Capacity Development für integrierte Seuchenüberwachung und -bekämpfung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Kapazitätsaufbau für eine integrierte Seuchenüberwachung und -bekämpfung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kenia
Politischer Träger: Ministry of Health and Sanitation
Gesamtlaufzeit: 2011 bis 2012

Ausgangssituation

2009 und 2010 brach in Kenia die durch das H1N1-Virus verursachte Vogelgruppe aus; nach wie vor ist das Risiko sehr hoch, dass vereinzelt Fälle von Vogelgrippe auftreten. Außerdem wird das Land inzwischen häufiger von saisonalen Grippewellen und anderen Infektionskrankheiten wie Cholera, Masern und Polio heimgesucht. Die schwierigen Lebensbedingungen im Nordosten des Landes führen zu einem besonders hohen Infektionsrisiko für die örtliche Bevölkerung, weil Phänomene wie Dürren die Wahrscheinlichkeit schwerer Ausbrüche von Infektionskrankheiten in besonders anfälligen Bevölkerungsteilen steigen lassen.

Es ist daher wichtig, ein zuverlässiges integriertes System zur Seuchenüberwachung und -bekämpfung (IDSR) aufzubauen. Mit einem integrativen Ansatz stärkt ein solches System Frühwarn- und Reportingmöglichkeiten, damit effektive Seuchenbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet und Infektionskrankheiten wirkungsvoll eingedämmt werden können.

Ziel

Die in Kenia vorhandenen integrierten Systeme zur Seuchenüberwachung und -bekämpfung werden verbessert und ausgebaut. Die Frühwarnsysteme zur Erkennung von Infektionskrankheiten werden verstärkt und arbeiten auf allen Ebenen. Dadurch können meldepflichtige Erkrankungen schneller erkannt und frühzeitig geeignete Seuchenbekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden. Seuchenmanagement und Seuchenüberwachung wurden verbessert.

Vorgehensweise

Wenn es nicht schnell genug gelingt, wirkungsvolle Maßnahmen zur Seucheneindämmung zu ergreifen, können sich Infektionskrankheiten sehr leicht weiter ausbreiten. Zur Verbesserung der Früherkennung und Meldung von Verdachtsfällen sieht das Projekt IDSR-Schulungen vor, um Kompetenzen und Leistungsfähigkeit im Gesundheitssystem landesweit sowie in Bezirken und medizinischen Versorgungseinrichtungen zu verbessern. Ferner unterstützt das Projekt die kontinuierliche, verlässige Identifizierung sowohl häufig auftretender als auch neuer Infektionskrankheiten. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die richtige Priorisierung von Interventionen in einem leistungsfähigeren Gesundheitssystem.

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem kenianischen Ministerium für öffentliche Gesundheit und Hygiene (Ministry of Public Health and Sanitation) realisiert. Die Entwicklung und Durchführung der Schulungen wird durch die kenianische Behörde für Seuchenbekämpfung (Centre for Disease Control) unterstützt. Die Kurse werden in der Nähe der Landeshauptstadt Nairobi sowie im Nordosten Kenias veranstaltet.

Es ist vorgesehen, dass landesweit und in den Provinzen eingesetzte IDSR-Schulungsteams die Gesundheitsmanager der Bezirke in Seuchenüberwachung und -bekämpfung schulen. Außerdem werden Kurse für spezielle Eingreifteams in den Bezirken durchgeführt, die in der Lage sein müssen, Ausbrüche von Infektionskrankheiten und verdächtige Krankheitsfälle schnell zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die für die Provinzen zuständigen Schulungsleiter sowie die Gesundheitsmanager der Bezirke geben das in der IDSR-Schulung erworbene Wissen anschließend in ihrem Bezirk an ausgewählte Mitarbeiter des Gesundheitswesens weiter. Den Gesundheitsteams in den Zollabfertigungshäfen werden in Fortbildungen vermittelt, wie sie Infektionskrankheiten rechtzeitig erkennen und melden sowie anschließend effektive Maßnahmen zur Eindämmung der Seuchengefahr ergreifen können.

Im Auftrag des BMZ wird die Maßnahme mit Mitteln des überregionalen Vorhabens zur Stärkung der Pandemievorsorge unterstützt.