Klimaschutz und Elektromobilität

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Klimaschutz und Elektromobilität in China
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Land: China
Politischer Träger: Ministerium für Wissenschaft und Technologie (MoST)
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2016

Ausgangssituation

Vor dem Hintergrund des enormen Verkehrswachstums unternimmt die chinesische Regierung zahlreiche Anstrengungen, um die Energieeffizienz im Verkehrssektor zu steigern und alternative Antriebsformen zu fördern. Dabei setzt China – auch industriepolitisch motiviert – auf die Elektromobilität. In Verbindung mit höherer Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, bietet Elektromobilität einen Ansatz für nachhaltige städtische Mobilität. Dafür gibt es jedoch weltweit noch keine ausgereiften Strategien. Deutschland und China haben in einer bilateralen Kooperation vereinbart, mit dem Vorhaben die Potenziale der Elektromobilität für den Klima- und Umweltschutz zu erschließen.

Ziel

Ministerien und führende Einrichtungen der Politikberatung verfügen über Strategien, um das Potenzial der Elektromobilität für den Klima- und Umweltschutz in China zu nutzen. Entsprechende Entwicklungspfade der Verbreitung sind optimal erschlossen.

Vorgehensweise

Das Projekt identifiziert und analysiert die Klimawirkungen der Elektromobilität in China. Dazu analysiert das Projekt mit seinen Partnern unterschiedliche Szenarien und bindet Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hier mit ein. Als Ergebnis liegen Szenarien vor, die die klima- und umweltgerechte Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen beschreiben. Sie beschreiben den Ausbau der erneuerbaren Energien und die intelligente Integration der Elektromobilität in China quantitativ. Diese Szenarioanalyse bildet die Grundlage für Politikempfehlungen zur Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie für die Umsetzung von Pilot- und Demonstrationsvorhaben im Bereich der Integration Erneuerbarer Energien und effizienter Ladeinfrastruktur.

Gemeinsame Studien und Veranstaltungen dienen dazu, bei den chinesischen Partnern Kompetenzen für die Entwicklung methodischer und rechtlicher Grundlagen aufzubauen. Die Umweltregulierung des Verkehrssektors in China wird so gestaltet, dass sich durch den vermehrten Einsatz von Elektrofahrzeugen zusätzlich Treibhausgas-Emissionen einsparen lassen.

Bis zum Ende des Projekts wird die Machbarkeit eines landesweiten Recycling-Systems für Batterien aus Elektrofahrzeugen untersucht. Auf dieser Basis erhält China Politikempfehlungen für die Ausgestaltung von Pilot- und Demonstrationsprojekten zur Umsetzung eines solchen Systems.

Das Projekt unterstützt den Austausch zwischen Deutschland und China über Flottenversuche mit ökologischer Begleitforschung. Außerdem erarbeitet das Projekt Leitlinien für Stadtverwaltungen, um Elektromobilität klimagerecht zu fördern und in Konzepte für einen nachhaltigen Stadtverkehr zu integrieren. Diese Leitlinien nutzen die Projektpartner für gemeinsame Informationsveranstaltungen und Trainings. Weiterhin steht die Machbarkeit von Nutzungskonzepten für Elektrofahrzeuge im Fokus. Über ein geändertes Nutzungsverhalten wie Carsharing oder Carpooling sollen zusätzliche Beiträge zum Klima- und Umweltschutz entstehen.

Wirkungen

Wichtige Akteure wie das China Automotive Technology and Research Centre (CATARC), das Ministry of Industry and Information Technology (MIIT) und die National Development and Reform Comission (NDRC) arbeiten eng mit dem Projekt zusammen. Das Thema Elektromobilität mit seinen Chancen ist stärker in das Bewusstsein gerückt.

Durch die Unternehmenspartnerschaften mit der BMW Group, Daimler AG, Volkswagen Group China und Chang’an Auto ist die Grundlage geschaffen, dass die Ergebnisse des Projekts auch als Richtlinien für klimagerechtes Handeln von Unternehmen auf dem chinesischen Markt wahrgenommen werden.

Den partizipativen Prozess der Szenarioanalyse sehen die chinesischen Partner als interessantes Instrument zur Erarbeitung von Politikempfehlungen. Gemeinsam mit der Tsinghua Universität erarbeitete das Projekt eine umfangreiche Bilanzierung der Klima- und Umweltauswirkungen der Elektromobilität in China bis 2030. Hier empfehlen die Partner eine Abkehr von Kohlekraftwerken des chinesischen Stromsektors sowie die technologische Weiterentwicklung von Batterien. In einem weiteren Schritt wird das Projekt den Beitrag von Elektrofahrzeugen zur Verbesserung der Luftqualität am Beispiel der Stadt Peking analysieren.

China möchte Elektrofahrzeuge in chinesische Umwelt- und Klimastandards integrieren – mit Unterstützung Deutschlands. Dazu vergleichen und bewerten die Projektpartner internationale Regularien zur Förderung von Kraftstoffeffizienz von Kraftfahrzeugen, die Rolle von Elektrofahrzeugen sowie ergänzende Politikinstrumente zur Steigerung der Kraftstoffeffizienz von Fahrzeugen.

Deutschland und China kooperieren bei der wissenschaftlichen Begleitforschung sowie im Bereich intelligenter, multimodaler Mobilitätskonzepte und nachhaltiger urbaner Transportsysteme. Gemeinsam mit der Tongji Universität wurde ein Leitfaden entwickelt. Der zeigt Kommunen, wie sie Elektromobilität in ein Gesamtpaket zum klimaschonenden, umweltverträglichen Stadtverkehr integrieren können. Weiterhin sind vielversprechende (Elektro-) Carsharing Pilotprojekte in China entstanden

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