dazu werden innovative Maßnahmen zur Erhaltung der Wälder entwickelt und in ausgewählten Waldgebieten erprobt.

Im Pilotgebiet Süd-Leyte erarbeitet das Projekt zusammen mit den Akteuren vor Ort einen Rahmen für den Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder. Es entwickelt dazu spezielle Anreize für die örtliche Bevölkerung. Die Maßnahmen umfassen die Landnutzungsplanung mit Ausweisung von Schutz- und Nutzwäldern, die Klärung von Landbesitzverhältnissen, finanzielle Unterstützung für die Rehabilitierung und Wiederaufforstung von Wäldern sowie den Aufbau von Agroforstsystemen. Die Vorgehensweise sieht Monitoring und Kontrollen sowie Mechanismen vor, die dafür sorgen, dass die erzielten Ergebnisse auch in andere Waldgebiete der Philippinen übertragen werden.

Zur Stärkung der vorhandenen Strukturen erbringt das Projekt intensive Beratungs- und Schulungsleistungen, um die Partner bei der Planung und Durchführung von klimarelevanten Forstmaßnahmen zu unterstützen. Darüber hinaus fördert das Projekt die Konfliktbeilegung und hilft, Landnutzungsrechte und damit die Lebensgrundlagen der Menschen zu sichern.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Die Studien des Vorhabens zu Forstpolitik, Ursachen der Entwaldung, Kohlenstoffrechten und FPIC (Free, Prior and Informed Consent) haben Defizite bei der Regierungsführung aufgedeckt und dadurch wichtige Lernerfahrungen ermöglicht: vor allem zur Gestaltung von Rahmenbedingungen für mehr Transparenz, zur Korruptionsbekämpfung und zur Einhaltung von Standards. Diese Erfahrungen sind in die Neufassung der offiziellen Handreichung zum FPIC eingeflossen.

Ergebnisse aus der Forstinventur, einer sozioökonomischen Basiserhebung und einer Studie zur Biodiversität können nun von den Partnern für das Monitoring von REDD+ genutzt werden. Dazu wurden innovative Methoden zur Nutzung von Radardaten für satellitengestützte Waldflächen- und Landnutzungserhebungen entwickelt. Die Entdeckung neuer Arten im Projektgebiet hat die Provinzregierung veranlasst, die Wälder dort unter Schutz zu stellen.

Im Zuge der forstlichen Landnutzungsplanung wurden im Projektgebiet mehrere tausend Hektar Schutzwald ausgewiesen. Kooperations- und Waldschutzabkommen mit Provinz, Gemeinden und Waldnutzergruppen fördern nun den Waldschutz. Aufforstung, Anreicherungspflanzungen und die Anlage von Agroforstsystemen auf insgesamt 2.178 Hektar haben zur Rehabilitierung von Wäldern beigetragen und das Einkommen von zahlreichen Haushalten verbessert.