Die Energiewende in Tunesien beschleunigen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Unterstützung einer beschleunigten tunesischen Energiewende
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Tunesien
Politischer Träger: Ministerium für Industrie, Bergbau und Energie (MIME), Tunesische Energieagentur (ANME), Tunesischer Energieversorger (STEG)​​​​​​​
Gesamtlaufzeit: 2022 bis 2026

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Ausgangssituation

In Tunesien erfolgt die Stromproduktion fast ausschließlich durch die Verbrennung von Erdgas, von dem mehr als die Hälfte importiert wird. Diese Abhängigkeit gefährdet die Energiesicherheit und belastet den Staatshaushalt. Gleichzeitig haben Energieeffizienz (EnEff) und Erneuerbare Energien (RE) in Tunesien ein enormes Potenzial. Das Land hat eine Energiewendestrategie verabschiedet, welche bis 2030 vorsieht, den Primärenergiebedarf um 30 Prozent zu senken und 35 Prozent des Stroms aus RE zu erzeugen. Zudem sollen die Treibhausgasemissionen um 45 Prozent gegenüber 2010 gesenkt und bis 2050 die Klimaneutralität erreicht werden. Dies schützt Tunesien vor steigenden Energiepreisen, entlastet den Staatshaushalt und fördert Wertschöpfung und Beschäftigung. Die Umsetzung der Energiewendestrategie wird jedoch aufgrund langsamer und komplexer Verfahren verzögert.

Ziel

Tunesien verfügt über verbesserte strategische, regulatorische, administrative und technische Voraussetzungen für eine beschleunigte Energiewende.

Vorgehensweise

In Zusammenarbeit mit dem Energieministerium (MIME), der Energieagentur (ANME) und dem Stromversorger (STEG) unterstützt das Vorhaben die Beschleunigung der Energiewende, indem es:

  • strategische und regulatorische Rahmenbedingungen verbessert, die zur Dekarbonisierung der Energiewirtschaft beitragen
  • administrative Prozesse zur Umsetzung der Förderprogramme für EnEff- und RE-Projekte vereinfacht und digitalisiert
  • Akteur*innen in der Privatwirtschaft bedarfsgerecht fortbildet und qualifiziert, um die Qualität der EnEff-Maßnahmen und RE-Anlagen zu verbessern
  • innovative Ansätze einführt, die das Stromnetz flexibler gestalten, um einen stabilen Netzbetrieb und die Einspeisung von mehr Strom aus RE ins Versorgungsnetz zu ermöglichen.

Darüber hinaus unterstützt das Vorhaben vor allem Aktivitäten in den ländlichen Regionen sowie die Digitalisierung und Gendergerechtigkeit in der Energiewirtschaft.

Strom aus Photovoltaik-Anlagen stellt eine wirtschaftliche Alternative zur Stromerzeugung in Tunesien dar. Foto: GIZ

Stand: Dezember 2022