Verbesserung von Trinkwasser- und Sanitärversorgung

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Breitenwirksame Trinkwasser- und Sanitärversorgung in der DR Kongo
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: DR Kongo
Politischer Träger: Regierung der Provinz Kasaï Oriental
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2021

Yellow water canister with a running tap at a public standpipe. © GIZ

Ausgangssituation

Gerademal die Hälfte der Menschen in der Demokratischen Republik Kongo hat Zugang zu Trinkwasser. Weniger als ein Viertel der Bevölkerung verfügt über eine Basis-Sanitärversorgung, hat also weder Zugang zu Latrinen noch die Möglichkeit, sich die Hände zu waschen. Damit gehört der Kongo zu den drei Ländern mit der schlechtesten Trinkwasser- und Sanitärversorgung der Welt. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung stark wächst. Unkontrollierte Verstädterung führt zu massiven Gesundheitsproblemen. Infektionskrankheiten wie Cholera breiten sich teilweise seuchenartig aus. Sowohl die politische als auch die humanitäre Lage im Land sind sehr angespannt. Der Kongo erlebt seit 20 Jahren eine der schwersten humanitären Krisen weltweit. Mehr als 77 Prozent der Bevölkerung lebt in absoluter Armut, hat also weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung.

Laut dem Wasserrahmengesetz der kongolesischen Regierung sind die Provinzregionen für die Wasserversorgung verantwortlich. Die Regierungen in den Provinzen sind dieser Aufgabe noch nicht gewachsen. Hinzu kommt, dass in der Wasser- und Sanitärbranche gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte fehlen, die zuverlässig Management und technische Aufgaben übernehmen können. Die „REGIDESO SA“ ist der wichtigste private städtische Betreiber von Trinkwasseranlagen im Land. Sie kann – aufgrund mangelnder Effizienz – die Versorgung der Bevölkerung ohne Zusammenarbeit mit anderen Akteuren noch nicht sicherstellen.

Ziel

Die Verfügbarkeit von hygienisch unbedenklichem und bezahlbarem Trinkwasser sowie Sanitärversorgung für städtische Haushalte in Armutsgebieten ist verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben bezieht unterschiedliche Akteure ein. Es schult und berät die Mitarbeitenden des Wasserversorgers in technischen und organisatorischen Fragen. Schwerpunkte sind eine effizientere Betriebsstruktur sowie eine verbesserte Betriebsführung. Ergänzend sollen dezentrale Strukturen in den Provinzen und Gemeinden aufgebaut beziehungsweise effizienter gestaltet werden. Das Projekt ist diesbezüglich in den Regionen Bandundu, Equateur und Kasaï aktiv. Die Strukturen werden dabei gefördert, ihren Aufgaben zur Sicherstellung, Steuerung und Überwachung der Trinkwasser- und Sanitärversorgung nachzukommen. Sowohl Menge und Qualität des angebotenen Trinkwassers sollen sich steigern, damit es den Menschen kontinuierlich, sicher und zu einem fairen Preis zur Verfügung steht.

Die Akteure erhalten individuelle Fortbildungen und werden in Organisations- und Prozessgestaltung beraten. Sie werden außerdem zur aktiven Teilhabe von Frauen an Entscheidungsprozessen sensibilisiert. Alle Maßnahmen zielen darauf ab, Planungs-, Steuerungs- und Managementprozesse zu verbessern.

Grundlage der Arbeit ist eine Personalentwicklungsstudie. Sie wurde in einem Vorgängerprojekt erstellt. Die Studie lieferte den Anstoß bei der REGIDESO SA zur derzeit laufenden Anpassung ihrer Aufbau- und Ablauforganisation.

Women going home with filled water canisters and buckets. © GIZ

Wirkung

  • Die Trinkwasserqualität und die hygienische Sicherheit haben sich auch dank der technischen Beratung verbessert. 
  • Die Verantwortlichkeiten in den Provinzen und Regionen wurden auf Basis der nationalen Trinkwasserpolitik neu geordnet. Dazu wurden Durchführungsverordnungen für die Dezentralisierung der Verantwortung im Bereich Trinkwasser und Sanitäreinrichtung erarbeitet. 
  • Schätzungsweise 2,2 Millionen Menschen profitieren von einer insgesamt besseren Gesundheitssituation durch eine verbesserte Trinkwasser- und Sanitärversorgung.
     

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