15.03.2012

Neue Versicherung hilft bei Ernteausfall

GIZ kooperiert mit Allianz und DEZA, um 5 Millionen Bauern in Asien zu versichern

Bonn / Eschborn. Mehr als fünf Millionen Kleinbauern und ihre Familien in Asien sollen sich bei Ernteausfällen künftig durch Versicherungen vor dem Ruin schützen können. Die Policen werden in sieben Länder angeboten. Rund 30 Millionen Menschen können so im ersten Schritt in Bangladesch, Kambodscha, Indien, Indonesien, Thailand, Philippinen und Vietnam mehr wirtschaftliche Sicherheit finden. Zusammengetan haben sich dazu die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH - im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - und die Allianz Re mit der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Sie bündeln in dem Vorhaben ihre unterschiedlichen Stärken. Die Zusammenarbeit ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

Das Produkt ist neu, das Zusammenspiel macht es erst möglich: Modernste Satellitentechnik und neue Wachstumsmodelle liefern Daten, die eine präzise Schätzung der Erntemenge erlauben. Diese Schätzung dient dann als Grundlage, um die Höhe des Schadens und damit die Entschädigungssumme im Falle eines teilweisen Ernteverlustes zu berechnen. Michael Roth, bei der GIZ für die Entwicklung und Einführung des Versicherungssystems zuständig: „Wir bewegen uns bei der Entwicklung auf einem schmalen Grat. Einerseits muss die Versicherung für unsere potenziellen Kunden erschwinglich sein. Andererseits muss im Schadensfall die Entschädigungssumme echte Hilfe bieten und vor dem Abrutschen in die absolute Armut schützen.“

Die GIZ wird in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern ihre jahrzehntelange Präsenz in den Ländern nutzen, um alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen. Eine wichtige Aufgabe wird dabei die Entwicklung der notwendigen Kompetenzen der Verantwortlichen in den Projektländern sein. Daneben wird die GIZ die Genehmigung der Versicherungslösungen durch die zuständigen staatlichen Behörden unterstützen und die Bevölkerung über die Versicherungslösungen umfassend informieren. Roth: „Beim Vertrieb der neuen Policen stimmen wir uns eng mit den zuständigen Regierungsstellen ab, unterstützen lokale Versicherungsunternehmen und arbeiten mit Kreditinstituten, Warengenossenschaften und anderen zielgruppennahen Akteuren zusammen.“

In einer zweiten Phase sollen in weiteren Ländern Asiens, aber auch in Afrika und Südamerika die Versicherungslösungen angeboten werden. Neben GIZ, Allianz Re und DEZA sind der Schweizer Erdbeobachtungsdienstleister (sarmap) sowie das internationale Reisforschungsinstitut IRRI am Projekt beteiligt.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.