University Capacity Building Programme (UCBP)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: University Capacity Building Programme (UCBP)
Auftraggeber: Äthiopisches Bildungsministerium
Finanzier: Äthiopisches Bildungsministerium
Land: Äthiopien
Gesamtlaufzeit: 2005 bis 2016 (beinhaltet den Bau von ergänzender Infrastruktur)

Äthiopien. Ausbildung von Bauzeichnern © GIZ

Ausgangssituation

Die äthiopische Regierung hat GIZ InS als Durchführungsorganisation und Projektleiter für das University Capacity Building Programme (UCBP) beauftragt. Es handelt sich dabei um ein groß angelegtes Bauvorhaben mit komplexen Anforderungen an das Projektmanagement. GIZ InS übernimmt die Rolle eines internen Beauftragten des äthiopischen Bildungsministeriums und organisiert die Planung und den Bau von 13 staatlichen Hochschulen, die im gesamten Land entstehen. Das UCBP wurde von der äthiopischen Regierung geplant und wird nun von ihr geleitet und finanziert.

Ziel

Es wurden 13 Universitäten für mehr als 150.000 Studierende gebaut, die auf dem jeweiligen Campus wohnen und studieren. Die äthiopische Baubranche ist modernisiert worden, wodurch ihre Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland zugenommen hat. Außerdem wurden kostengünstige Bautechniken eingeführt, ohne dabei Kompromisse bei der angestrebten Qualität eingehen zu müssen.

Vorgehensweise

Es konnte gezeigt werden, dass die spezifische GIZ-Strategie zum Capacity Development in der Lage ist, Großprojekte zu realisieren und dabei einen Mehrwert für die Entwicklung zu schaffen. Capacity Development ist nicht der einzige Nutzen, den die Beteiligung der GIZ bringt. Vielmehr fallen die Baukosten und die Gesamtkosten des Vorhabens dank der Einbeziehung der GIZ geringer aus als bei vergleichbaren Projekten, die keine Komponente zum Capacity Development umfassen.

So werden die Universitätsgebäude ausschließlich von äthiopischen Unternehmen gebaut und geplant, die durch ihre Projektbeteiligung die Gelegenheit erhalten, Know-how und Kompetenzen weiter zu entwickeln und später ähnlich gelagerte Projekte selbstständig durchzuführen. Dadurch steigt die Produktivität der Bauunternehmen, was wiederum ihre Wettbewerbsfähigkeit sowohl im Inland als auch im Ausland verbessert. Die Maßnahmen zum Capacity Development wurden speziell auf die Bedürfnisse der einzelnen Sektoren zugeschnitten. An der Planung und am Bau der Universitäten sind mehr als 15 Baumanagement-Firmen beteiligt, mehr als 40 Architekten und Ingenieurbüros, über 110 Baufirmen und mehr als 800 lokal tätige kleine und mittelständische Unternehmen.

Die für das Programm entwickelte kostengünstige Planung umfasst das Projekt-, das Vertrags- und das Finanzmanagement und gewährleistet den sinnvollen Einsatz moderner Technik. Da das Programm die Prozesse gemäß bewährten Grundsätzen des effizienten Bauens gestrafft hat, können die Bauvorhaben zügig und ohne Abstriche bei der Qualität abgeschlossen werden. Dies verkürzt die Bauzeiten, verringert den Ausschuss und spart damit letztlich Geld. Die kostengünstige Bautechnik wurde als Standard für alle im Rahmen des Programms durchgeführten Bauarbeiten festgelegt.

Die Consultingfirma KOCKS Consult GMBH unterstützt die Umsetzung des Vorhabens.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Das Programm konzentriert sich auf die Entwicklung von Kompetenzen und Leistungsfähigkeit von Institutionen und fördert die Gründung kleiner und mittelständischer Fachbetriebe. Das kommt äthiopischen Unternehmen zugute, da das Programm die Generalunternehmer dazu verpflichtet, lokale Partner als Subunternehmer einzusetzen.

  • Da die Arbeiten schrittweise durchgeführt wurden, könnten die Universitäten trotz fortdauernder Bauarbeiten Studenten aufnehmen. Seit Oktober 2010 beherbergen die UCBP-Campus mehr als 150.000 Studenten, die dort wohnen und studieren.
  • Es wurden 33 der am UCBP beteiligten Unternehmen nach einem internationalem Standard (ISO 9001:2000) zertifiziert.
  • Die Verzahnung von Baumanagement mit Capacity Development hat zu einer spürbaren Verbesserung der vorhandenen Fähigkeiten und zur Entwicklung neuer Kompetenzen und Ressourcen in den verschiedenen Regionen des Landes geführt.
  • Durch das Programm werden etwa 2,15 Millionen Mannmonate an Beschäftigung geschaffen, vor allem in den Regionen. Auch die regionale Wirtschaft entwickelt sich, denn die spezialisierten Subunternehmer bleiben in den Regionen, in denen sie ausgebildet wurden.
  • Durch Pflastersteinarbeiten wurde Beschäftigung für mehr als 300.000 Arbeiter in diesem neuen Handwerk geschaffen.
  • Bei Abschluss der Bauarbeiten hat das äthiopische Bildungsministerium GIZ InS mit dem Bau von 15 Kläranlagen sowie den zugehörigen Leitungsnetzen für die 15 Programmstandorte beauftragt. Im Rahmen dieses Auftrags sind weitere Maßnahmen zum Capacity Development vorgenommen, damit die neue Technik nachhaltig in Äthiopien eingeführt werden kann.