Förderung von Kompetenzzentren im Rahmen der Berufsbildungsreform in Kosovo

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung von Kompetenzzentren im Rahmen der Berufsbildungsreform in Kosovo
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kosovo
Politischer Träger: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologie (MBWT)
Laufzeit: 2014 bis 2016

Kosovo

Ausgangssituation

Das kosovarische Berufsbildungssystem befindet sich seit einiger Zeit in einem Reformprozess, um die Aus- und Weiterbildungsangebote berufsbildender Schulen qualitativ und quantitativ zu verbessern. Die kosovarische Wirtschaft soll so langfristig wettbewerbsfähiger werden. Die hohe Arbeitslosigkeit, vor allem unter den Jugendlichen, soll reduziert werden.

Eine verstärkte Ausrichtung der Berufsbildung am Bedarf der Wirtschaft spielt dabei eine zentrale Rolle. Gleichzeitig soll durch eine Angleichung an die Erfordernisse des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) die Attraktivität des Standorts Kosovo für Investoren gesteigert und die Mobilität der Arbeitskräfte erhöht werden.

Ziel

Die Aus- und Weiterbildung an Kompetenzzentren und ausgewählten Berufsschulen ist verbessert.

Kosovo © GIZ

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt das Partnerministerium bei der Umsetzung der Berufsbildungsreform. Neben dem Aufbau von Kompetenzzentren in Sektoren mit wirtschaftlichem Entwicklungspotenzial legt die Regierung besonderes Gewicht auf die Gründung einer Berufsbildungsagentur (AVETAE). Über AVETAE fördert das Vorhaben die Weiterentwicklung der Kompetenzzentren. In Kooperation mit der Privatwirtschaft soll an den Kompetenzzentren und Schulen, die Kompetenzzentrums-Anwärter sind, eine beschäftigungsorientierte Berufsausbildung etabliert werden.

Das nationale Bildungsministerium wird beim Aufbau der Berufsbildungsagentur beraten. Schulungen des AVETAE-Personals, von Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrern sowie von Vertretern der Privatwirtschaft befähigen die Partner, zunehmend Steuerungsaufgaben zu übernehmen und die Qualität der angebotenen Leistungen nachhaltig zu verbessern. Das Vorhaben unterstützt außerdem die Kompetenzzentren und andere leistungsfähige Berufsschulen in verschiedenen Regionen, nachfrageorientierte, sektorspezifische Aus- und Weiterbildungsangebote sowie weitere Arbeitsmarktdienstleistungen zu entwickeln.

Das Vorhaben kooperiert eng mit anderen Gebern, die die Entwicklung des kosovarischen Berufsbildungssystems ebenfalls unterstützen. Über ein formelles Abkommen arbeiten das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) und das kosovarische Bildungsministerium direkt zusammen.

Die Consultingfirma GFA unterstützt die Umsetzung des Vorhabens.

Wirkung

Das Projekt hat das Berufsbildungsgesetz sowie die Durchführungsverordnung zur Einrichtung der Berufsbildungsagentur beraten. Damit wurden die rechtlichen Grundlagen geschaffen, um eine fokussierte Steuerung der Berufsbildung bei gleichzeitig erhöhter Autonomie der Schulen zu erreichen.

Kosovo © GIZ

Qualitätssicherungskriterien und ein Kandidaturprozess für Schulen, die den Status ‚Kompetenzzentrum’ erlangen wollen, wurden gemeinsam mit den Partnern entwickelt. Die kosovarische Privatwirtschaft zeigt erstmals ein erhöhtes Interesse, sich finanziell an Weiterbildungsmaßnahmen in ausgewählten Sektoren, wie beispielsweise KFZ, grüne Technologien und Bau, zu beteiligen, um damit direkt zur Verbesserung der Berufsbildung beizutragen.