Energieeffizienz und Kraft-Wärme-Kopplung in öffentlichen Krankenhäusern

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Energieeffizienz und Kraft-Wärme-Kopplung in öffentlichen Krankenhäusern
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Land: Chile
Politischer Träger: Ministerio de Energía
Gesamtlaufzeit: 2011 bis 2015

Chile. Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage im öffentlichen Krankenhaus in Coyhaique. © GIZ

Ausgangssituation

Ständig steigende Energiekosten sind insbesondere für die Betreiber öffentlicher Liegenschaften wie Krankenhäuser, die einen hohen Wärme- und Stromverbrauch haben, ein Problem. In Chile gibt es mehr als 4.000 Krankenhäuser, die ihren Bedarf an Heißwasser mit konventionellen Heizungskesseln decken, die mit elektrischem Strom, Öl, Holz oder Gas betrieben werden.

Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) können gleichzeitig elektrischen Strom und Wärme produzieren, die Betriebskosten der Krankenhäuser senken und einen Beitrag zur Treibhausgasreduktion leisten. Die Technologie der Kraft-Wärme-Kopplung ist in Chile allerdings noch nicht sehr verbreitet.

Ziel

In drei öffentlichen Krankenhäusern wurden Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt und Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung in Betrieb genommen. Das Konzept des Energy-Contracting zur Energieeinsparung ist landesweit eingeführt.

Vorgehensweise

Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit führt die GIZ im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative in Chile ein Pilotvorhaben zu Energieeffizienz und Kraft-Wärme-Kopplung in öffentlichen Krankenhäusern durch. Partner des Vorhabens sind das chilenische Energieministerium, vertreten durch die Energieeffizienzagentur, und das chilenische Gesundheitsministerium. Die Maßnahmen sind Bestandteil des Wiederaufbauprogramms der chilenischen Regierung.

In drei Krankenhäusern werden Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt und KWK-Anlagen in Betrieb genommen. Ausgewählt wurden ein Krankenhaus in der Stadt Coyhaique im chilenischen Teil Patagoniens, ein Krankenhaus in Punta Arenas an der Magellanstraße und das Krankenhaus für Notaufnahmen in der Hauptstadt Santiago.

Das Vorhaben koordiniert die Aktivitäten zwischen den beteiligten Institutionen und ist verantwortlich für Installation und Inbetriebnahme der Anlagen, für Messung, Verifizierung und die Verbreitung der Ergebnisse. Bestandteil des Pilotprojekts sind außerdem Sensibilisierungsmaßnahmen für das Krankenhauspersonal, Aus- und Fortbildungen zum Thema Kraft-Wärme-Kopplung und Energieeffizienz in Krankenhäusern sowie die Förderung des Energy-Contracting in Chile. Dabei werden Finanzierungsverträge für Energieeffizienzmaßnahmen so gestaltet, dass die nötigen Investitionen aus Mitteln bezahlt werden, die durch die erreichten Einsparungen frei werden.

Über das Gesundheitsministerium werden auch andere für den Einsatz von BHKW potenziell in Frage kommende Krankenhäuser informiert und sensibilisiert. Die im Gesundheitssektor entwickelten Geschäftsmodelle und Technologien können im Anschluss auch auf Schulen, Bildungseinrichtungen, Hotels, Einkaufszentren und andere öffentliche und private Gebäude übertragen werden.

Wirkungen

Alle drei KWK-Anlagen sind installiert und werden zurzeit in Betrieb genommen. Sie decken 70 bis 75 Prozent des Elektro- und etwa 30 Prozent des Wärmebedarfs der Krankenhäuser. Aktuelle Messungen haben ergeben, dass sich die Investitionen bei einer Nutzungsdauer von 15 Jahren innerhalb von fünf bis sechs Jahren amortisieren. Die Treibhausgasproduktion kann jeweils um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Das Krankenhauspersonal ist für den sparsamen Umgang mit Energie sensibilisiert.