Intraregionale und lokale Wirtschaftsförderung Zentralasien

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung von Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan
Politischer Träger: Wirtschaftsministerien, Industrie- und Handelsammer
Gesamtlaufzeit: 2008 bis 2013 

Zentralasien. Trainees diskutieren während einer Dialogveranstaltung  © GIZ

Ausgangssituation

Die zentralasiatischen Republiken Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan erfüllen eine wichtige Brückenfunktion zwischen Europa und Asien. Sie streben danach, ihre Region erneut zu einem bedeutenden Handelskorridor zu machen. Die Voraussetzungen dafür stehen günstig, denn mit jährlichen Wachstumsraten von etwa zehn Prozent ist Zentralasien einer der dynamischsten Wirtschaftsräume der Welt. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erschließung globaler Märkte ist dabei eine vertiefte regionale Zusammenarbeit, wobei vor allem der Ausbau des intraregionalen Handels von höchster Bedeutung ist. Durch eine konsequente Ausschöpfung der sich hier bietenden Potenziale können die zentralasiatischen Staaten einen wichtigen Beitrag zur weiteren Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) leisten.

Ziel

Die nationalen Wirtschaftsentwicklungsstrukturen und somit auch die lokale und (intra-) regionale Wirtschaftsentwicklung sind durch die Qualifizierung der Projektbeteiligten gestärkt. Durch die gezielte Qualifizierung von Juniormanagern, die als Mitarbeiter von Industrie- und Handelskammern sowie Wirtschaftsverbänden des Export- und Logistiksektors an Entscheidungsprozessen beteiligt sind, werden internationale Qualitätsstandards und Marketingstrategien eingeführt. Mittelfristig wird die Einkommens- und Beschäftigungssituation benachteiligter Bevölkerungsgruppen verbessert.

Vorgehensweise

Das Programm unterstützt den regionalen Dialog zwischen den beteiligten Partnerorganisationen, indem es regelmäßige Business-Foren organisiert, die Vertreter nationaler Wirtschaftsverbände und privater Unternehmen aus den Ländern Zentralasiens zu Kooperationsgesprächen zusammenführen. Dadurch werden Initiativen zum grenzüberschreitenden Networking gefördert.

Im Rahmen der International Leadership Trainings (ILT) „Transnational Trade“ und „Sustainability Management“ werden Fach- und Führungskräfte aus Zentralasien während eines einjährigen Aufenthaltes in Deutschland entsprechend ihres fachlichen Hintergrundes qualifiziert. Sie erarbeiten Transferprojekte, die sie nach ihrer Rückkehr in die Heimatländer innerhalb ihrer Entsendeorganisationen umsetzen.
Zusätzliche Qualifizierungs- und Dialogmaßnahmen in den Partnerländern bereiten das Umfeld für die rückkehrenden Fach- und Führungskräfte vor. Im Rahmen dieser Maßnahmen werden Themen zu den Programmschwerpunkten Transport und Logistik sowie Wirtschafts- und Handelsförderung behandelt. Im Rahmen von Follow-up-Workshops in zentralasiatischen Ländern wird beispielsweise ein Wettbewerb der Transferprojekte durchgeführt. Zum Abschluss werden die prämierten Transferprojekte durch passende Trainings und Ausstattung weiter gefördert.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Das Programm hat im Rahmen der Qualifizierungs- und Dialogmaßnahmen seit 2008 die Fach- und Führungskompetenzen von etwa 620 Mitarbeitern der Partnerorganisationen erhöht. Die Teilnehmer der verschiedenen Maßnahmen bringen ihr Know-how zu den Themen Exportstrategien, Qualitätsstandards, KMU-Förderung und Personalentwicklung als Multiplikatoren in ihre Unternehmen und Organisationen ein, wenden neue Methoden und Verfahren an und tragen dadurch zu Veränderungsprozessen in ihren Heimatländern bei.

2009 bis 2012 wurden zahlreiche Workshops auf nationaler Ebene in Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan sowie auf regionaler Ebene auch in Kasachstan durchgeführt.
Im Rahmen des Programms wurden auch E-Learning-Formate und -Trainingsmaterialien konzipiert. So wurde für die Teilnehmenden aus dem Logistiksektor ein Trainingsmanual und eine zweisprachige (englisch-russische) CD-ROM „Basic Knowledge Logistics Central Asia“ entwickelt, die als E-Learning-Instrument bei internen betrieblichen Trainings zum Einsatz kommt und internationale Standards des Logistikmanagements vermittelt.

32 Nachwuchsführungskräfte aus usbekischen, tadschikischen und kirgisischen Unternehmen und Institutionen, die an einem einjährigen „International Leadership-Training" (ILT) in Deutschland teilnahmen, haben in Abstimmung mit ihren Arbeitgebern vor Ort ihre in Deutschland entwickelten Transferprojekte zum größten Teil schon realisiert. Im Rahmen eines Wettbewerbs wurden die drei besten Transferprojekte ausgezeichnet und gefördert. Die Themen waren: Gründung eines Logistik-Trainingszentrums in Taschkent, Planung und Aufbau von Kühllagern in einem Logistikzentrum, Kooperation von Kunsthandwerk und Reiseveranstaltern im Pamir. Die übrigen Transferprojekte werden 2013/2014 umgesetzt. Viele ILT-Teilnehmer haben während ihres Praktikums in Deutschland Kontakte zu deutschen Unternehmen und Organisationen aufgebaut.