Trinkwasser- und Sanitärprogramm in kleinen und mittleren Städten

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Trinkwasser- und Sanitärprogramm in kleinen und mittleren Städten
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Burkina Faso
Politischer Träger: Ministère de l’Agriculture, des Ressources hydrauliques, de l’Assainissement et de la Sécurité alimentaire
Gesamtlaufzeit: 2004 bis 2015

Burkina Faso. Trinkwasserversorgung. Kinder füllen Kanister an einer öffentlichen Zapfstelle. © GIZ

Ausgangssituation

In den Dezentralisierungsprozessen in Burkina Faso wird die Verantwortung für Planung, Bau und Betrieb der Wasser- und Sanitärversorgung zunehmend auf die Kommunen übertragen. Viele Gemeinden sind dieser neuen Aufgabe jedoch kaum gewachsen. Kommunale und regionale Erfahrungen mit der Wasserwirtschaft fehlen, auf nationaler Ebene fehlen schlüssige Konzepte, um das Problem zu lösen. Parallel halten Ausbau und Betrieb der Wasser- und Sanitärversorgung kaum Schritt mit der ständig steigenden Nachfrage nach sauberem Trinkwasser und der Forderung nach hygienischer Sanitärversorgung. In den rasch wachsenden Randgebieten von Klein- und Mittelstädten ist die Versorgung der Einwohner völlig unzureichend. Darunter leidet besonders die arme Bevölkerung. Der staatliche Wasserversorger hat hohe Leitungsverluste zu beklagen und ihm fehlen qualifizierte Mitarbeiter.

Ziel

Die Wasser- und Sanitärversorgung in ausgewählten Klein- und Mittelstädten Burkina Fasos ist verbessert.

Vorgehensweise

Das Programm stärkt durch Fortbildungen die fachlichen und organisatorischen Kompetenzen von Mitarbeitern in Kommunen und Regionen, mit besonderem Fokus auf den Aufbau und das Management dezentraler Wasser- und Sanitärversorgung. Mit dem Ministerium für Wasser, Wasserbau und Sanitärversorgung, dem städtischen Trinkwasser- und Sanitärversorger und acht Kommunen entwickelt das Programm Konzepte zur Sanitärversorgung und setzt diese mit den Partnern um. Ein Schwerpunkt liegt auf informellen Siedlungsgebieten. Neue Trinkwasserleitungen und Wasserzapfstellen versorgen die Menschen hier mit sauberem Wasser.

Wirkungen

Die Gemeinden, in denen das Projekt aktiv ist, verfügen inzwischen über kommunale Entwicklungspläne für die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, die als Leitlinien für die Planung und das nachhaltige Management der Investitionen dienen.

Seit 2009 liegt die Verantwortung für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung nicht mehr zentral beim Wasserministerium, sondern auf der dezentralen Ebene bei den lokalen Regierungen. Der Transfer der finanziellen Mittel an die lokalen Regierungen ermöglicht die Instandhaltung der Infrastrukturen und verbesserten Zugang der Bevölkerung zu Wasser.

Das nationale Amt für Wasser und Abwasserreinigung entwickelte einen Ansatz, der sich am Bedarf der Kunden in den Regionen orientiert.

Durch diese Fortschritte haben zwischen 2007 und 2009 600.000 Menschen einen häuslichen Wasseranschluss erhalten. 170.000 Menschen haben in den Städten des Landes dauerhaften Zugang zu Wasser an öffentlichen Brunnen. Der Zugang zur Abwasserentsorgung ist ebenfalls deutlich gestiegen: Zwischen 2007 und 2009 haben 250.000 Menschen von verbesserter Infrastruktur profitiert.

Der burkinische Wasserversorger ONEA hat ein Berufsbildungszentrum für die Wasserwirtschaft eröffnet. Mithilfe finanzieller Unterstützung aus Dänemark entstand eine pädagogische Plattform bei diesem Berufsbildungszentrum für die Wasserwirtschaft.

Burkina Faso. Trinkwasserversorgung. © GIZ

Durch besser geschulte Mitarbeiter und die Unterstützung dreier deutscher Unternehmen hat der staatliche Wasserversorger seine Leitungsverluste deutlich reduzieren können. Es hat sich eine langfristige Partnerschaft zwischen ONEA und dem Unternehmen Hamburg-Wasser entwickelt. Die Leistungsfähigkeit der städtischen Wassernetze ist um 2,3 Prozent zwischen 2012 und 2014 gestiegen, wodurch der Wasserversorger 2,1 Millionen Kubikmeter Wasser einspart.

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