Neue Räume für bürgerschaftliches Engagement und politische Teilhabe

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Neue Räume für bürgerschaftliches Engagement und politische Teilhabe (CEPP)
Auftraggeber: Auswärtiges Amt (AA)
Land: Ägypten
Politischer Träger: Ministry of State for Youth
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2014

Ausgangssituation

Ägypten hat seit den Unruhen im Januar 2011 zahlreiche politische Veränderungen erlebt. Eine große marginalisierte gesellschaftliche Gruppe, vor allem Frauen und junge Menschen, ist nach wie vor im politischen System nicht vertreten. Obwohl dieses System nach Jahren politischer Stagnation eine neue Dynamik entwickelt hat, fehlt immer noch ein Dialog zwischen lokalen Entscheidungsträgern, zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Bevölkerung insgesamt.

Da der Anteil junger Menschen an der Bevölkerung des Landes 51 Prozent beträgt, ist es umso wichtiger, dass ihre Stimmen im Demokratisierungsprozess des Landes zu vernehmen sind. Der zurzeit fehlende Dialog hat dazu geführt, dass die Entscheidungsträger die Probleme junger Menschen nicht verstehen. Gleichzeitig ist sich die junge Generation ihrer Rechte und Pflichten als Staatsbürger sowie ihrer Rolle im Demokratisierungsprozess nicht bewusst.

Ziel

Junge Menschen sowie Vertreter von Staat und zivilgesellschaftlichen Organisationen befinden sich im Dialog; Jugendzentren werden als Dialogplattform genutzt.

Vorgehensweise

Die stark vernachlässigten Jugendzentren im Land sollen renoviert werden, sodass sie als Veranstaltungsorte für einen politischen Dialog zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren und Entscheidungsträgern genutzt werden können. Die jungen Ägypter werden die renovierten Jugendzentren mit großer Sicherheit gerne annehmen und nutzen. Durch einen engeren Kontakt zu Vertretern von Staat und Zivilgesellschaft sollen die Jugendlichen motiviert und ermutigt werden, sich an politischen Diskussionen zu beteiligen, die sie bislang nicht kannten. Wenn die verschiedenen Parteien einen Ort zum Gedanken- und Meinungsaustausch haben, kann daraus ein Dialog entstehen. Dies wiederum trägt zur Entstehung einer demokratischen Kultur bei, in der marginalisierte Gruppen – insbesondere junge Menschen – demokratische Prozesse aus erster Hand kennenlernen und einüben können, was ihnen den Weg zur Beteiligung am Demokratisierungsprozess ebnet.

Ägypten. Junge Menschen in einem Jugendzentrum (Fotograf: Ahmed El Sawy). © GIZ

Die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung in einen politischen Dialog und die entsprechenden Entscheidungsprozesse tragen zur Entschärfung von Konflikten bei, die aus Mangel an Verständnis und Kommunikation entstehen. Eine solche Stärkung konfliktfreier Gemeinschaften unterstützt eine stabile soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

Zur Erreichung der Projektziele sieht das Projekt drei Hauptmaßnahmen vor:

  1. Renovierung von 16 Jugendzentren und Maßnahmen, um die Nutzung der Jugendzentren als Veranstaltungsorte für einen politischen Dialog zu fördern
  2. Nutzung der Jugendzentren für Schulungen von Vertretern der Zivilgesellschaft in den Bereichen Teilhabe, bürgerschaftliches Engagement und friedliche Konfliktbeilegung
  3. Förderung eines konstruktiven Dialogs zwischen Vertretern der Zivilgesellschaft, jungen Menschen und Entscheidungsträgern