Verbesserung der Qualität von Gesundheitsdienstleistungen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm zur Unterstützung des Gesundheitssektors – Handlungsfeld: Verbesserung der Qualität von Gesundheitsdienstleistungen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Tansania
Politischer Träger: Ministry of Health and SocialWelfare
Gesamtlaufzeit: 2003 bis 2016 

Ausgangssituation

Unzureichende und ungleich verteilte Gesundheitsversorgung ist ein wesentliches Hindernis für die sozioökonomische Entwicklung Tansanias und wirkt sich negativ auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung aus. Dies gilt insbesondere für die ländlichen Regionen und arme Bevölkerungsgruppen. Es herrscht erheblicher Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal. Außerdem bestehen Defizite hinsichtlich Infrastruktur und Ausstattung vor Ort. Darüber hinaus führen Managementprobleme in den Gesundheitseinrichtungen unter anderem dazu, dass knappe finanzielle Ressourcen oftmals nicht effizient genutzt werden. Mütter- und Neugeborenensterblichkeit bleiben hoch. Von 100.000 Gebärenden sterben 454 bei der Geburt. Von 1.000 lebend geborenen Babys sterben durchschnittlich 26.

Ziel

Die Qualität von Gesundheitsdienstleistungen ist verbessert. Nachfrage und Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen sind gestiegen.

Vorgehensweise

Auf politischer Ebene wird die Qualitätsverbesserung der Gesundheitsdienste über die Umsetzung der nationalen Qualitätsinitiative (Tanzanian Health Sector Quality Improvement Framework) unterstützt. Regionale und Distriktgesundheitseinrichtungen sowie Gesundheitsverwaltungen werden bei der Umsetzung von Qualitätsmaßnahmen vor Ort unterstützt. Die Einführung eines computerbasierten Krankenhausmanagementsystems soll zur höheren Einnahmen in den Einrichtungen führen.

Mittels fachlicher und organisatorischer Beratung, praktischer Anleitung und Begleitung sowie durch Trainings fördert das Vorhaben Kompetenzen und Fähigkeiten von Gesundheitspersonal in Planung, Umsetzung und Management von Qualitätsdienstleistungen in den vier Programmregionen Mbeya, Tanga, Lindi und Mtwara. Krankenschwestern und Hebammen werden speziell in Neugeborenenversorgung geschult.

Wirkung - Was bisher erreicht wurde

Verbesserter Zugang zu Dienstleistungen der Familienplanung hat zu erhöhter Verbreitung moderner Verhütungsmethoden (kontrazeptiver Prävalenz) geführt. Die Zahl unerwünschter Schwangerschaften ging zurück.

Ein computergestütztes Krankenhausmanagementsystem hat die Effizienz der Gesundheitsdienstleistungserbringung in Krankenhäusern erhöht. Die Einnahmen erhöhten sich im Zeitraum 2010-2013 um 270 Prozent im Regionalkrankenhaus in Tanga, um 45 Prozent im Distrikt Muheza und um 12 Prozent im Bezirkskrankenhaus in Lushoto.

Die Unterstützung der nationalen Qualitätsinitiative hat dazu geführt, dass ein System der jährlichen Selbstbewertung der Servicequalität in der Mehrzahl der Krankenhäuser im Programmgebiet erfolgreich umgesetzt wird. Außerdem wurden in 29 staatlichen und privaten Krankenhäusern Ausschüsse gebildet, die Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung in ihrer jeweiligen Einrichtung vorantreiben.

In Lindi wurden Initiativen zur Qualitätsverbesserung mit speziellem Fokus auf Mütter- und Neugeborenengesundheit durchgeführt, was zu einer merklichen Reduzierung der Neugeborenensterblichkeit führte, im Lindi Regional Referral Hospital von 35/1.000 auf 20/1.000 (2011-2012).

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