Anpassung der Agrarökosysteme an den Klimawandel

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Anpassung der Agrarökosysteme Ghanas an den Klimawandel
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Ghana
Politischer Träger: Ministry for Food and Agriculture
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2017

Ausgangssituation

Schon heute sind die Auswirkungen des Klimawandels auf die ghanaische Landwirtschaft beträchtlich. Steigende Temperaturen und zunehmende Niederschlagsvariabilität gefährden die Erträge. Eine Verstärkung dieses Trends ist zu erwarten. In der Regierungspolitik Ghanas ist das Thema Anpassung an den Klimawandel bisher noch von untergeordneter Bedeutung. Während der Schwerpunkt der Klimadiskussion sich bisher auf die Fragen der Emissionsminderung konzentrierte, wächst allmählich das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Anpassungsmaßnahmen. Jedoch fehlen bisher Vorstellungen, wie zukünftige Anpassungsstrategien konkret aussehen und entsprechende Förderprogramme geplant werden könnten.

Ziel

In der Savannen- und Übergangsregion Ghanas tragen Pilotmaßnahmen zur Ausgestaltung der landwirtschaftlichen Sektorpolitik und nationaler Fördermaßnahmen zur Anpassung von Landnutzungssystemen an den Klimawandel bei.

Vorgehensweise

Das Projekt arbeitet auf mehreren Ebenen. In Zusammenarbeit mit Kleinbauern werden bewährte Maßnahmen, die zur Klimaanpassung beitragen, implementiert und vielversprechende Innovationen getestet. Für das staatliche Beratungspersonal, private Dienstleister, Nichtregierungsorgansationen und andere Institutionen werden Ausbildungsmaßnahmen im Bereich Klimaanpassung konzipiert und durchgeführt. Auf der Ebene der Politikberatung wird das Landwirtschaftsministerium bei der Strategieentwicklung unterstützt.

Das Projekt richtet sich an Kleinbauern in 8 Distrikten in den Regionen Brong Ahafo und North, die bedingt durch Trockenheit und steigende Niederschlagsvariabilität besonders stark unter den Folgen des Klimawandels leiden. In diesen 8 Distrikten wurden 16 Projektgemeinden ausgewählt. Eine Befragung von 800 Haushalten und Gruppendiskussionen in allen teilnehmenden Dörfern liefern grundlegende Informationen über die Projektregion, etwa zu Nutzpflanzenarten und Tierhaltung, Anbaumethoden, Risiken durch Klimawandel und bisherige Anpassungsmaßnahmen. Eine Erhebung zur Land- und Ressourcennutzung ergänzt diese Studie.

In Zusammenarbeit mit dem Savannah Agricultural Research Institute (SARI) in Tamale legt das Vorhaben in den 16 Gemeinden Felder mit Demonstrationsversuchen zu dürretoleranten Maissorten an. Maßnahmen zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit, zur Konservierung von Boden und Wasser sowie zum Erosionsschutz werden durchgeführt, und die Agroforstwirtschaft wird unterstützt.

Ghana, Bunkpurugu. Zu Wällen aufgeschichtete Hirsestängel aus dem Vorjahr schützen vor Wasser und Winderosion. Gleichzeitig wird durch ihre Zersetzung der Boden mit Humus angereichert. Ein neuer Steinwall verhindert Bodenerosion und erhöht die Wasser© GIZ

In der Anbausaison 2014 werden 600 Bauern von einem Dienstleister mit Wettervorhersagen per Mobiltelefon versorgt, so dass sie ihre ackerbaulichen Aktivitäten besser planen können. Die Nationale Agentur für Wettervorhersagen wird mit automatischen Wetterstationen in den acht Projektdistrikten ausgestattet, um langfristig die Wettervorhersagen für die Region zu verbessern.

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