Ernährungssicherung im Shan State

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Ernährungssicherung im Shan State
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Myanmar
Politischer Träger: Ministry of Health and Sports
Laufzeit: 2015 bis 2021

Ausgangssituation

Myanmar ist eines der flächenmäßig größten und ärmsten Länder Südostasiens und eines der am wenigsten entwickelten Länder weltweit. 80 Prozent der Bevölkerung leben von der Subsistenzlandwirtschaft und verfügen über weniger als 2 US-Dollar täglich. Jeder sechste Haushalt ist von Ernährungsunsicherheit betroffen. Mehr als ein Drittel aller Kinder in Myanmar sind aufgrund chronischer Mangelernährung wachstums- und entwicklungsgeschädigt. Nach Angaben der Weltbank ist die Kindersterblichkeit mit 47 von 1.000 Lebendgeburten mehr als doppelt so hoch wie im benachbarten Thailand. In den ländlichen Regionen Myanmars sind die Trinkwasserversorgung und die Verfügbarkeit sanitärer Einrichtungen häufig unzureichend. Durchfallerkrankungen stehen an zweiter Stelle der Ursachen für die Sterblichkeit von Kindern in den ersten fünf Lebensjahren.

Ziel

Die Ernährungssituation der Menschen in ausgewählten Gemeinden im östlichen Shan State, insbesondere der Frauen (15-49 Jahre) und deren Kleinkinder (6-23 Monate), hat sich verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben stärkt Fachwissen und Leistungsfähigkeit lokaler Akteure im Bereich Ernährungssicherung. Es arbeitet in drei Handlungsfeldern:

  • Verbesserung des Beratungsangebots zu Ernährung und ernährungsrelevanten Basisgesundheitsdienstleistungen
  • Diversifizierung des Anbaus von Nahrungspflanzen
  • Verbesserung der Einrichtungen und Kenntnisse zu Trinkwasser und Hygienepraktiken

Das Vorhaben unterstützt die politische Priorität der Regierung, die Ernährungssituation der myanmarischen Gesellschaft zu verbessern. Das Vorhaben trägt somit direkt zur Umsetzung des Ziels „Ernährung sichern“ der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bei. Insbesondere zum Ziel 2: Ernährung sichern – den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. Es trägt auch zum Ziel 3 (ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten) und Ziel 6 (Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten).

Partner des Vorhabens sind, außer dem Gesundheitsministerium, die Landwirtschaftsbehörde und deren Strukturen auf Bezirks- und Gemeindeebene. Die Management- und Fachkompetenzen für Ernährungssicherung internationaler und lokaler Nichtregierungsorganisationen (NRO) werden gestärkt. Kooperationen bestehen mit der internationalen NRO Malteser für Ernährungs- und Hygieneberatung und Stärkung ernährungsrelevanter Basisgesundheitsdienstleistungen. Der nationale  Obst- und Gemüseverband (MFVP) führt Aktivitäten zur landwirtschaftlichen Diversifizierung durch und bildet Trainingsteilnehmer in der Verwendung von natürlichen Dünge- und Pflanzenschutzmittel weiter. Mit dem ProciNut Projekt des Zentrums für Entwicklungsforschung, das zu essbaren Insekten forscht, besteht eine nicht-finanzielle Partnerschaft.

Die Ansätze kombinieren kurzfristige Hilfsleistungen mit der Grundsteinlegung für eine langfristige, nachhaltige Entwicklung, entsprechend der Strategie der Übergangshilfe des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

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