Schutz der Umwelt und Biodiversität

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Schutz der Umwelt und Biodiversität in Jordanien
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ)
Land: Jordanien
Politischer Träger: Ministry of Environment
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2016

Jordanien. Meeresschutz am Korallenriff. Taucher sammeln wichtige Informationen am Golf von Aqaba. © GIZ

Ausgangssituation

Jordanien ist ein ressourcenarmes Land mit einer rasant wachsenden Bevölkerung, bedingt besonders durch die Aufnahme zahlreicher Flüchtlingen aus den Nachbarländern. Das Land besteht überwiegend aus Wüste und Halbwüste und die natürlichen Ressourcen sind dem höher werdenden Druck kaum gewachsen. Starke Verschmutzung durch steigende Abfallmengen, verunreinigte Luft und Abwässer belasten die Umwelt zusätzlich. Das Bewusstsein eines großen Teiles der Bevölkerung für Umweltschutz und umweltverträgliches Verhalten ist noch sehr gering.

Von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren durchgeführte Maßnahmen, die das Umweltbewusstsein der Bevölkerung stärken sollen, waren bisher nicht ausreichend erfolgreich. Für einen Wandel zum Schutz von Umwelt, Ressourcen und Biodiversität ist es erforderlich, die Bevölkerung konsequent einzubinden. Zivilgesellschaftliche Organisationen tragen dazu dabei, die Menschen über Umweltthemen zu informieren und für umweltfreundliches Verhalten zu werben.

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die GIZ die Regierung Jordaniens seit 2013 beim Schutz der Umwelt und der Biodiversität. Die GIZ unterstützt landesweit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen dabei, neue Wege zu gehen, um das Bewusstsein der jordanischen Bevölkerung für Umwelt und Ressourcen zu fördern und ein ökologisch nachhaltiges Verhalten zu stärken.

Ziel

Mit verbesserten, innovativen Konzepten motivieren staatliche und ausgewählte nichtstaatliche Organisationen die Bevölkerung zu umweltverträglicherem Verhalten.

Jordanien. Die Umweltpolizei nimmt an einer Müllsammelaktion teil. © GIZ

Vorgehensweise

Träger des landesweiten Vorhabens ist das jordanische Umweltministerium. Partnerorganisationen sind die jordanische Umweltpolizei und im Umweltschutz aktive Nichtregierungsorganisationen Die GIZ unterstützt die beteiligten Organisationen dabei, neue, bevölkerungsorientierte Ansätze für einen besseren Schutz von Umwelt und Biodiversität zu verfolgen.

Die Nichtregierungsorganisationen werden gestärkt und an umweltpolitischen Maßnahmen der Regierung beteiligt. Die Partnerorganisationen und die Umweltpolizei werden dazu von Entwicklungshelfern bedarfsgerecht beraten, um lokale Entwicklungsinitiativen besser planen, durchführen und überwachen zu können. Auch Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit werden unterstützt und Interessengruppen gestärkt. Die Organisationen werden außerdem fachlich beraten, zu Themen wie Erhalt von Artenvielfalt, Recycling und Umwelterziehung.

Das Vorhaben führt unterschiedliche Aktivitäten zum Schutz der natürlichen Ressourcen und der Ökosysteme zu Lande und zu Wasser durch. Es stärkt durch vielfältige, öffentlichkeitswirksame Initiativen den Aufbau nachhaltiger Ansätze, weckt die Aufmerksamkeit der Bevölkerung und fördert umweltverträgliches Verhalten. Zudem trägt es dazu bei, Strukturen für Umweltkampagnen, Abfallmanagement und Recycling aufzubauen.

Die GIZ fördert den Aufbau einer Koordinationsstruktur zwischen dem Umweltministerium und den Partnerorganisationen. Dadurch können gemeinsame Anliegen strategischer angegangen und eine wirkungsvolle Zusammenarbeit erzielt werden. Die Zusammenarbeit ermöglicht es, Aktivitäten systematisch zu überwachen und Ansätze gemeinsam weiterzuentwickeln.

Wirkungen

Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen haben mit Unterstützung der GIZ breitenwirksame Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen durchgeführt. Um für Müllvermeidung zu sensibilisieren, wurde beispielsweise ein Hip-Hop-Konzert veranstaltet und ein Videoclip erstellt. Eine Ausstellung über die Auswirkungen von Plastikmüll in den Meeren richtet sich speziell an Schüler. Ein Umweltbildungscenter für Schulkinder wurde im Jordantal aufgebaut. Partnerorganisationen, die Umweltpolizei und das Umweltministerium führten umweltpädagogische Kampagnen durch: beispielsweise die „Throw it Right“-Kampagne zur Müllvermeidung und die „Our Trees in Our Hands“-Initiative, die Wissen über Biodiversität an Schulkinder und Lehrer vermittelt. Eine Recyclingstation im Süden Jordaniens motiviert zum Sammeln von Wertstoffen in öffentlichen Gebäuden, Restaurants und Haushalten.

Als Multiplikatoren konnten Fischer in der Stadt Aqaba, Tierärzte in den trockenen Gebieten sowie Imame und Geistliche gewonnen werden.

Zur Verbesserung der Umweltsicherheit wurde eine Zusammenarbeit zwischen der jordanischen Umweltpolizei und Interpol aufgebaut.

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