
Frauenrechte sind Menschenrechte
Für ein Mehr an Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und die Hälfte der Macht den Frauen
Menschenrechte sind die Grundlage für ein Leben in Würde und Freiheit – gleich, ob Mann oder Frau. Die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Durchsetzung von Frauen- und Mädchenrechten weltweit sind Schlüsselfaktoren für eine nachhaltige Entwicklung. Sie sind daher einer der wesentlichen Werte, an denen die GIZ ihre Arbeit ausrichtet.
Das Thema Gleichberechtigung der Geschlechter mit Schwerpunkt Frauenförderung ist nicht neu für die GIZ und seit den 1990er Jahren fest verankert; 2001 wurde die erste Gender-Unternehmensstrategie verabschiedet.
Im Rahmen dieser unternehmensweiten GIZ-Genderstrategie findet seit 2008 alle zwei Jahre ein Gender Wettbewerb auf Unternehmensebene statt. Er würdigt Ansätze zur Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter in den von der GIZ umgesetzten Vorhaben in den Kooperationsländern. Bewerben können sich dabei alle GIZ Kolleginnen und Kollegen aus allen Organisationseinheiten im In- und Ausland. Das schließt ausdrücklich auch Bewerbungen von EH-Beiträgen mit ein.
Auch im Portfolio der GIZ Indonesien, ASEAN und Timor-Leste, ist die Integration des Genderansatzes in allen Schwerpunktbereichen (Gender Mainstreaming) ein wichtiges Querschnittsthema.
Um sicherzustellen, dass das Thema durchgängig und realistisch für alle Projektvorschläge geprüft und konzeptionell integriert sowie in der Umsetzung adäquat bearbeitet wird, waren EH zur Unterstützung des Gender Mainstreaming und der Beratung von Gender-Aspekten seit 2013 kontinuierlich im Einsatz. Sie erhielten dabei von der Landesdirektion die dafür notwendigen zeitlichen und finanziellen Ressourcen. Dies war zugleich einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren: 100 Prozent Gender Ansprechperson (Gender-AP) auf Landesebene.
Diese Flexibilität ermöglichte es, gezielt nach Chancen zur Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft zu suchen und im Sinne von Multi-Akteurs-Partnerschaften zur Umsetzung der Agenda 2030 in Indonesien mitzuwirken.
Im Ergebnis gründete sich bereits 2013 eine Gender Arbeitsgruppe (GWG), welche ab November 2016 monatlich tagte und somit deutlich zur Verankerung von Gender als Querschnittsthema im Portfolio der Technischen Zusammenarbeit beitrug. Die GWG wurde von den EH Gender-AP geleitet.
Ein besonderer Erfolg der GWG war die fachliche Begleitung des Girls Innovation Camp (Stichwort: Empowering von Mädchen) im Rahmen des EZ-Programms „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und berufliche Bildung (SED-TVET)“. Es zählt mittlerweile als Best Practice, und im Rahmen der #skills4girls Initiative des Bundesministerium für Wirtschaftliche und Technische Zusammenarbeit (BMZ) wurde ein Factsheet darüber erstellt.
Das Flaggschiff der GWG ist jedoch der "Communicating Gender Award" sowie die Veranstaltungen im Rahmen der GIZ Genderwoche (bspw. „Be bold for change. Sustainable Development Goals: Ensuring no one is left behind” am 9. März 2017 oder zusammen mit UN Women am 14. März 2018: “Get involved & stay engaged: Urban activism and more opportunities for Women’s Empowerment”).
Damit wurden Plattformen geschaffen, die sowohl Raum für einen qualitativ hochwertigen Austausch zum Thema Gender als auch ausgezeichnete Netzwerkarbeit zu anderen Organisationen ermöglichten. Ferner ergab sich ebenfalls die Möglichkeit, sich aktiv an Veröffentlichungen zu beteiligen. So trug der EH maßgeblich bei der Erstellung der Beiträge der deutschen EZ für das EU-Indonesien Blue Book 2017 bei.
Ebenfalls wurden von den EH zusammen mit der GWG und unter Einbindung der Zivilgesellschaft Trainings für die Mitarbeiter/innen entwickelt und durchgeführt. Im Ergebnis wurde 2017 eine umfangreiche Trainingskampagne unter dem Motto: „Fit for Gender Mainstreaming“ ins Leben gerufen.
All diese beschriebenen Aktivitäten haben mit dazu beigetragen, dass der eingereichte Beitrag für den GIZ Genderwettbewerb des EH in der Kategorie: „Gender Mainstreaming im Unternehmen“ in diesem Jahr den ersten Preis gewonnen hat. Es war jedoch nicht der einzige Beitrag von EH für die Teilnahme. Ein weiterer Beitrag wurde für die Kategorie GG-1 eingereicht: „Indonesia: Gender Issues are not a problem for us“. Damit stammten zwei der fünf Wettbewerbsbeiträge aus Indonesien von EH.
Somit wird deutlich, dass gerade EH an der Schnittstelle zwischen Management und Umsetzung einen äußerst wichtigen Beitrag zur erfolgreichen und nachhaltigen Umsetzung der GIZ Genderstrategie beitragen können und darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Agenda 2030 und Identifizierung von Multi-Akteurs-Partnerschaften leisten können.
Besonders deutlich wird dies z.B. am Punkt des gendersensiblen Auftragsmanagements der GIZ-Genderstrategie. Durch genderorientierte Prozesse (Angebotskonzeption, Umsetzung und Berichterstattung), Genderkompetenz bei den Beschäftigten, gendersensibles Personalmanagement in den Vorhaben und Führungskräfte, sollen die in den Angeboten formulierten Ziele zur Gleichberechtigung der Geschlechter besser und effektiver erreicht werden.
Genau hier liegt die Stärke von EH. Mit Ihrer Fachexpertise im Bereich Gender, ihrer moderierenden und beratenden Rolle zwischen Projektverantwortlichen und Partnerorganisationen sowie dem Blick von außen liefern EH wichtige Impulse, um eine Win-Win-Situation, sowohl auf der Mikro- als auch der Mesoebene für alle Beteiligten zu schaffen. Durch die Anbindung im Landesbüro profitieren weitere Vorhaben im Land. Abschließend wird mit einem umfangreichen Capacity Development Ansatz für Partnerorganisationen und die GIZ entlang der Querschnittsthemen das Wirkungsgefüge insgesamt gestärkt.
Alexander Ihrcke