Deutsch-malaysische Dreieckskooperation mit Kambodscha: Corporate Social Responsibility im Hafensektor

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Einzelmaßnahme als Beitrag zur Umsetzung des Vorhabens „Trilaterale Kooperation
zwischen Malaysia, Deutschland und südostasiatischen Entwicklungsländern“
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Malaysia, Kambodscha
Politischer Träger: Malaysian Ministry of Foreign Affairs (MFA), Malaysia Technical Cooperation Programme (MTCP) und Cambodian Development Council (CDC)
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2014

Ausgangssituation

Kambodscha ist mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 7,3 Prozent (2012) und steigendem internationalen Handelsvolumen eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in Südostasien. Da erfahrungsgemäß das Transportaufkommen eines Landes überproportional zu seinem Wirtschaftswachstum steigt, gewinnt der Hafensektor als zentraler Handelsknoten für die wirtschaftliche Entwicklung Kambodschas zunehmend an Bedeutung.

Das Wachstum von Häfen, die oftmals von Städten oder empfindlichen Ökosystemen umgeben sind, geht jedoch mit hohen Risiken für Umwelt und Arbeitssicherheit einher. Das derzeit in kambodschanischen Häfen existierende Umwelt- und Sicherheitsmanagement und die damit verbundene Unternehmenskultur sind in vielen Fällen nicht hinreichend in der Lage, die kommenden Herausforderungen des wirtschaftlichen Wachstums professionell zu meistern. Die erste Einzelmaßnahme im Rahmen der deutsch-malaysischen Dreieckskooperation mit Kambodscha wird daher im Bereich nachhaltige Wirtschaftsentwicklung mit Schwerpunkt auf Hafen- und Transportwirtschaft umgesetzt.

Ziel

Die Fähigkeit kambodschanischer Häfen, ihre Unternehmenskultur und Unternehmenspolitik mit wachsender Verantwortung für soziale, ökologische und sicherheitsrelevante Aspekte zu entwickeln, ist gestärkt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben stärkt die sozial verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Social Responsibility, CSR) im kambodschanischen Hafensektor. Die komplementären Stärken Malaysias und Deutschlands im Rahmen der Dreieckskooperation unterstützen das Vorhaben wirkungsvoll: Malaysia stellt die Erfahrungen und Kompetenzen zur Verfügung, die es im Verlauf der eigenen Entwicklung hin zu einem Schwellenland gewonnen hat, beispielsweise seine hochwertigen Trainingsprogramme und -institute im Bereich der maritimen Wirtschaft. Die GIZ stellt ergänzendes fachliches und technisches Know-how bereit und garantiert internationale Standards der Entwicklungszusammenarbeit.

Die Einzelmaßname kooperiert mit dem Regionalvorhaben „Sustainable Port Development in the ASEAN Region“, das ausgewählte Häfen in der ASEAN-Region in ihrem Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltmanagement (SHE-Management) unterstützt.

Wirkungen

In Trainings für die Stakeholder des kambodschanischen Hafensektors wurden fast 50 Personen unter anderem zu Maritime Human Resource Management, Arbeitssicherheit, Sicherheitsmanagement und CSR geschult. Die Kurse wurden größtenteils von der ALAM (Malaysian Maritime Academy) durchgeführt, während die GIZ die Einheiten zum Thema CSR beisteuerte. Die Trainings zielten neben der Vermittlung fachlichen Know-hows darauf ab, die Teilnehmenden ihrerseits zu Trainern auszubilden. Die Evaluierung der Maßnahme hat gezeigt, dass die Trainingsinhalte erfolgreich in die interne Ausbildung der Häfen einfließen und die Teilnehmer in der Lage sind, das erlernte Wissen in ihren Institutionen anzuwenden und eigenständig an andere weiterzugeben. In den Häfen haben dadurch über 400 Personen von den Trainings profitiert.

Daneben wurde eine Studie erstellt, die die Stärken ausgewählter Häfen in Malaysia und Kambodscha im Bereich CSR als Grundlage für gegenseitiges Lernen unter den Häfen aufbereitet und Empfehlungen für weitere Schritte gibt. Die Ergebnisse der Studie sind unter anderem in die Trainings für Mitarbeiter im kambodschanischen Hafensektor eingeflossen.

Insgesamt sind das Bewusstsein und das Wissen über soziale, ökologische und sicherheitsrelevante Aspekte sowie entsprechende Fähigkeiten des Personals kambodschanischer Häfen gewachsen und tragen zu einer erhöhten Sicherheit, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit ebenso bei wie zu einer verbesserten Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards.

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