Governance und nachhaltiges Management der natürlichen Ressourcen der Räume Comoé und Taï stärken

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Governance und nachhaltiges Management der natürlichen Ressourcen der Räume Comoé und Taï in Côte d‘Ivoire (Pro2GRN)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Europäische Union
Land: Côte d’Ivoire
Politischer Träger: Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (MINADER)
Partner: Durchführungspartner: MAgrarberatungsdienst (ANADER), Branchenverband für Baumwolle und Cashew (CCA), Forstministerium (MINEF), Ministerium für Tierproduktion und Fischerei (MIRAH), Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung (MINEDD), Parkverwaltungsbehörde (OIPR), Stiftung der Nationalparke und Schutzgebiete der Côte d’Ivoire (FPRCI) 
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2024

Foto 1 PROFIAB - Parc national de Taï

Ausgangssituation

Die Landwirtschaft macht 22 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Côte d’Ivoire aus und erwirtschaftet über 50 Prozent aller Exporterlöse. Zwei Drittel der ivorischen Bevölkerung sind zudem unmittelbar von der Landwirtschaft abhängig. Damit bestimmt sie die Wirtschaftsentwicklung des Landes und ist entscheidend für deren Zukunft. 

Jedoch bewirtschaften die Menschen die natürlichen Ressourcen nicht nachhaltig: Hoher Flächenverbrauch, Bodendegradation und Entwaldung gefährden die zukünftige Wirtschaftsgrundlage. Auch die zwei Weltnaturerbestätten Taï-Nationalpark (TNP) und Comoé-Nationalpark (CNP) sind durch die zunehmende Degradierung der natürlichen Ressourcen in den Anrainergebieten bedroht. Die Biodiversität innerhalb der Parkgrenzen ist vor allem durch Wilderei und Goldschürferei gefährdet. Dabei ist die Land-, Vieh- und Fischereiwirtschaft der dortigen Bevölkerung in hohem Maße von den Ökosystemleistungen der beiden Parks abhängig. Bei Ernte- oder Preisschwankungen birgt diese Abhängigkeit und die geringe inländische Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse erhebliche Risiken für ländliche Haushalte. 

Foto 2 PROFIAB - Cobe de Fassa au Parc national de Comoé

Die wachsende Bevölkerung übt weiteren Druck auf die natürlichen Ressourcen und die Biodiversität der Region aus. Besonders die Land-, Forst- und Weidewirtschaft konkurriert um Nutzfläche. Nicht formalisierte Bodenbesitzverhältnisse und Ressourcennutzungsrechte verschärfen die Problematik noch. Die Handlungsträger*innen und Institutionen in den Räumen Comoé und Taï sind nicht ausreichend befähigt, die nachhaltige Nutzung der Naturressourcen integrativ und kooperativ zu gestalten. 

Ziel

Die integrierte Governance der Räume Comoé und Taï ist verbessert, um die natürlichen Ressourcen langfristig zu nutzen, die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern sowie das Schutzgebietsmanagement zu professionalisieren.

Foto 3 PROFIAB - Produits manioc

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt ländliche Produzent*innen im Raum Comoé und Taï dabei, selbstorganisierter und leistungsfähiger zu werden. Zudem setzt es Innovationen ein, wie technische Neuerungen zur Baumpflege, um deren landwirtschaftliche Produktivität ressourcenschonend zu verbessern. Weiterhin zielt das Vorhaben darauf ab, das Schutzgebietsmanagement zu verbessern. Darüber hinaus berät es dabei, lokale Abkommen zu Governance und der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen.

Die Arbeit konzentriert sich auf vier Themenbereiche: 

  1. Kompetenzaufbau bei lokalen Gruppen zu Governance natürlicher Ressourcen und landwirtschaftlicher Produktivität durch fachliche und Organisationsberatung
  2. Kompetenzsaufbau der Nationalparkverwaltung durch fachliche und Organisationsberatung
  3. Bereitstellung von Erfahrungswissen aus der Entwicklungszusammenarbeit an die Regierung
  4. Einführung und Verbreitung agroforstlicher Maßnahmen

Stand: Dezember 2020