Klimafreundliche Gestaltung von Energiemanagement in algerischen Gemeinden

Projektkurzbezeichnung

Bezeichnung: Grüne Gemeinden
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Algerien
Politischer Träger: Ministerium für Inneres, Gebietskörperschaften und Raumplanung (MICLAT)
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2023

Photovoltaische Solarzellen (copyright by GIZ / Carolin Weinkopf)

Ausgangssituation

Trotz verstärkter Bemühungen der algerischen Regierung steht die Umsetzung der Energiewende in den Gemeinden des Landes erst am Anfang. Die Kommunen brauchen sowohl technisches Fachwissen und methodischen Ansätze als auch organisatorische Instrumente und finanzielle Anreize. Diese Unterstützung soll die Gemeinden dazu befähigen, wirksame und praxisorientierte Energieaktionspläne zu entwerfen, umzusetzen sowie deren Ergebnisse zu bewerten.

Ziel

Das Energiemanagement in den algerischen Pilotgemeinden ist hinsichtlich der Klimafreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit langfristig verbessert, indem es erneuerbare Energien (EE) und Energieeffizienz-Technologien (EnEff-Technologien) stärker nutzt.

Foto 3_GIZ-Solar-Parking-Tipasa-Algeria

Vorgehensweise

Das Vorhaben arbeitet mit dem algerischen Ministerium für Inneres, Gebietskörperschaften und Raumplanung (MICLAT) zusammen. Weitere wichtige Umsetzungspartner sind die algerischen Ministerien für Energie und Bergbau, für Energiewende und erneuerbare Energien, das Umweltministerium sowie die jeweiligen Verwaltungen und die gewählten Vertreter der Pilotgemeinden.

Das Vorhaben unterstützt algerische Gemeinden fachlich darin, eine auf sie zugeschnittene Energiepolitik umzusetzen. Damit können die Gemeinden einen Beitrag zur nationalen Energiepolitik leisten. Zugleich dienen sie Beteiligten aus staatlichen Institutionen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft als Vorbild einer erfolgreich umgesetzten Energiepolitik.

Das Vorhaben setzt sich aus vier Handlungsfeldern zusammen:

Komponente 1 unterstützt die vier Pilotgemeinden dabei, Energieaktionspläne zu entwickeln und umzusetzen. Zudem trägt das Projekt dazu bei, diese Energielösungskonzepte an andere Kommunen weiterzugeben. Es ist geplant, dass das Projekt die Umsetzung von zwei Pilotmaßnahmen in jeder Pilotgemeinde fördert.

Foto 4_Solaranlage auf dem Dach eines Hauses

Komponente 2 fördert den technischen Austausch zwischen Kommunen und entwickelt zwei regionale Netzwerke. Diese Vernetzung wird es den Gemeinden ermöglichen, Erfahrungen über bewährte Verfahren im Energiemanagement auszutauschen und Zugang zu Expertenbeiträgen zu erhalten. In den 30 teilnehmenden Kommunen wird eine Energiebuchhaltungssoftware eingeführt. Sie ermöglicht es, Fortschritte bei der Umsetzung von EE- und EnEff-Maßnahmen zu messen und zu überwachen. Das Projekt trägt darüber hinaus dazu bei, mehrere Schulungskonzepte in den Bereichen Energiemanagement, Organisation interner Abläufe sowie Erhebung, Analyse und Nutzung von Energieverbrauchsdaten zu entwickeln. Anschließend geht es darum, diese Konzepte in den Kommunen zu verankern.

Komponente 3 zielt darauf ab, die lokalen Wertschöpfungsketten für EE und EnEff-Lösungen zu entwickeln. Das soll sich die Qualität und finanzielle Tragfähigkeit der Unternehmen entlang der Kette verbessern. Wichtige Maßnahmen bilden die Einführung von Qualitätsstandards für Produkte, Dienstleistungen und technische Anlagen. Zusätzlich ist geplant, lokale Lieferanten zu qualifizieren und zu zertifizieren. Außerdem stellt das Projekt technische Leitfäden bereit und führt professionelle Schulungen durch, um die Kompetenzen in der Planungs-, Vertrags- und Betriebsphase zu erhöhen.

In Komponente 4 berät das Projekt das MICLAT bei der Erstellung eines Förderrahmens, durch den die algerischen Gemeinden finanzielle und administrative Anreize für den Bau von EE-Anlagen und die Verbesserung von EnEff erhalten können. Darüber hinaus berät diese Komponente das Ministerium für Energie und Bergbau dabei, einen rechtlichen Rahmen für kleine Solaranlagen zu entwickeln. Diese sollen ihre Überschüsse in das Niederspannungsnetz einspeisen können.

Stand: Oktober 2021

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