29.01.2014

Bessere Lebensbedingungen für Vanillebauern in Madagaskar

Neue Entwicklungspartnerschaft von Unilever, Symrise und GIZ

London/Rotterdam/Holzminden/Eschborn – Unilever, Symrise und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH haben heute eine umfassende Initiative ins Leben gerufen, um rund 4.000 Vanillebauern in der Sava-Region in Madagaskar bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen. Die Entwicklungspartnerschaft umfasst ein dreijähriges Programm, das 32 Gemeinden sowie 44 Schulen erreichen wird und somit das Potenzial hat, das Leben von 24.000 Menschen in einer der ärmsten Regionen der Welt zu verbessern. Die Entwicklungspartnerschaft wird im Rahmen des Programms develoPPP.de des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

Madagaskar erzeugt 79% des weltweiten Angebots natürlicher Vanille. Unilever verwendet große Mengen des Erzeugnisses in seinen führenden Eiscrememarken wie Magnum, Breyers und Carte D'Or. Die jetzt geschlossene Partnerschaft hat das Ziel, Unilevers Vanilleversorgung für die Zukunft zu sichern und die kleinbäuerlichen Gemeinschaften zu unterstützen, indem sie den Zugang zu weiterführender Schulbildung verbessert und die Bauern in bewährten Anbaumethoden schult.

Das Programm setzt auf praxisnahe Trainingskurse, so genannte Farmer Field Schools, um den Vanille-Ertrag zu erhöhen und die Kleinbauern bei der Diversifizierung ihres Anbaus zu unterstützen. Dadurch können die Bauern mehr Geld mit der Vanille verdienen, ihre eigene Nahrungsmittelversorgung verbessern und in weniger ergiebigen Perioden andere Ernteprodukte verkaufen. So erhöht das Programm ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit. Durch die Schulung von Lehrern und die Bereitstellung von Unterrichtsmaterial trägt es außerdem dazu bei, in den Grundschulen die Aufklärung zu Umweltthemen zu verbessern. Darüber hinaus sollen landwirtschaftliche Fachschulen zur Ausbildung junger Menschen zu Vanillebauern entstehen.

Das Projekt behandelt Frauen und Schülerinnen gleichberechtigt, da die Dorfgemeinschaften zu etwa 50% aus Frauen bestehen. Diese beteiligen sich aktiv am Vanilleanbau und bewirtschaften gleichermaßen das Land. Zwischen 20 und 30% der bäuerlichen Haushalte werden von Frauen geführt.

Partnerschaften beeinflussen Entwicklungen positiv

Symrise und Unilever arbeiten bereits seit mehreren Jahren mit Kleinbauern in der Sava-Region zusammen. Die neue Partnerschaft mit der GIZ, die hier im Auftrag des BMZ tätig ist, wird das Vorhaben auf Madagaskar weiter voranbringen. Als Bundesunternehmen auf dem Gebiet der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung ist die GIZ in mehr als 130 Ländern weltweit tätig und bringt ihre umfangreichen regionalen Kenntnisse und ihr Fachwissen ein. Sie unterstützt die Partner dabei, das Programm vor Ort umzusetzen, beispielsweise durch die Konzeption von Schulungsmaterialien für die Bauern und bei der Qualitätssicherung der Trainings.

Bei einem Vorgängerprojekt von Symrise und der GIZ wurden zwischen 2010 und 2012 im Norden Madagaskars 500 Bauern zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Anbaumethoden, Prinzipien des fairen Handels und den Grundlagen der Zertifizierung und Vermarktung geschult. Mit Erfolg: Im Durchschnitt konnten die 500 Vanilleproduzenten ihr Einkommen um 24 % steigern.

Dhaval Buch, Beschaffungsvorstand bei Unilever, erklärte: „In unserem Unilever Sustainable Living Plan haben wir uns ehrgeizige Ziele gesetzt, um Kleinbauern stärker einzubinden und uns für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen einzusetzen. Diese Initiative ist ein großartiges Beispiel wie wir ihnen helfen können, ihre landwirtschaftlichen Anbaumethoden zu verbessern und es ihnen somit ermöglichen, wettbewerbsfähiger zu werden. Für uns war ausschlaggebend, dass dieses Programm Kleinbauern in den Mittelpunkt rückt und die (Aus-)Bildung von Frauen fördert.“

„Es ist entscheidend, dass wir die Ergebnisse unserer Arbeit stetig auswerten, um genau zu verstehen, wie die Bauern von unserem Engagement profitieren. So können wir die richtigen Einschätzungen und Empfehlungen geben – für die Zukunft und auch in anderen Bereichen unserer Lieferkette“, fügte Buch hinzu.

Symrise gilt als „leidenschaftlicher Pionier“ auf dem Gebiet der nachhaltigen Vanillebeschaffung. Das Unternehmen ist der einzige voll integrierte Aromenhersteller in Madagaskar. Die Mitarbeiter von Symrise leben und arbeiten vor Ort als Nachbarn und teils Freunde der Kleinbauern. Dr. Heinz-Jürgen Bertram, Vorstandsvorsitzender der Symrise AG, erläuterte: „Wir freuen uns über das umfassende Entwicklungsprogramm, das wir gemeinsam mit unseren Partnern Unilever und GIZ auf den Weg gebracht haben. Nachhaltige Wertschöpfung bildet den Kern unserer Unternehmensstrategie. Das verstärkte Engagement bietet uns die Chance, Werte für alle zu schaffen.“

Hinweis an die Redaktion:

Über die GIZ
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.

Über develoPPP.de
Mit develoPPP.de fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Engagement der Privatwirtschaft dort, wo unternehmerische Chancen und entwicklungspolitischer Handlungsbedarf zusammentreffen. Im Rahmen des Programms stellt das Ministerium Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren, finanzielle und auf Wunsch auch fachliche Unterstützung zur Verfügung. Das Unternehmen trägt dabei mindestens die Hälfte der Gesamtkosten.

Über Symrise
Symrise ist ein globaler Anbieter von Duft- und Geschmackstoffen, kosmetischen Grund- und Wirkstoffen sowie funktionalen Inhaltsstoffen. Zu den Kunden gehören Parfum-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Getränkehersteller, die pharmazeutische Industrie sowie Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln. Mit einem Umsatz von 1,735 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2012 gehört das Unternehmen zu den Top 4 im globalen Markt der Düfte und Aromen. Der Konzern mit Sitz in Holzminden ist in mehr als 35 Ländern in Europa, Afrika und dem Nahen sowie Mittleren Osten, in Asien, den USA sowie in Lateinamerika vertreten.Gemeinsam mit seinen Kunden entwickelt Symrise neue Ideen und marktfähige Konzepte für Produkte, die aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken sind. Wirtschaftlicher Erfolg und unternehmerische Verantwortung sind dabei untrennbar miteinander verbunden. Die Unternehmensstrategie von Symrise bezieht deshalb auf allen Ebenen Aspekte der Nachhaltigkeit ein. 2012 wurde das Unternehmen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.