Regionale Zusammenarbeit im Wassersektor im Maghreb

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Regionale Zusammenarbeit im Wassersektor im Maghreb (CREM) (II)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Algerien, Tunesien, Marokko
Politischer Träger: Observatoire du Sahara et du Sahel (OSS)
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022

Besuch des Algerischen Ministers am Stand von Observatoire du Sahle et Sahara. © GIZ

Ausgangssituation

Die Wasserressourcen des Maghreb reichen kaum aus, um den steigenden Bedarf zu decken. Sowohl die wachsende Bevölkerung, die höhere landwirtschaftliche Produktion, die Industrie als auch der Tourismus verbrauchen immer größere Wassermengen. Die ungleichmäßige Verteilung der Niederschläge, des Grund- und Oberflächenwassers und der Klimawandel verringern zusätzlich das verfügbare Wasser. Aus diesem Grund suchen Fachleute der Region neue Ansätze und Maßnahmen, um die Wasserressourcen der Region durch ein verbessertes Wasserressourcenmanagement zu erhalten.

Ziel

Die regionale Zusammenarbeit zwischen den Akteuren des Wassersektors in der Maghreb-Region (Algerien, Marokko und Tunesien) ist verbessert.

 Strategischer Workshop des Projektes mit Entscheidungsträgern des Wassersektors. © GIZ

Vorgehensweise

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung führen die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gemeinsam mit dem Observatoire du Sahara et Sahel (OSS) als Partner das regionale Projekt durch.

Das Projektteam organisiert Treffen und Austauschplattformen für die Wasser-Verantwortlichen aus Algerien, Marokko und Tunesien. Hier haben sie die Gelegenheit, positive und negative Erfahrungen auszutauschen und eine zukünftige Kooperation über gemeinsame Wasserressourcen vorzubereiten. Die Akteure aller drei Länder lernen sich intensiver kennen und arbeiten enger zusammen. Das Projekt erarbeitet in Absprache mit den Wasserverantwortlichen der drei Länder Studien zum Thema, veranstaltet wissenschaftliche Workshops und organisiert Studienreisen und gemeinsame Besuche von Fachkonferenzen für seine Partner.

Die Partner des Projektes tauschen Beispiele erfolgreicher Ansätze und Projekte aus, identifizieren effektive Lösungen des integrierten Wasserressourcenmanagements, bereiten diese auf und teilen sie untereinander. Die Themen betreffen insbesondere Analysen und das Verständnis der gemeinsamen Herausforderungen des Wassersektors. Das Projektteam entwickelt darüber hinaus ein Informationsaustauschsystem zu den Mechanismen eines integrierten Wasserressourcenmanagements. Dafür führt es parallele Studien in den drei Ländern durch und entwickelt auf dieser Grundlage geeignete Optionen des Wasserressourcenmanagements.

Entscheidungsmodell zur Abwasserbehandlung. © GIZ

Wirkungen

Bislang liegen drei Studien zur Situation der Wasserressourcen in den drei Ländern vor. Sie reflektieren außerdem die derzeitige Organisationslandschaft in den Ländern. In einer weiteren Studie hat das Projektteam die Informationssysteme zu den Wasserressourcen und die Austauschprozesse der Daten zwischen den nationalen Institutionen analysiert und in einem regionalen Workshop vorgestellt.

Drei wissenschaftliche Fachtage - einer in jedem Land - behandelten die Themen Entsalzung, Nutzung von gereinigtem Abwasser und Nachfragemanagement. 

Auf Grundlage der Fachtage und Studien tauschten die Wasserverantwortlichen der drei Länder ihre nationalen Erkenntnisse und Erfahrungen aus, um negative Erfahrungen nicht zu wiederholen und positive zu übernehmen.

Ein Beispiel aus der Praxis: Durchführung von drei wissenschaftlichen Fachtagen
In jedem der drei Länder fand ein Fachtag mit Beteiligung der wissenschaftlichen Institute, Universitäten und Verwaltungen statt. Es kamen jeweils etwa 100 Teilnehmer. Das Besondere: Erstmalig in der Geschichte der Länder wurden sensible Erkenntnisse und Informationen vorgestellt, ausgetauscht und bewertet. Damit konnten die Teilnehmer ein gemeinsames Verständnis der Problematik der kritischen Situation der Wasserressourcen in allen drei Ländern und damit in der Region entwickeln.

Weitere Informationen