Integrierte Wasserwirtschaft

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Integrierte Wasserwirtschaft
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Algerien
Politischer Träger: Ministère des Ressources en Eau
Gesamtlaufzeit: 2003 bis 2011

Ausgangssituation

Der algerische Wassersektor ist bei der Bewirtschaftung der Wasserressourcen mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert. Bezogen auf die Gesamtlandesfläche existieren zwar ausreichende Mengen konventioneller Wasserressourcen, deren Verfügbarkeit variiert jedoch je nach Jahr und Region. Der allgemein steigende Wasserbedarf, verschärft durch hohes Bevölkerungswachstum und Landflucht, kann nicht befriedigt werden, nicht zuletzt aufgrund der unzureichenden Wasserbewirtschaftung. Die stark zentralisierten Institutionen des Wassersektors setzen vorrangig auf die Erschließung zusätzlicher Ressourcen wie Meerwasserentsalzung, fossile Grundwässer und andere. Möglichkeiten zur Steuerung des Verbrauchs, Abwasseraufbereitung und -wiederverwertung, Grundwasser- und Umweltschutz werden dagegen bisher nur nachrangig betrachtet. Trotz moderner Gesetzgebung und Sektorreform steuern die verantwortlichen Institutionen die Wasserwirtschaft bisher nicht integriert und effizient. Unzureichende Kompetenz auf unterschiedlichen Niveaus ist eines der Kernprobleme.

Ziel

Die Kompetenzen der Wassersektorinstitutionen, Wasserministerium und Regionalbehörden, zur Steuerung der integrierten Wasserbewirtschaftung sind verbessert.

Vorgehensweise

Das Programm „Integrierte Wasserwirtschaft, Algerien“ bietet Sektorpolitik- und Strategieberatung an und unterstützt Aufbau und Durchführung der Planungs- und Regulierungsprozesse sowie die Einführung eines an den ländlichen Raum angepassten Modells der integrierten und partizipativen Bewirtschaftung von Wasserressourcen. Förderkomponenten sind Prozess- und Fachberatung durch internationale, regionale und lokale Fachkräfte sowie Sachleistungen und Fortbildungsmaßnahmen.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Ein integriertes Planungssystem wird erstmals vom algerischen Wasserministerium und den untergeordneten Institutionen genutzt. Es umfasst ein Handbuch zur Bau- und Investitionsplanung, ein Informationssystem zur Investitionsplanung im Wassersektor sowie Instrumente zur Erstellung regionaler Wasserrahmenpläne. Die Wassereinzugsgebietsbehörden haben bereits vier von fünf Rahmenplänen nach einer einheitlichen Planungsmethodik erstellt. Die nationale Sektorplanung hat dadurch an Transparenz und Qualität gewonnen.

Ein für den algerischen Wassersektor entwickeltes Handbuch für Regulierung dient als Basis für Aufbau und Organisation der neu gegründeten Regulierungsbehörde.

Ein Modell der integrierten Wasserbewirtschaftung im ländlichen Raum wird in der Oase Beni Abbès angewandt. Durch Rehabilitierungsmaßnahmen des Bewässerungssystems sowie des Trink- und Abwassersystems konnten Wasserverluste und Umweltbelastungen reduziert werden. Die Bevölkerung ist für Wassereinsparungen in Haus und Garten, mithilfe partizipativer Ansätze, deutlich sensibilisiert.