Emissionsarme öffentliche Beschaffung und Eco-Labelling

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Emissionsarme öffentliche Beschaffung und Eco-Labelling (SCP4LCE)
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Land: Thailand
Politischer Träger: Pollution Control Department (PCD)
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2015

Ausgangssituation

Südostasien ist wegen der besonderen regionalen Klimabedingungen – lange Küstenabschnitte und hohe CO2-Emissionen – für die Folgen des Klimawandels besonders anfällig. Gleichzeitig hat die Region ein hohes Potenzial, um den CO2-Ausstoß zu senken und die globale Erwärmung einzudämmen.

Um Risiken und Folgen des Klimawandels abzuschwächen, sind nachhaltiger Konsum und Produktion von großer Bedeutung. Eine klimafreundliche öffentliche Beschaffung (Green Public Procurement, GPP) sowie etablierte Umweltzeichen sind zwei Kernelemente, um eine emissionsarme Volkswirtschaft zu etablieren. Umweltzeichen übermitteln die Botschaft an Produzenten und Konsumenten, während GPP die Nachfrage nach nachhaltiger Konsum und Produktion ankurbelt.

2008 hat die thailändische Regierung ein GPP-Programm eingeleitet. In der aktuellen Phase will die Regierung klimafreundliche öffentliche Beschaffung in lokalen Behörden, Stadt- und Gemeindeverwaltungen sowie öffentliche Eirichtungen und Universitäten einführen.

Ziel

Umweltzeichen in Thailand und der ASEAN-Region umfassen auch Klimaschutzkriterien. Das „grüne“, umweltfreundliche Auftragswesen in Thailand ist gestärkt.

Vorgehensweise

  • Klimarelevante Kriterien in bestehende Umweltzeichen integrieren
    Umweltzeichen werden in Thailand und ausgewählten Ländern Südostasiens analysiert und durch klimarelevante Kriterien erweitert. Um die Umsetzung zu unterstützen, werden Maßnahmen zur Förderung von Fachkompetenz und Leistungsfähigkeit für die Privatwirtschaft angeboten.
  • klimafreundlicher öffentlicher Beschaffung entwickeln und stärken
    Ein thailändisches GPP-Verzeichnis mit zusätzlichen klimafreundlichen Kriterien wird entwickelt und gefördert. Informationen und Schulungen für Produzenten werden unterstützt. Neue oder verbesserte Instrumente werden erarbeitet, um GPP nachhaltig zu stärken.
  • Reichweite klimafreundlicher öffentlicher Beschaffung und Umweltzeichen vergrößern
    Thailands GPP-Maßnahmen und Umweltzeichen werden in ausgewählten Ländern Südostasiens eingeführt.

Wirkungen

Anhand der Priorisierung in den Produktverzeichnissen und dem Interesse des thailändischen Partners, wurden 13 Produktgruppen für die Entwicklung und Integration von klimarelevanten Kriterien ausgewählt: Leuchtstofflampen, Druckpapier, Tonerkassetten, Kopiergeräte, Drucker, Stahlmöbel, Autoreifen, Lastwagen, Trinkwasserautomaten, Klimaanlagen, Kühlvitrinen, Computer und eine unterbrechungsfreie Stromversorgung. Klimakriterien für die Produkte sind entwickelt und werden mit den Stakeholdern umgesetzt und in die „Thai Green Label“- und GPP-Pläne integriert.

Die Behörden in den jeweiligen Ländern Südostasiens müssen nun kostengünstige Angebote für die Umsetzung einer klimafreundlichen öffentlichen Beschaffung finden – eine wesentliche Herausforderung. Um praktische Beispiele zu geben sowie Entscheidungsträger und Produzenten beim Erwerb von grünen Produkten zu unterstützen, wurde in regionalen Workshops Life Cycle Costing (LCC) als Tool für nachhaltige öffentliche Beschaffenheit eingeführt. Eine neue thailändische GPP-Webseite, eine Datenbank, ein Monitoring- und Evaluierungssystem sowie ein Online-Registrierungssystem für Firmen wurden zur weiteren Unterstützung eingerichtet. Darüber hinaus wurden Methoden entwickelt, um die Emissionsreduktion für die 13 Pilotprodukte zu berechnen. Sie wurden in das thailändische GPP-Programm integriert, um die positiven Wirkungen auf den Klimawandel herauszustellen.

Die Verbesserung von Kompetenzen, Know-how und Leistungsfähigkeit auf allen Ebenen sowie qualifizierte nationale GPP-Trainer sind für den Erfolg einer klimafreundlichen öffentlichen Beschaffung unabdingbar. Daher organisierte das Vorhaben verschiedene GPP-Trainings und -Workshops, unter anderem ein Training für Trainer zur Entwicklung klimafreundlicher Kriterien für öffentliche Ausschreibungen.

Das Vorhaben hat den regionalen Workshop zur Harmonisierung von Umweltzeichen organisiert. Dort wurden die globalen Erfahrungen mit der Entwicklung von Common Core Criteria (CCC) für Umweltzeichen (Type I) sowie ihre Chancen und Herausforderungen diskutiert.