Förderung von vertrauensbildenden Maßnahmen zur partizipativen Umsetzung der Umweltordnung (AMEM) in der Region Macarena

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung von vertrauensbildenden Maßnahmen zur partizipativen Umsetzung der Umweltordnung (AMEM) in der Region Macarena (SerMacarena)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kolumbien
Politischer Träger: Regierung des Departments Meta
Gesamtlaufzeit: 2011 bis 2013

Ausgangssituation

Das Gebirgsland der Serranía de la Macarena ist Teil eines Gebiets mit einer Fläche von 3,5 Millionen Hektar, in dem sich vier Naturschutzparks befinden. Es liegt dort, wo die Ökosysteme der Anden, des Amazonas und des Orinoco aufeinandertreffen. Das Gebiet wird seit 1948 als biologisches Erbe der Menschheit betrachtet (Reserva Biológica de la Humanidad). Im Jahr 1959 hat es der kolumbianische Staat zum Naturschutzgebiet erklärt. Um einer Gefährdung der ökologischen Stabilität entgegenzuwirken, regelt die 1989 eingerichtete „Spezielle umweltbezogene Gebietsausweisung“ (Area de Manejo Especial de la Macarena – AMEM) die in diesem Gebiet zulässige menschliche Nutzung der natürlichen Ressourcen.

Leider ist es bislang nicht gelungen, den Verfall dieses Naturschatzes aufzuhalten. Seit 50 Jahren leidet das Gebiet unter spontaner, ungeordneter Kolonialisierung und ist zudem Sitz illegaler bewaffneter Gruppen wie der FARC, Paramilitärs und Banden von Rauschgifthändlern. Der bewaffnete Konflikt zwischen Guerilla und Paramilitärs in dem Gebiet hat zu Gewalt, Morden sowie zur Vertreibung von Bauernfamilien und der indigenen Bevölkerung aus der Region geführt. Außerdem hat der illegale Anbau von Marihuana und Koka nicht nur die Gewalt des Konfliktes dynamisiert, sondern sich auch nachteilig auf die Umwelt ausgewirkt.

In den vergangenen fünf Jahren hat die nationale Regierung mit begrenztem Erfolg versucht, die Regierbarkeit des Territoriums wiederzugewinnen. Allerdings haben auftretende Unstimmigkeiten zwischen der zentralen und der territorialen Verwaltung, die institutionelle Zergliederung und die unterschiedlichen Interessen der mit der AMEM in Beziehung stehenden Akteure die Rückgewinnung der Regierbarkeit behindert.

Ziel

Staatliche und zivile Akteure der Region arbeiten gemeinsam an der partizipativen Umsetzung der umweltbezogenen und territorialen Ordnung der AMEM.

Vorgehensweise

Das Projekt unterstützt bereits vorhandene Freiräume zur Interaktion, die für den Kontext der territorialen und umweltbezogenen Ordnung relevant sind (wie Ratsversammlungen und sogenannte Runde Tische). Außerdem berät das Projekt die „Autonome Regionale Körperschaft“ (Corporación Autónoma Regional – Cormacarena) und die zuständige Verwaltungseinheit für das Nationale Naturparksystem (Unidad Administrativa Especial del Sistema de Parques Nacionales Naturales – UAESPNN) bei der Entwicklung von Umwelterziehungsprozessen.

In Zusammenarbeit mit der „Körperschaft für die Entwicklung und den Frieden des Landesbezirks Meta“ (Corporación para el Desarrollo y la Paz del Meta – CORDEPAZ) werden Maßnahmen durchgeführt, die das Vertrauen zwischen den zivilgesellschaftlichen Akteuren und dem Staat stärken sollen.

Die Regierung des Landesbezirks Meta arbeitet an der Formulierung einer strategischen Vision der regionalen Entwicklung. Das Projekt berät die Regierung hinsichtlich der Möglichkeiten, die Meinung und Erwartungen der ländlichen Gemeinschaften, der indigenen Bevölkerung sowie der Frauen und Jugendlichen der Region dabei gezielt in den Prozess einzubeziehen.

Die GIZ arbeitet in Kooperation mit der Botschaft des Königreichs der Niederlande, der Europäischen Union sowie USAID.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Das Vorhaben konzentrierte sich in einem hoch polarisierten und konfliktiven Umfeld zunächst vor allem auf vertrauensbildende Maßnahmen im Verhältnis zu den lokalen Akteuren.

Eine Steuerungsgruppe (Grupo Gestor AMEM) wurde eingerichtet, die als partizipative Plattform den Dialog zwischen staatlichen Akteuren und Vertretern der Zivilgesellschaft im Zusammenhang mit der Umweltordnung ermöglichte. Gleichzeitig wurde die Departmentsregierung Meta als zentrale regionale Einrichtung und als politischer Träger der Maßnahme gestärkt.

Durch die Arbeit des Projektes konnte erstmals die Beteiligung von Bauernverbänden sowie Frauen- und Indigenenorganisationen an wichtigen Abstimmungsgremien sichergestellt werden. AMEM wurde in der lokalen und regionalen Verwaltung bekannter. Durch die Arbeit des Projekts kam eine neue, positive Dynamik in das Thema Raum- und Umweltordnung.

Die zuständige Departmentsregierung engagiert sich deutlich offener für das Thema und hat eine leitende Rolle in der Steuerungsgruppe übernommen. Damit wird sie zur treibenden Kraft bei der Formulierung und Koordinierung von Initiativen zur Raum- und Umweltordnung im AMEM.

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