Energieeffizienz und erneuerbare Energien zur Armutsbekämpfung im Sahel

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Energieeffizienz und erneuerbare Energien zur Armutsbekämpfung im Sahel
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Burkina Faso
Politischer Träger: Ministère de l’Environnement et des Ressources halieutiques
Gesamtlaufzeit: 2005 bis 2016

Burkina Faso. Herdproduzenten erhalten eine solide Ausbildung. © GIZ

Ausgangssituation

Burkina Faso deckt seinen Energiebedarf zu über 80 Prozent durch die traditionellen Energieträger Holz und Holzkohle. Die Folge: Der Holzverbrauch liegt höher als die Menge, die an Holz nachwächst – die Vegetation geht zurück, Böden erodieren. Besonders für die Frauen hat diese Entwicklung weitere Konsequenzen. Sie müssen in den ländlichen Gebieten immer weitere Strecken zurücklegen, um Brennholz zu finden. In den Städten steigen die Preise für Brennstoff.

Ziel

In den beiden Großstädten des Landes und den ländlichen Regionen Burkina Fasos sind 1,19 Millionen Personen mit energiesparender Kochtechnologie ausgestattet.

Vorgehensweise

Die Menschen vor Ort sollen die energieeffizienten Herde selbstständig produzieren und verkaufen. In Fortbildungen lernen Herdproduzenten nicht nur die Produktionstechnik, sondern auch, die Herde zu vermarkten. Das Projekt unterstützt die Hersteller, sich in Vereinen zusammenzuschließen, die Qualität ihrer Produkte zu überwachen und angemessene Preise für die Herde festzulegen, sodass sich die Bevölkerung diese auch leisten kann.

Um den Bekanntheitsgrad der Herde zu steigern, stellt das Projekt diese bei Massenhochzeiten, Festivals, Verkaufsmessen, Handwerksmesse und ähnlichen Veranstaltungen vor.

Seit 2013 kümmert sich das Projekt auch um die Brennstoffproduktion. Gemeinsam mit Vereinigungen von Holzverbrauchern entstanden pilothaft Pflanzaktivitäten mit besonders schnellwachsenden Bäumen. Darüber hinaus wird die Verwendung alternativer Brennstoffe aus landwirtschaftlichen Abfällen überprüft.

Die durch das Projekt verbreiteten Herde hat das staatliche Forschungsinstitut Burkina Fasos für angewandte Wissenschaften und Technologien entwickelt, das auch die Ausbildung der Herdproduzenten durchführt.

Die GIZ und das niederländische Außenministerium (DGIS) haben das Projekt 2005 ins Leben gerufen. Seit Dezember 2011 beteiligt sich auch die EU finanziell daran. Seitdem ist das Projekt Teil des regionalen „Programms für effiziente Kochenergie in Westafrika“, das außer in Burkina Faso auch in Benin, Mauretanien und dem Senegal arbeitet.

Die Energiepartnerschaft Energising Development (EnDev) ist ein wirkungsorientiertes, globales Programm von Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Australien, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz.

Wirkungen

Insgesamt haben die Herdproduzenten innerhalb von acht Jahren mehr als 500 000 Herde verkauft. Landesweit arbeiten mehr als 1.200 ausgebildete Handwerker in den drei Sparten Metall-, Keramik- und gemauerte Herde. Diese Handwerker haben sich in Produzentenvereinigungen organsiert und ein eigenes Vertriebsnetz aufgebaut.

Burkina Faso. Verkaufsausstellung von „Roumdé“-Herden. © GIZ

Darüber hinaus haben sie die Verkaufsstrukturen landesweit etabliert und verstärkt. Die Herde laufen unter einem eigenständigen Markenzeichen, das inzwischen in Burkina Faso gut eingeführt ist. Die Produzenten kontrollieren ihre Qualität und haben dazu ein eigenes Kontrollsystem eingeführt. Es gibt ein Marketingkonzept, das die Hersteller umsetzen. Die Produzentenvereinigungen erhalten über das Projekt Marketing- und Produktionsmaterial.