Nachhaltige Inwertsetzung natürlicher Ressourcen auf Basis lokaler Entwicklungspläne

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Projekt zur nachhaltigen Inwertsetzung natürlicher Ressourcen auf Basis lokaler Entwicklungspläne (PFDL)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Tschad
Politischer Träger: Ministère de l’Economie, du Plan et de la Coopération (MEPC)
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2015

Ausgangssituation

Der tschadische Staat nimmt seine Verantwortung bei Regierungsführung, Grunddaseinsfürsorge und Entwicklungspolitik weiter nur sehr unzureichend wahr. Kernelemente der nationalen Politik für Wachstum und Armutsminderung, darunter gute Regierungsführung und ländliche Entwicklung, werden nicht breitenwirksam umgesetzt. Insbesondere im ländlichen Raum sind institutionelle staatliche Strukturen extrem fragil.

In den Regionen Ouaddai, Biltine und Mayo-Kebbi förderte die deutsche Entwicklungszusammenarbeit bis 2010 lokale Planungsprozesse. Auf Basis dieser Pläne wurden Infrastrukturmaßnahmen für soziale Grundversorgung und wirtschaftliche Entwicklung finanziert, lokale Konventionen zum Schutz und zur Nutzung natürlicher Ressourcen unterstützt sowie Managementorgane bürgerschaftlicher Initiativen (Local orientation and decision-making bodies, ILOD) befähigt, die Einhaltung dieser Konventionen nachzuhalten. Nutzer natürlicher Ressourcen, wie Bauern, Fischer und andere, wurden an nachhaltige Produktionsverfahren herangeführt, landwirtschaftliche Dienstleistungsstrukturen wurden aufgebaut.

Ziel

In ausgewählten ländlichen Gebieten des Tschad ist die Fähigkeit der ländlichen Bevölkerung gestärkt, prioritäre Entwicklungsmaßnahmen eigenständig und partizipativ zu planen und umzusetzen.

Vorgehensweise

Fachkräfte der GIZ erarbeiten im Verbund mit den lokalen zivilgesellschaftlichen Instanzen und Bauernorganisationen sowie mit bekannten Nichtregierungs- und Mittlerorganisationen Projektvorschläge für die Teilnahme an Ausschreibungen internationaler oder nationaler Fonds für ländliche Entwicklung. Die Fachkräfte unterstützen die vertragsgemäße Projektumsetzung und die Organisationsentwicklung. Sie begleiten den Aufbau von Monitoringsystemen, die Finanzverwaltung sowie die Öffentlichkeitsarbeit.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Fünf Partnerorganisationen haben sich erfolgreich um Finanzierungen aus dem Europäischen Entwicklungsfonds (EEF) für Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung beworben. Beispielsweise konnte die Instance Local d’Orientation et de Décision (ILOD) in Dari, in Partnerschaft mit der NRO Université Populaire (UP), erfolgreich an der Ausschreibung des 10. Europäischen Entwicklungsfonds (PADL-GRN) teilnehmen. In einem Projekt zum Schutz des Nationalparks Sena Oura wird in der Pufferzone die ländliche Produktion nahhaltig und produktiv gestaltet. Die Bevölkerung wird bei entsprechenden Selbsthilfemaßnahmen unterstützt.

Am Tschadsee. Dank der Unterstützung des Vorhabens kann ein örtlicher Fischer seinem Handwerk nachgehen. © GIZ

Die bürgerschaftlichen Initiativen (ILOD) zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung des Gesamtseengebietes des Mayo-Kebbi konnten beim Aufbau umfassender Schutzmechanismen unterstützt werden. Drei von vier begleiteten Organisationen haben bereits die vom Projekt angestrebte finanzielle Autonomie erreicht.

Die Beratungsleistungen des Vorhabens für lokale NRO bei der Beantragung und Umsetzung von Fördermaßnahmen haben maßgeblich zur Qualitätssicherung der finanzierten Vorhaben beigetragen.

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