Meeres- und Küstenbiodiversität in Costa Rica: Effektives Management und Anpassung an den Klimawandel

Projektkurzbeschreibung

Projekt-/Programmbezeichnung: BIOMARCC Meeres- und Küstenbiodiversität Costa Ricas – Kapazitätenaufbau und Anpassung an den Klimawandel
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Land: Costa Rica
Politischer Träger: Nationale Schutzgebietsbehörde (SINAC) des Ministeriums für Umwelt und Energie (MINAE)
Gesamtlaufzeit: 2010 bis 2015

Ausgangssituation

Costa Rica ist, wie andere Länder Mittelamerikas auch, von den zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels stark betroffen. Diese verstärken wiederum die negativen Auswirkungen klassischer Stressfaktoren wie Überfischung, Zergliederung von Lebensräumen, Ablagerungen und Verschmutzung von Gewässern und Korallenriffen. Die Ökosysteme werden dadurch instabil und die Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen – wie Nahrungsmittel, Trinkwasser, Klimaregulation und andere – wird bedroht. Intakte Meeres- und Küstenökosysteme sind jedoch essenziell für die Anpassung an den Klimawandel. Sie sichern die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung und sind ein Schutzmechanismus gegen Stürme, Fluten sowie gegen die Versalzung von Böden und Grundwasser.

Ziel

Die Anpassungsfähigkeit der Meeres- und Küstenökosysteme Costa Ricas an die Folgen des Klimawandels ist erhöht.

Vorgehensweise

Die Widerstandsfähigkeit des marinen Schutzgebietssystems gegenüber den Folgen des Klimawandels hängt ab

  • von der Repräsentativität und dem derzeitigem Zustand (ökologische Integrität) der verschiedenen Ökosysteme im Schutzgebietssystem,
  • vom Grad der Vernetzung der einzelnen Ökosysteme oder Schutzgebiete (Verbundsystem)
  • vom Grad klimatischer und nichtklimatischer Bedrohungen (Vulnerabilität),
  • von der Effektivität des Schutzgebietsmanagements (administrativ-institutionell-finanzielle Anpassungsfähigkeit).

Die Managementeffektivität hängt von der Qualität der angewandten Instrumente und Konzepte ab sowie von den notwendigen Finanzmitteln für die Umsetzung von Plänen und Strategien.

Das Vorhaben will diese Faktoren stärken: Repräsentativität des Schutzgebietssystems, solide, an den Klimawandel angepasste Managementpläne und -instrumente, Konzepte zur finanziellen Absicherung, sektorübergreifender Austausch. Begleitet wird dies von der intensiven Stärkung der Kompetenzen der Schutzgebietsbehörde und weiterer relevanter Akteure für das Management der Gebiete.

Wirkungen

  • Das marine Schutzgebietssystem wurde um eine Fläche von 9.800 Quadratkilometer erweitert: Area Marina de Manejo Montes Marinos um den Nationalpark Isla del Coco wurde per Dekret als Schutzgebiet ausgewiesen. Weitere etwa 3.500 Quadratkilometer werden zurzeit in einem partizipativen Prozess als marine Schutzgebiete eingerichtet.
  • 17 marine Schutzgebiete verfügen jeweils über einen neuen 5-Jahresmanagementplan, der erstmals die Klimadimension beinhaltet (Anpassung an den Klimawandel).
  • Mehr als 1.000 Personen vom staatlichen Schutzgebietspersonal und nichtstaatliche Fachkräfte sind aus- und fortgebildet: in Schutzgebietsplanung, Vulnerabilitätsanalysen, Biomonitoring, Einrichtung und Steuerung von lokalen Dialogplattformen sowie in der Anwendung von Instrumenten der TEEB-Initiative (The Economics of Ecosystems and Biodiversity).
  • Die Effektivität des Schutzgebietsmanagement ist verbessert: ein Monitoringsystem nach Punkten (Score Card Benchmarksystem) wurde eingeführt, marine-biologisches Monitoring wird systematisch durchgeführt, Bestandsaufnahmen wurden gemacht und Anpassungspläne erarbeitet, Managementpläne werden umgesetzt.
  • 2 neue Finanzierungsmechanismen zur Umsetzung der Managementpläne sind eingerichtet, jährliches Volumen aktuell: 70.000 US-Dollar.
  • Die Informationsplattform www.BIOMARCC.org stellt alle vom Vorhaben erstellten oder beauftragen Studien, Daten, Kartenmaterial, Satellitenbildern zur Verfügung. Sie hat durchschnittlich 3.600 Besucher pro Jahr. Die Information fließt in sektorale und nationale Strategiepläne und Politiken ein, beispielsweise: Nationaler Entwicklungsplan 2017, Nationale Biodiversitätsstrategie 2016, Nationaler Anpassungsfonds 2014.

Weitere Informationen