18.12.2015

Interviewangebot: Mit Vanille gegen Armut

Ob Plätzchen, Stollen oder Schokolade – in vielen Weihnachtsleckereien steckt Vanille.

Neben Safran gehört sie zu den teuersten Gewürzen der Welt und trägt deshalb in Madagaskar auch den klangvollen Namen „Königin der Gewürze“. Knapp 80 Prozent der weltweit verkauften natürlichen Vanille kommen aus dem Inselstaat vor der ostafrikanischen Küste, vor allem aus der fruchtbaren Sava-Region im Norden des Landes. Und doch bleibt den Bauern, die das Gewürz vor Ort anbauen, nur ein kleiner Teil der Gewinne.

„Da die Bauern kaum andere Feldfrüchte anbauen, sind sie von den Erträgen aus dem Vanilleanbau hochgradig abhängig“, sagt Alan Walsch, Landesdirektor der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Madagaskar. Die Preise auf dem Weltmarkt schwanken stark. Viele junge Menschen sehen daher in der Landwirtschaft keine Perspektive mehr und wandern in die Städte ab. „Dort erwartet sie aber oft eine ungewisse Zukunft“, so Walsch. „Deswegen arbeiten wir daran, die Lebensbedingungen der Bauern direkt vor Ort zu verbessern.“

Mehr Einkommen durch verbesserte Anbaumethoden

Im Jahr 2014 hat die GIZ dazu im Auftrag der Bundesregierung eine Kooperation mit dem Lebensmittelhersteller Unilever und dem deutschen Hersteller für Duft- und Aromastoffe Symrise auf die Beine gestellt. Die GIZ und ihre Partner arbeiten mit rund 4000 Bauern in der Sava-Region zusammen, die Vanille an Symrise liefern. Das Unternehmen gewinnt daraus Vanilleextrakt und verkauft es unter anderem an den Lebensmittelhersteller Unilever, der es zu Produkten für den deutschen und internationalen Markt weiterverarbeitet.

Mit Unterstützung der GIZ haben sich die Bauern in der Sava-Region zu Erzeugergemeinschaften zusammengeschlossen, durch die sie ihre Interessen vertreten und beispielsweise Preise mit Symrise verhandeln. Mitglieder der Erzeugergemeinschaften erhalten außerdem regelmäßige Trainings zu Anbautechniken. Mit den neu gelernten Methoden können sie ihre Erträge erhöhen und so mehr verdienen.
„Es geht uns bei unserer Arbeit aber auch darum, dass die Bauern weniger abhängig von der Vanille sind“, erklärt Walsch. Die Erzeugergemeinschaften erhalten deshalb auch Trainings für den Anbau von Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten. „So können sie sich das ganze Jahr mit Lebensmitteln versorgen“, so der GIZ-Experte.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.

GIZ-Landesdirektor Alan Walsch steht Ihnen gerne am Freitag, den 18. Dezember oder Montag, den 21. Dezember für ein telefonisches Interview zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die GIZ-Pressestelle.