Anpassung an den Klimawandel fördern (abgeschlossen)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Ländliche Entwicklung und Anpassung an den Klimawandel (ADAPTATE III)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Guatemala
Politischer Träger: Ministerio de Ambiente y Recursos Naturales (MARN)
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2021

Durchführung einer Klimarisikoanalyse.

Ausgangssituation

Guatemala trägt lediglich 0,5 Prozent zu den weltweiten Emissionen von Treibhausgasen (THG) bei. Aufgrund seiner geografischen Lage ist das Land jedoch besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Hurrikane und schwere Regenfälle treten vermehrt auf und überdies dauern Dürren länger. Experten erwarten, dass dem Land bis 2050 mit den steigenden Temperaturen 30 Prozent weniger Wasser zur Verfügung steht. 

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in ländlichen Gebieten besonders schwerwiegend. Bereits jetzt besteht vielerorts Wassermangel. 95 Prozent der Oberflächengewässer sind zudem verunreinigt. Darüber hinaus fehlen in Guatemala vor allen Dingen in den ländlichen Kommunen Sachverständige für ein Management der Wasserversorgung. Besonders Kleinbäuerinnen und Kleinbauern leiden: Ausbleibender Regen senkt die Ernteerträge. Sie verfügen nicht über die technischen oder finanziellen Mittel, um dieser Entwicklung zum Beispiel durch Sammelbecken von Regenwasser  entgegen zu wirken. 

Das Land hat es sich bereits zur Aufgabe gemacht, Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel durchzuführen. Mit dem Nationalen Klimawandelrat verfügt Guatemala über ein Organ, das die Planung und Umsetzung des Nationalen Aktionsplans zum Klimawandel steuert. Dennoch geht die Umsetzung nur schleppend voran. Beteiligte Vertreter*innen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Staat müssen sich besser abstimmen. Viele Institutionen, so beispielsweise das Umweltministerium, sind personell zu schwach aufgestellt.

Ziel

Vorgaben und Ziele zur Anpassung an den Klimawandel und zur ländlichen Entwicklung sind erfüllt. Gesetzliche Rahmenbedingungen und internationalen Verpflichtungen Guatemalas sind dabei beachtet worden und in zusammenhängender Weise umgesetzt.

Durch urbane Hausgärten wird die Lebensmittelsicherung verbessert.

Vorgehensweise

Das Programm zielt darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen der Nutzung und dem Schutz der Naturressourcen herzustellen. Dazu unterstützt das Projekt Maßnahmen, die eine effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen vor Ort fördern, wie zum Beispiel der Schutz vor Bodenerosion in der Landwirtschaft oder die Einrichtung kleiner Regenwassersammelsysteme.

Darüber hinaus unterstützt das Vorhaben die verschiedenen Akteure dabei, bestehende Mechanismen wie Inhalte des Klimaaktionsplans in Planungen von zuständigen Ministerien  zu integrieren und sie institutionell zu verankern. Dabei soll vor allem der Klimawandelrat unterstützt werden, der alle Beteiligten koordiniert. Hierzu fördert das Vorhaben beispielsweise die Planungs- und Priorisierungsfunktion von Kommunalverwaltungen und dezentralen Entwicklungsräten. Diese sollen Maßnahmen in die Budgetplanungen aufnehmen, sodass die Kommunen sie umsetzen. Davon profitiert vor allem die ländliche Bevölkerung, die besser auf veränderte klimatische Bedingungen vorbereitet wird.

Außerdem fördert das Vorhaben die Weiterentwicklung und Umsetzung von Dienstleistungen und Weiterbildungen zur Anpassung an den Klimawandel in den Themenbereichen Landwirtschaft, Umwelt und Risikomanagement. Diese Maßnahmen richten sich vor allem an landwirtschaftliche Betriebe, Bildungseinrichtungen und staatliche Institutionen.

Darüber hinaus ist geplant, ein Monitoring System für die Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln und umzusetzen: Daten über Klimaveränderungen und umgesetzte Maßnahmen können so erhoben werden. Alle Kommunen Guatemalas können ihre Risikoanfälligkeit dadurch besser bewerten und präventiv handeln. 
Um erzielte Wirkungen langfristig zu erhalten, entsteht ein Wissensmanagementsystem zur Anpassung an den Klimawandel. Dieses wird im Umweltministerium sowie in der nationalen Planungsbehörde verankert.

A fuel-efficient wood-burning stove

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