Anpassung an den Klimawandel

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Anpassung an den Klimawandel
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Mosambik
Politischer Träger: Nationale Direktion für Wasserressourcenmanagement (DNGRH), Nationales Institut für das Katastrophenmanagement (INGC)
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2020

Ausgangssituation

Mosambik zählt weltweit zu den Ländern, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Weitverbreitete Armut, schwache Institutionen und häufige, extreme Wetterereignisse machen das Land besonders verwundbar.

Dürren, Überschwemmungen und Zyklone treten in Mosambik immer häufiger auf und haben verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Infrastruktur. Besonders betroffen sind die grenzüberschreitenden Flussgebiete mit Südafrika, Simbabwe und Malawi. In deren Oberläufen kommt es aufgrund der zunehmenden Extremwetterereignisse zu Bodenabtrag und Erosion. Unkontrollierte Abholzung, Brandrohdung und Kleinbergbau verstärken diese Effekte zusätzlich. Im Ergebnis sind die Grundwasserneubildung, die Rückhaltefähigkeit der Böden und die Oberflächenwasserqualität beeinträchtigt. Die ausgedehnten Flussebenen der Unterläufe sind immer häufiger von schweren Überschwemmungen betroffen, die nicht selten Menschenleben kosten und den Verlust der Lebengrundlagen vor allem der ärmsten Bevölkerungsgruppen bedeuten. Sowohl Dürren als auch Überschwemmung führen meist zu Ernteausfälle und nachfolgenden Hungersnöten.

Ziel

Nationale Rahmenbedingungen und Maßnahmen der maßgeblichen Akteure im Einzugsgebiet des Rio Búzi sind besser an die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen angepasst.

Vorgehensweise

In mehreren Projekten zur Katastrophenvorsorge wurden bereits wertvolle Erfahrungen gesammelt, vor allem zum Aufbau von Frühwarnsystemen für Überschwemmungen mit Beteiligung der lokalen Bevölkerung. Das aktuelle Vorhaben konzentriert sich auf die gesetzliche Absicherung und institutionelle Einbindung des Frühwarnsystems sowie auf die Ursachenbekämpfung durch ein verbessertes Wassereinzugsgebietsmanagement.

Das Vorhaben berät und unterstützt das Nationale Institut für das Katastrophenmanagement (Instituto Nacional de Gestão de Calamidades, INGC) bei der Entwicklung eines Nachhaltigkeitskonzepts und der Ausarbeitung von Ausführungsbestimmungen für das nationale Frühwarnsystem. Gemeinsam mit der Nationaldirektion für Wasserressourcenmanagement (Direcção Nacional de Gestão de Recursos Hídricos DNGRH) unterstützt das Projekt die dezentralen Fachbehörden, das Einzugsgebietskomitee und die beteiligten Regierungsdistrikte. Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure auf den verschiedenen Ebenen ist zentral für den Erfolg des Projekts und wird deshalb intensiv gefördert.

Ein Schwerpunkt des Projektes ist die Integration von Anpassungsmaßnahmen in das Management des Wassereinzugsgebiets. Mosambik wird von Flüssen und Mündungen dominiert, deren Einzugsgebiete es sich überwiegend mit den angrenzenden Ländern teilt. Vor dem Hintergrund der genannten negativen Auswirkungen von Dürre und Überschwemmungen haben der Schutz dieser Gebiete und die verbesserte Bewirtschaftung der verfügbaren Wasserressourcen außerordentliche Bedeutung. Vertreter*innen der großen Wassernutzer, wie Agrarwirtschaft, Gemeinden, Wasserversorger und Energiewirtschaft, der Zivilgesellschaft und der Umweltgruppen der Region haben sich in einem Komitee zusammengeschlossen. Gemeinsam mit ihnen werden vorrangige, einzugsgebietsspezifische Anpassungsmaßnahmen ermittelt, die die Anfälligkeit des Einzugsgebiets und seiner Bevölkerung gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels verringert oder die Widerstandsfähigkeit, vor allem der ländlichen Bevölkerung, verbessert. Ausgewählte Maßnahmen sollen von den beteiligten Akteuren umgesetzt werden.

Wirkungen

  • Der aktuelle Sachstand und Potenziale für eine Steigerung der Wirksamkeit der rund 1.000 lokalen Komitees für Katastrophenmanagement wurden erarbeitet. Dazu hat das Projekt eine landesweite Studie durchgeführt. Viele Lösungsansätze scheitern demnach immer wieder an finanziellen Hürden und organisatorischen Schwächen der beteiligten Institutionen.
  • Gesetzliche Ausführungsbestimmungen für das Frühwarnsystem wurden ausgearbeitet. 
  • Im Rio Buzi ist in Zusammenarbeit mit dem Meteorologischen Institut, der Wassereinzugsbehörde und dem Institut für Katastrophenmanagement ein wegweisendes automatisiertes Informationssystem für Überschwemmungen entstanden. Während des Zyklons IDAI im Frühjahr 2019 zeigte sich aber, dass noch weitere Verbesserungen an der netzbasierten Informationsübermittlung notwendig sind. Bei dem tropischen Sturm sind alle Telefonnetze ausgefallen. 
  • Die langjährige Arbeit der Frühwarnkomitees und die damit verbundene Vorbereitung der Flussanwohner auf den Katastrophenfall haben während IDAI dazu beigetragen, viele Menschenleben zu retten. 
  • Erstmals konnte in Mosambik ein Komitee für das Wassereinzugsgebiet des Buzi gesetzlich verankert werden. Dessen Einrichtung hatte der mosambikanische Gesetzgeber bereits seit längerem versprochen. In der Institution sind alle wichtigen Entscheidungsträger*innen und Wassernutzer*innen vertreten. Mit diesem Komitee wurden bereits verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung des Wassermanagements entwickelt und umgesetzt.