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Liberia

Die GIZ vor Ort

Nationale Mitarbeiter*innen: 69
Internationale Mitarbeiter*innen: 7

(Stand: 31.12.2022)

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH war seit 1974 in Liberia bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs im Jahr 1989 aktiv. 2010 hat die GIZ ein Regionalbüro für Sierra Leone und Liberia in Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone, wiedereröffnet.

Liberia hat sich seit dem Ende des verheerenden Bürgerkriegs im Jahr 2003 stabilisiert. Die Regierungsbehörden wurden aufgebaut, steigende Exporte und ausländische Investitionen führten zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. 2013 betrug das Wirtschaftswachstum fast neun Prozent. In den Jahren 2014 und 2015 wurde das westafrikanische Land aber von einem Rückgang der Weltmarktpreise für Rohstoffe und einer Ebola-Epidemie getroffen. 

Die Präsidentschaftswahlen zwischen Ende 2017 und Anfang 2018 führten zu einem friedlichen Machtwechsel. Obwohl das Land politische Stabilität erreicht hat, sind die Lebensbedingungen für die Mehrheit der Bevölkerung, vor allem in ländlichen Gebieten, nach wie vor schwer. Der mangelnde Zugang zu Gesundheitsdiensten und Bildung sowie fehlende Arbeit für Jugendliche gefährden die Entwicklung des Landes.
Über zwei Drittel der Liberianerinnen und Liberianer leben unterhalb der Armutsgrenze und über ein Drittel wird als unterernährt betrachtet. 2017 lag Liberia im Human Development Index (HDI) (Index der menschlichen Entwicklung) auf Platz 181 von 187 Ländern. Die wichtigsten Exportprodukte sind Kautschuk sowie Gold, Eisenerz und Diamanten. Trotz der reichen Mineralvorkommen profitiert die Bevölkerung kaum von den Einnahmen. Die Rohstoffindustrie hat bisher nur begrenzt zu Wohlstand und nachhaltiger Entwicklung beigetragen.

Die GIZ ist in Liberia im Auftrag der deutschen Bundesregierung sowie der Europäischen Union (EU) und weiteren internationalen Gebern aktiv. Die Arbeit des Bundesunternehmens hat folgende Schwerpunkte:

  • Nachhaltige Infrastruktur 
  • Umwelt und Klima 
  • Soziale Entwicklung
  • Staat und Demokratie
  • Schutz natürlicher Ressourcen

Infrastruktur: Bei einer Gesamtfläche, die rund einem Drittel der Größe Deutschlands entspricht, sind nur rund 600 Kilometer der Straßen in Liberia asphaltiert und große Teile des Landes während der langen Regenzeit nicht erreichbar. Um die Infrastruktur zu verbessern, wurde mit Unterstützung der GIZ ein Straßeninstandhaltungsfonds eingeführt. Im Bauministerium wurden zudem die Planungskompetenzen als auch die Prioritätensetzung bei der Instandhaltung von Straßen vorangetrieben. 

Energie: Darüber hinaus wird der Ausbau des Sektors für erneuerbare Energien und Energieeffizienz unterstützt. Liberia hat ein enormes Potenzial, um den gesamten Energiebedarf aus Sonne, Flüssen und Biomasse zu decken. In Regionalprojekten in Liberia, Sierra Leone und Guinea haben – als Ergebnis der Projektaktivitäten – bis Ende 2018 etwa 135.000 Menschen, 1.000 Institutionen und 2.200 Unternehmen Zugang zu modernen Energiedienstleistungen und Technologien erhalten.

Gesundheit: Seit dem Ende der Ebola-Epidemie fördert ein weiteres Projekt das Gesundheitssystem, um sowohl die medizinische Basisversorgung als auch die Vorbereitung auf hochinfektiöse Krankheiten zu verbessern. Schwerpunkte der Unterstützung liegen unter anderem in der Labordiagnostik, dem Meldewesen für Krankheiten und der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit hochansteckenden Krankheiten. Gleichzeitig sollen Frauen bessere Chancen auf Jobs im Gesundheitswesen haben. 

Ressourcen-Governance: In einem Multi-Stakeholder Ansatz berät die GIZ dabei, die Rahmenbedingungen für einen effizienten und nachhaltigen Rohstoffabbau zu verbessern. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Stärkung von staatlichen Regulierungsinstanzen wie dem Bergbauministerium und der Steuerbehörde und der Umweltschutzbehörde zur Durchsetzung von steuerlichen und sozialen, sowie ökologischen Vorgaben im Bergbausektor. Negative Umweltauswirkungen, die industrieller und Kleinstbergbau mit sich bringen, sollen außerdem in Kooperation mit der Umweltschutzbehörde reduziert werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung der Zivilgesellschaft, Rechenschaftspflicht von Unternehmen und Staat aktiv einzufordern. Grundlage der Beratung ist die Rohstoffstrategie der Afrikanischen Union (Africa Mining Vision). 

Umwelt und Biodiversität: Das Vorhaben fördert die grenzüberschreitende Vernetzung von Ökosystemen und Schutzgebieten zwischen Liberia und Côte d’Ivoire. In Côte d’Ivoire unterstützt es die Kommunikation zur ökologischen Vernetzung, in Liberia wird die Forstbehörde Forest Development Authority (FDA) wird bei der Erarbeitung des Managementplans für den Ende 2017 eingerichteten Grebo-Krahn-Nationalpark unterstützt. In beiden Ländern fördert es die grenzübergreifende Zusammenarbeit, die Kompetenzen und Leistungsfähigkeit sowie den Erfahrungsaustausch von lokalen und nationalen Akteuren und die Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen.  

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